06.12.2017, 16:51
Hallo zusammen ,
heute gibt es wieder ein paar Kapitel für unsere Leseponys. Wünsche viel Spaß
heute gibt es wieder ein paar Kapitel für unsere Leseponys. Wünsche viel Spaß
Kapitel 12: Freundschaftslektionen
Nachdem der Drache überraschend von unserem neuen Freund Fire Strike besiegt und verjagt wurde, mussten wir die angerichteten Schäden beseitigen und einen Großteil der Farm neu aufbauen.
Das blanke Entsetzen stand uns in die Gesichter geschrieben, als wir sahen wie groß der angerichtete Schaden tatsächlich war. Mehr als zweidrittel der Apfelplantage waren nicht mehr vorhanden oder so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass wir auch diese Bäume schweren Herzens fällen mussten.
Allen wurde klar, dass man in den kommenden Jahrzehnten auf sehr viele Apfelprodukte a la Sweet Apple Acres verzichten musste, man war aber froh, dass es bei dem Angriff nur ein paar Verletzte aber keine Toden gegeben hatte. Applejacks Cousin Braeburn reiste sofort zu uns als ihn die Nachricht erreichte, dass der Drache Ponyville zuerst angegriffen hatte und sagte uns seine Unterstützung zu.
In Appleloosa hatte man in den letzten Jahren neue Apfelbäumchen auf seiner Farm herangezogen, die sie uns nun gerne überlassen wollten. Wie sagte Braeburn, sie hätten momentan genug Bäume, daher würde man die Setzlinge gerne seiner Lieblingscousine überlassen. Der Zusammenhalt der einzelnen Ponys untereinander war schon unbeschreiblich, aber der wurde vom Zusammenhalt der großen Applefamilie noch einmal um Längen überboten.
Ein positiver Nebeneffekt, die gegenseitige Unterstützung der Apples war für Fire Strike ein Parabeispiel dafür, wie sich die Ponys hier untereinander halfen.
„Siehst du Fire, das ist wovon meine Tochter und ich gesprochen haben, hier hilft man sich gegenseitig und das wiederum festigt die Familienbande und die Freundschaft. Hier denkt niemand nur an sich selber, sondern immer an das Wohl aller.“
„Ich sehe es, aber ich kann immer noch nicht verstehen, dass es hier so ist wie es ist. Was macht dieses Land so besonders?“
„Das macht alles die Magie der Freundschaft, wir lieben den Frieden und die Harmonie und möchten mit jedem glücklich zusammenleben.“
„Du musst wissen, auch unter uns Ponys gab es früher Neid, Hass und Missachtung – dies hätte fast zur Folge gehabt, dass alle Ponys ums Leben gekommen wären. Erst als unsere Vorfahren erkannt haben, dass ihre Auseinandersetzungen dafür verantwortlich waren, schlossen sie mit der Gründung Equestrias Frieden und lebten seitdem friedlich in Harmonie miteinander und teilten gerne alles unter- und miteinander.“
„Ich glaube ich verstehe, es sind also aus einer Notsituation heraus eure enge Freundschaft und eurer Zusammenhalt entstanden.“
„Das hast du richtig erkannt.“
„Warum ist es möglich, dass ihr hier aus so einer Notsituation gelernt habt, wir Menschen aber nicht?“
„Hmmm… vielleicht, weil die Menschen immer nur nach Macht und Geld streben und nicht sehen wollen, dass es ihnen in einer glücklicheren Gemeinschaft viel besser gehen würde, aber ich weiß es nicht“ ich ließ die Ohren hängen, denn es war mir zunehmend unangenehm über meine alte Heimat zu sprechen und ich schämte mich einst ein Mensch gewesen zu sein.
Gemeinsam mit Braeburn gingen wir ins Krankenhaus AJ besuchen, sie freute sich riesig über die Nachricht, dass man uns die Setzlinge überließ. Eine weitere gute Nachricht teilte uns Dr. Horse mit, Applejack würde am nächsten Tag entlassen werden. All ihre engsten Freunde und auch Fire Strike holten sie am darauffolgenden Vormittag ab.
„Yehaaaa, bin ich froh da raus zu kommen, faul auf der Haut zu liegen ist einfach nicht mein Ding.“
„Du hast aber den Doktor gehört, du sollst es noch drei, vier Tage ruhig angehen lassen und dich nicht anstrengen.“
„Um Applejack werde ich mich schon kümmern, ich werde aufpassen, dass sie es nicht übertreibt.“
„WOW, dass ich solche Worte so schnell von dir zu hören bekomme, das hätte ich nicht für möglich gehalten.“
„Was soll ich machen, jeder der dabei war hat gehört, dass Applejack nun mal meine große Liebe ist.“
„Langsam Cowboy, da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wenn ich mich recht entsinne, dann habe ich zu dir gesagt das wir erst einmal damit anfangen sollten Freunde zu sein.“
„Das sagtest du, doch ich kann nicht verleugnen was ich für dich empfinde.“
„Fire Strike, zu einer guten und festen Beziehung gehören immer zwei, ich weiß wovon ich spreche. Damals auf der Erde habe ich mich überstürzt in meinen Schatz verliebt, doch er war es noch nicht in mich. Er mochte mich zwar schon sehr gerne, wie er mir später verraten hat, aber erst viel später hat er sich auch in mich verliebt.“
„Das rechne ich ihm hoch an und schätze ich sehr an ihm. Mein überstürztes Handeln endete in einem großen Chaos, dabei habe ich nicht nur mich verletzt, ich hätte auch fast meine besten Freundinnen verloren, wenn sich mein geliebter Schatz nicht auf die Suche nach mir gemacht und mich zurückgebracht hätte“ Fluttershy sah mich verliebt an und lächelte.
„Was Fluttershy und AJ dir damit sagen wollen ist folgendes. Lernt euch beide erst einmal richtig kennen, unternehmt etwas zusammen, findet eure gemeinsamen Interessen und Stärken, etwas das euch auf eine ganz besondere Art verbindet.“
„Vergleicht es nicht mit Fluttershy und mir, das waren ganz andere Grundvoraussetzungen bei uns beiden. Lasst es langsam angehen, vor allem du Fire, bitte hab Geduld.“
„Das ist mein Brüderchen, hat immer einen guten Rat auf dem Huf.“
„Könnt ihr mir vielleicht noch eine Frage beantworten? Ich finde es merkwürdig, dass ihr Diamond Heart immer wieder euren Bruder nennt. Er ist doch gar nicht euer richtiger Bruder, was hat es damit auf sich?“
„Das Fire, liegt an der tiefen Verbindung die zwischen uns besteht, sie geht über eine reine Freundschaft hinaus. Man könnte sogar sagen das wir seit unserer ersten Begegnung zu einer Familie zusammengewachsen sind.“
„Twily hat Recht, uns verbindet tatsächlich mehr als eine reine Freundschaft. Damals auf der Erde erzählte ich meinen Freunden, dass ich keine Familie mehr haben würde. Meine Eltern haben mich wie ich es dir auch schon erzählt habe mit 10 Jahren ausgesetzt und sind ins Ausland verschwunden. Andere Verwandte wollten erst gar nichts mit mir zu tun haben und Freunde hatte ich in dem Sinne auch keine.“
„Als meine heutigen Freunde das damals hörten, bot Applejack mir direkt an, dass sie von nun an meine Familie sein wollten und dies haben sie bis zum heutigen Tage eingehalten. Wir sind heute tatsächlich eine Familie, die immer füreinander da sein wird und dafür bin ich ihnen auf ewig dankbar.“
„I… ich finde dafür keine Worte, es ist mir unbegreiflich, dass es so etwas noch gibt. Ich hatte längst die Hoffnung auf so etwas aufgegeben, doch hier bei euch in Equestria gibt es sie noch, die wahre und tiefsitzende Freundschaft.“
„Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich euch noch etwas von mir erzählte wie ich war bevor ich zu dem Menschen… ich meine dem Pony wurde, dass ihr zuerst kennen lernen musstest. Ich war mal ein sehr humorvoller Mensch und das reinste Partytier, das nächtelang durchfeiern konnte und kaum eine Party ausgelassen hat.“
„UHHHH! Dann bist du bei mir an der richtigen Adresse was Partys angeht. Ich liebe Partys über alles und kann auch nie genug davon bekommen. Aber das wirst du auf deiner eigenen Willkommens-Party übermorgen selbst sehen.“
„Was ich schon so über dich gehört habe wird wohl stimmen Pinkie Pie, ich lass mich von deiner Party überraschen. Doch es gibt noch mehr über mich zu wissen. Ich war schon immer von Natur aus mehr neugierig und abenteuerlustig als ängstlich, vielleicht ist das auch der Grund dafür das ich bei meiner Ankunft hier nicht verrückt geworden bin.“
„Darüber hinaus war ich ein absolut freundlicher und loyaler Zeitgenosse der sich für andere auch aufgeopfert hatte, diese Schwäche wurde am Ende ausgenutzt und ich wurde zu dem Pony, das ihr leider kennenlernen musstet.“
„Das bedauere ich heute und ich schäme mich dafür, denn ihr habt es von Anfang an immer ehrlich mit mir gemeint, doch ich habe es abgelehnt, da ich Angst davor hatte wieder verletzt und ausgenutzt zu werden. Tut mir leid, dass ich so gemein zu euch war“ Fire Strike sah traurig aus.
„He, wir sind dir deswegen nicht böse, das was du durchmachen musstest war grausam und du wolltest dich nur schützen, was verständlich ist. Aber was hilft am ehesten, wenn man traurig ist, Ponys?“
Fire Strike schaute etwas verwirrt was Pinkie denn damit meinte, wir alteingesessenen wussten es aber.
„Entweder ist es eine Pinkie Pie Party oder GRUPPENKUSCHELN!!!“
Ehe sich unser neuer Freund versah, hielten wir uns schon alle in den Armen. Fire Strike wusste gar nicht wie ihm geschah und es war ihm äußerst unangenehm. Ich konnte mir bei seinem verdutzten Gesichtsausdruck ein Grinsen nicht verkneifen.
„An so etwas wirst du dich von nun an gewöhnen müssen Fire Strike. Wir liegen uns viel in den Armen, es stärkt nicht nur die Freundschaft untereinander, vor allem wenn einer mal traurig ist oder Kummer hat, sondern man fühlt sich danach auch gleich viel besser.“
„Japp“ kicherte er verlegen „Ich muss wirklich so vieles wieder neu lernen, was mir nicht nur fremd geworden ist, sondern ich inzwischen auch ein wenig abstoßend finde.“
„Und schon wie Diamond musst du unsere Schriftsprache lernen.“
„Die ist aber einfach, wenn man erst einmal ihre Struktur verstanden hat. Ich bin mir sicher das Cheerilee auch dir dabei helfen wird so wie sie mir bereits damals geholfen hat, und nebenbei lernst du auch noch unsere Geschichte. Übrigens, auch ich kann dich unterrichten, ich bin ja auch Lehrer an der Fohlenschule.“
„Also gut, da ich hier bei euch in Equestria leben werde wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als den Weg zu gehen, den auch Diamond schon vor mir gegangen ist“ Wir sahen Fire Strike zufrieden an und nickten.
„Sag mal Fire, was magst du denn noch so alles?“ fragte AJ ein wenig verlegen.
„Ähm… da… das kommt jetzt ein wenig plötzlich, das möchte ich euch ein anderes Mal erzählen“ jetzt schaute Fire Strike verlegen zu Boden.
Inzwischen war schon die Mittagszeit angebrochen und wir gingen alle ins Clover Cafe. Neben meinem obligatorischen Sandwich gönnte ich mir heute auch die hausgemachten Waffeln mit frischen Beeren. Ich liebte diese Waffeln und wie sich herausstellen sollte war ich nicht der einzige.
„Oh Mann, die sind aber lecker. Ich liebe Waffeln, aber so gute wie diese hier habe ich noch nirgendwo gegessen.“
„Ja die sind wirklich gut, du musst später auch mal unsere Muffins versuchen und all die anderen Leckereien aus dem Nascheckchen.“
„Fire Strike du musst wissen das die Waffeln wie fast alles hier in Ponyville mit viel Liebe und Sorgfalt hergestellt werden.“
„Wir legen Wert auf gute Produkte, Qualität nicht Quantität ist das Zauberwort.“
„Ich verstehe, nicht so wie auf der Erde wo etwas möglichst billig hergestellt wurde um dann maximalen Gewinn zu machen.“
„Sehr gut, du hast voll ins Schwarze getroffen.“
„Fire, jetzt sei bitte ehrlich, wie schaut es mit deiner Fliegerei aus? Das du fliegen kannst haben wir bei deinem unglaublichen Kampf gegen den Drachen gesehen, aber wie schaut’s mit Ausdauer und Geschwindigkeit aus?“
„Nun es geht inzwischen ganz gut denke ich, auch wenn ich mich noch immer nicht damit anfreunden konnte. Was die Geschwindigkeit angeht, gut da könnte mehr gehen. Eigentlich bin ich ein kleiner Geschwindigkeitsfanatiker, je schneller desto besser“ wieder wurde er ein wenig verlegen „Meine Ausdauer ist ausbaufähig, du musst wissen ich bin sportlich sehr aktiv, aber habe mich bisher nur auf meine Arme konzentriert und habe auch versucht wie Applejack meine Beine zu trainieren, ich meine natürlich meine Vorder- und Hinterläufe.“
„Okay ich würde sagen vorausgesetzt, dass du es willst, könntest du von mir unterrichtet werden. Du musst es nur sagen, wenn du es willst. Ich möchte nicht noch einmal denselben Fehler machen den ich bei meiner kleinen Scootaloo gemacht habe, einem Pony nicht dabei geholfen habe fliegen zu lernen.“
„Bitte Dashie, damals hast du einen Fehler gemacht, aber den hast du korrigiert als du deine Schwester und mich das Fliegen gelehrt hast. Ich weiß es noch heute, ich bin dutzende Male an diesem Tag auf der Nase gelandet, bis wir uns endlich in der Luft halten konnten. Ich sehe auch Scoot vor mir, wie sehr sie sich darüber freute und wie überglücklich die Kleine darüber war, dass ihr größter Traum nun wahr geworden ist.“
Mir stiegen die Tränen in die Augen. Bei diesen schönen Erinnerungen musste ich Twilight etwas fragen.
„Twily Schwesterchen, wenn man den Vergessenszauber anwenden würde, was würde man dann alles vergessen?“ Twilight sah mich mit großen Augen an.
„Du willst also immer noch dein altes Ich vergessen? Ich finde das nach wie vor nicht in Ordnung, es ist nicht der richtige Weg.“ Sie stöhnte auf „Na gut, ich sage es dir. Du würdest all deine Erinnerungen verlieren bis zu dem Tag, an dem der Zauber ausgesprochen wurde. In deinem Fall wären auch all die Erinnerungen verloren wie du uns damals auf der Erde kennengelernt und Freundschaft mit uns geschlossen hast.“
„Wie du dich in deinen Schatz verliebt hast, dein erstes Blätterrennen mit deiner Tochter Lucy oder wie sehr du dich darüber gefreut hast Vater zu werden. All das wäre unwiderruflich verloren“ Twilight sah mich voller Sorge traurig an. Abschließend sagte sie…
„Diamond, ich bitte dich als deine beste Freundin neben Fluttershy, überleg es dir noch mal, wir beide mögen dich genauso wie du bist. Für uns musst du das nicht tun, bitte bleib wie du bist“ Tränen stiegen ihr langsam in die Augen
„D… das wusste ich nicht, dass man auch diese Erinnerungen mit verliert. Verdammt!“
„Kann mir mal jemand verraten was Diamond hat?“
„Mein geliebter Schatz hadert mit seinen Gefühlen, er… er glaubt, dass er die zwei, die er am meisten liebt verletzt, weil er immer noch wie ein Mensch denkt und auch so handelt, nicht wie ein Pony. Deswegen hat er vor mittels eines Zaubers die Erinnerungen an den Menschen in sich zu löschen, damit er uns nicht mehr verletzen kann.“
Verwirrt und zutiefst besorgt sahen mich meine Freunde mit großen Augen an, ebenso aber auch Fluttershy und Twilight.
„Ähm… haben wir da etwas nicht mitbekommen oder was geht hier vor sich? Ihr drei habt doch was oder nicht? Was habt ihr uns all die Zeit verschwiegen?“
„Nun ja, es ist nicht einfach das zu erklären und wenn, dann nicht hier in aller Öffentlichkeit. Lasst uns bezahlen und zu Diamond nach Hause gehen.“
Wir bezahlten unser Mittagessen und gingen im Anschluss zu uns nach Hause. Das was nun folgen sollte war für uns drei alles andere als einfach, aber wir wollten es auch nicht mehr länger geheim halten. Während meine Freunde schon ein Stück vor mir herliefen, schlich ich niedergeschlagen in Gedanken versunken hinterher und musste immer wieder an Twilys Worte denken.
„Bis zum heutigen Tag würde ich also alles vergessen, wie wir das erste Mal aufeinandertrafen, wie Fluttershy sich in mich verliebt hat, oder wie Lucy uns zum ersten Mal Mom und Dad genannt hatte oder die Geburt unserer Fohlen, einfach alles wäre für immer weg“
Noch immer unentschlossen was ich denn nun machen sollte, lief ich ihnen geknickt hinterher. Bei uns zuhause angekommen setzten wir uns ins große Esszimmer, was gleichzeitig auch als Konferenzraum fungierte.
„Liebe Freunde, das was Twily, mein geliebter Schatz und ich euch gleich sagen werden fällt uns nicht leicht und es war nicht meine Idee, es war Twilights. Fluttershy hat da am Ende nur mitgemacht, weil sie eine ihrer besten Freundinnen nicht mehr leiden sehen konnte.“
„Könnt ihr uns erst einmal sagen worum es geht? Ich verstehe nur Bahnhof.“
Twilights Horn glühte auf, sie ließ das Buch über Wildpferde aus der Bibliothek heranschweben.
„Lest euch bitte mal im 2. Kapitel auf Seite 39 den vierten Absatz durch, vielleicht könnt ihr es dann schon verstehen.“
Applejack, die neben Twilight meine alte Sprache am besten lesen konnte sah sich die entsprechende Textstelle an und sah uns danach erstaunt an.
„Twilight, das ist doch jetzt nicht euer Ernst, das habt ihr doch jetzt nicht wirklich vor, oder tut es schon?“ beschämt sahen wir zu Boden.
„Was haben sie vor, sag schon Darling?“
„Ließ selber Zuckerstück, das könnt ihr sonst nicht glauben“ AJ schob das Buch zu Rarity rüber und sie las laut daraus vor.
„Wildpferde haben ein enges So… zi… alverhalten… Sozialverhalten. Ein Leithengst und eine Leitstute führen ihre Herde an, die vor allem aus anderen Stuten, Fohlen und Heranwachsenden besteht. Während die Stute die Richtung vorgibt, vert… eidigt… verteidigt und beschützt der Hengst seine Herde vor fremden Artgenossen und Gefahren.“
„Also ich kann das nicht glauben, auch wenn ich es gerade selber gelesen habe. Das müsst ihr uns erklären, seid ihr verrückt geworden oder was ist in euch gefahren?“
„Nun ja, ihr wart doch alle dabei, als ich im Wald während der Suche nach Fire Strike die Nerven verloren habe und ihr habt es alle mitbekommen, dass ich Diamond genauso liebe wie es Fluttershy tut. Wir drei haben uns bis spät in den Abend zusammengesetzt und geredet. Ich muss dazu etwas weiter ausholen, wie es dazu gekommen ist.“
„Seit nun mehr fast drei Jahren bin ich in Diamond verliebt, ich hab es ihm am Morgen gestanden, nach dem er fast von der ponyfressenden Pflanze getötet wurde. An diesem Vormittag hab ich es auch Fluttershy gestanden, das ich ihren Verlobten wie sie euch über alles in der Welt lieben würde. Was das Ganze für mich so ungleich schwierig macht ist der Umstand, dass ich gleichzeitig auch noch in Flash verliebt bin, und weder ihn noch Diamond aufgeben möchte.
Ich möchte mit beiden für immer zusammen sein, doch das ist wie es momentan hier in Equestria Brauch ist, nun mal nicht möglich. Ich litt zusehends unter dieser Situation und wie ihr auch mitbekommen hattet, zog ich mich immer mehr von euch zurück. Dies war die Ursache, die ihr nun ebenfalls kennt. Ich suchte nach einer Lösung, wie ich mir helfen konnte, doch weder mit meinem Wissen, noch in allen meiner Bücher konnte ich eine Lösung für mich finden. Dies änderte sich als ich endlich auch Marks alte Sprache gelernt hatte und so auch in seinen Büchern nachforschen konnte. Hier ist mir dann dieses Buch in die Hufe gefallen, ich fand es hochinteressant.
Je länger ich nun darüber nachdachte umso sicherer war ich mir, das es nur eine Möglichkeit gab, damit ich wieder glücklich werden könnte. Mir kam die Idee während ich das Buch immer wieder las, dass wir es ebenso wie die Pferde auf der Erde machen könnten. Dazu müsst ihr folgendes wissen, ganz so groß sind die Unterschiede zwischen den dort lebenden Ponys/Pferden und uns eigentlich nicht.“
„I… ich hatte es mir den Kopf gesetzt es hier bei uns in Equestria genauso wie diese Erdenpferde zu machen. Mark und Fluttershy sollten unsere kleine Herde leiten und ich hätte mich ihnen mit Flash untergeordnet angeschlossen.“
„Da ist doch noch mehr, als in diesem Absatz steht. Zuckerstück, dann sagt uns jetzt wenigstens alles was du aus diesem Buch gelernt hast.“
„Es ist mehr als nur die Führung einer Herde, der Leithengst… es ist mir unangenehm darüber zu sprechen… Liebling, bitte sag du es unseren Freunden.“
„Immer muss ich die Peinlichkeiten preisgeben… ach Ponymist“ moserte ich „Es geht nicht nur allein um die Führung und Verteidigung der Herde, der Leithengst… nun ja, er paart sich auch mit den Führungsstuten in seiner Herde. Twily hat sich auch sehnsüchtig ein eigenes Fohlen gewünscht, doch Flash ist sich was das betrifft unschlüssig. Auch deswegen hat sich Twilight wieder mir zugewandt“ ich wurde rot im Gesicht.
„Ja und weiter, was habt ihr gemacht?“
„Seit einigen Wochen haben wir es mit der Herde bereits im Geheimen am Laufen, ihr habt davon nichts mitbekommen.“
„Nein überhaupt nichts, dass habt ihr gut geheim halten können.“
„Nun mal langsam, heißt dass das Diamond also jetzt gleichzeitig mit Fluttershy und Twilight zusammen ist, oder habe ich da was nicht richtig verstanden?“ wir nickten nur.
„Nicht nur das, wir haben uns während der Fahrt nach Hoofville inzwischen auch schon gepaart, naja… ich mich mit ihm“ Twilight grinste erneut bis über beide Ohren und Fluttershy kicherte verlegen.
„TWILIGHT!!! Wage es nicht es auszusprechen, Fluttershy du sagst es auch nicht was im Zug passiert ist“ entsetzt sah man mich an.
„Komm mal wieder runter Darling, was sollen die beiden uns nicht verraten? Jetzt könnt ihr es uns auch schon sagen, denn ihr habt uns neugierig gemacht oder wollt ihr das irgendwelche Gerüchte über euch in Umlauf geraten?“
„Ahrrrr. Verdammt, ich hasse das, ich hasse das, ich hasse das…
Twilight hat mich paralysiert, ich konnte mich nicht gegen die Paarung wehren, sie hat sich einfach das genommen was sie sich so sehr von Herzen gewünscht hat, nämlich mit mir ein gemeinsames Fohlen zu haben und Fluttershy hat sie auch noch dazu animiert. So, seid ihr nun zufrieden?“
Noch röter im Gesicht hielt ich mir beschämt die Hufe davor und wäre am liebsten im Boden versunken. Während sich die anderen nun brüllend vor Lachen auf dem Boden kugelten, hatten zwei meiner Freunde echtes Mitleid mit mir, Applejack und Fire Strike.
„Kein Wunder das du in letzter Zeit so komisch drauf warst. Das war ja auch nicht sehr freundschaftlich von Twilight.“
„Du kannst einem richtig leidtun, wenn sich zwei Frauen die auch noch die allerbesten Freundinnen sind gegen einen verbünden, ist man(n) der angeschmierte.“
„Das müsst ihr mir nicht sagen, dass weiß ich selber. Seit dem Tag fühle ich mich extrem beschissen, ich wurde ausgerechnet von den beiden die ich sehr gerne habe komplett übergangen. Denn ich wollte bei dieser saublöden Sache, eine eigene Herde zu gründen gar nicht mitmachen. Jetzt muss ich es aber, da Twily höchstwahrscheinlich von mir trächtig ist. Es war so demütigend, dass ich den ganzen Tag nur noch heulen und mich irgendwo tief im Everfree verkriechen könnte.“
„Brüderchen, was habt ihr denn nun vor? Und was ist mit Prinzessin Celestia, weiß sie es schon?“
„Was sollen wir schon groß vorhaben Applejack? Wir machen es jetzt so ähnlich, wie es in diesem blöden Buch steht. Ich wusste es war ein Fehler all meine Bücher mit hierher zu nehmen, ich war so ein Idiot und Esel, verdammt. Was Prinzessin Celestia betrifft, es kann sein das ihr Luna bereits etwas gesagt hat, wir sind uns nicht sicher. In Kürze will sie mit uns über etwas Wichtiges sprechen, worüber genau hat sie uns noch nicht verraten.“
„Dann hadere ich immer noch damit, ob ich meine Vergangenheit von Twilight löschen lassen soll oder nicht, vielleicht könnte ich mich dann mit dem Gedanken anfreunden ein Leithengst zu sein und mit den beiden eine intime Beziehung zu haben. Im Augenblick bin ich eher ein tief leidender Hengst als ein Leithengst“ ich stöhnte auf und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und vergrub ihn tief in meinen Vorderläufen.
„Ähm Diamond, ich kann nachempfinden wie du dich gerade im inneren fühlen musst, aber wenn ich dir jetzt einen Rat geben dürfte, lass dein Gedächtnis nicht löschen. Es ist schließlich ein Teil deiner Persönlichkeit, der dich ausmacht. Verlierst du deine Vergangenheit, dann verlierst du auch dich selber. Du lebst seit drei Jahren hier unter den Ponys, und du bist ihnen in dieser Zeit ein wertvoller Freund und Verbündeter geworden.“
„Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann wurdest du gerade wegen deiner besonderen Fähigkeiten von den beiden Prinzessinnen ausgewählt, all das würdest du auf einen Schlag verlieren. Da du mir von deiner Vergangenheit erzählt hast, nur deswegen habe ich dir mein Vertrauen geschenkt. Nein, ich schätze ich würde es wie deine Freundinnen nicht gutheißen, wenn du das aufgeben würdest. Denk an deine Frau, deine Fohlen und all deine anderen Freunde, sie alle mögen dich so wie du bist, setz das nicht aufs Spiel, Diamond, bitte.“
Ich schluckte, der zuvor wilde Fire Strike erzählte mir gerade etwas über Freundschaft und Moral, dabei muss er die ja selber wieder von Grund auf neu erlernen, doch er hatte Recht.
„Du Fire Strike?! Ich weiß nicht ob es dir eben aufgefallen ist, aber du hast gerade Diamond eine wichtige Freundschaftslektion aufgezeigt. In dir steckt tatsächlich noch immer viel Gutes.“
„Rarity hat Recht Fire, unbewusst hast du gerade eben einem Freund einen freundschaftlichen und so wichtigen Rat gegeben. Auch mit den anderen Dingen die du gesagt hast, hast du recht. Die Seele formt die eigene Persönlichkeit, würde ich den Zauber verwenden, würde ich nicht nur meine Vergangenheit verleugnen, sondern auch mich selber. Danke mein Freund, heute hast du etwas gut bei mir“ irritiert sah man mich an.
„Ähm Liebster, waren wir uns nicht einig, dass wir das lassen wollten, mit ich bin dir was schuldig?“
„Richtig Schwesterchen, unter Freunden und in der Familie sollte man sich immer helfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Doch Fire, hast mir seine erste Freundschaftslektion mitgeteilt und sie war goldrichtig für mich, ich schulde ihm etwas.“
„Ich möchte jetzt nur noch einmal nachfragen Schatz, da es noch nicht ganz klar ist. Du lässt dir jetzt nicht mehr von Twilight dein Gedächtnis löschen, oder etwa doch?“
Ich stand auf und ging zu meiner Liebsten, legte meinen Kopf an ihren und nahm sie liebevoll in die Arme und küsste sie im Anschluss vor allen unseren Freunden.
„Nein Schatz, ich bleibe jetzt wie ich bin, diesen Schritt muss ich von mir aus machen und eigenständig lernen wie man als Pony denkt und handelt. Es wird nicht leicht, all das was man sich über Jahre hinweg angeeignet hat beiseite zu legen und völlig neue Gedankenstrukturen aufzubauen und diese dann auch anzuwenden. Meine liebe Familie, die ihr bereits für mich seit drei Jahren seid, bitte helft mir auch bei dieser großen Aufgabe, die nun vor mir liegt.“
„Versprochen, Hand aufs Herz, kannst uns vertrau’n, woll’n uns sonst nen Muffin ins Auge hau’n.“
„Gruppenkuscheln!“
Wie schon so oft in den vergangenen Jahren durchströmte mich erneut ein Gefühl der Wärme, des Glücks und auch das der Hoffnung. Fire Strike sah uns zwar noch ein wenig skeptisch an, weil ihm so etwas halt noch fremd war, doch er schien jetzt offen für neues zu sein.
„Ich glaube ich muss mich bei euch allen an dieser Stelle entschuldigen. Ich sehe es nun selbst, ihr alle seid wahre Freunde, nein mehr noch, ihr seid tatsächlich eine große und sich liebende Familie, die immer fest zusammenhält, egal was auch passiert. Es ist schön zu sehen, dass es so etwas doch noch gibt und es auch ernst gemeint wird. Das ist etwas, was ich schon früher mochte und gerade miterlebe, wie ich es langsam aber sicher wieder zu mögen beginne. Eure Magie der Freundschaft ist schon etwas Besonderes und einfach nicht mit Worten zu erklären, es ist wie ein Wunder.“
Es ist in der Tat bemerkenswert, binnen weniger Tage hatte sich Fire Strike vom missgelaunten Rüpel zu einem umgänglichen Pony gewandelt. Sowohl vor mir als auch vor Fire lagen noch einige Wochen und Monate, in denen wir noch viele neue Dinge zu lernen hatten.
Dann stand noch unser Gespräch mit Prinzessin Celestia im Raum, hatte sie schon eine Vorahnung oder warum wollte sie ausgerechnet mit mir und Twilight sprechen? Die nächsten Tage würden uns auf diese Frage die Antwort geben…
Nachdem der Drache überraschend von unserem neuen Freund Fire Strike besiegt und verjagt wurde, mussten wir die angerichteten Schäden beseitigen und einen Großteil der Farm neu aufbauen.
Das blanke Entsetzen stand uns in die Gesichter geschrieben, als wir sahen wie groß der angerichtete Schaden tatsächlich war. Mehr als zweidrittel der Apfelplantage waren nicht mehr vorhanden oder so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass wir auch diese Bäume schweren Herzens fällen mussten.
Allen wurde klar, dass man in den kommenden Jahrzehnten auf sehr viele Apfelprodukte a la Sweet Apple Acres verzichten musste, man war aber froh, dass es bei dem Angriff nur ein paar Verletzte aber keine Toden gegeben hatte. Applejacks Cousin Braeburn reiste sofort zu uns als ihn die Nachricht erreichte, dass der Drache Ponyville zuerst angegriffen hatte und sagte uns seine Unterstützung zu.
In Appleloosa hatte man in den letzten Jahren neue Apfelbäumchen auf seiner Farm herangezogen, die sie uns nun gerne überlassen wollten. Wie sagte Braeburn, sie hätten momentan genug Bäume, daher würde man die Setzlinge gerne seiner Lieblingscousine überlassen. Der Zusammenhalt der einzelnen Ponys untereinander war schon unbeschreiblich, aber der wurde vom Zusammenhalt der großen Applefamilie noch einmal um Längen überboten.
Ein positiver Nebeneffekt, die gegenseitige Unterstützung der Apples war für Fire Strike ein Parabeispiel dafür, wie sich die Ponys hier untereinander halfen.
„Siehst du Fire, das ist wovon meine Tochter und ich gesprochen haben, hier hilft man sich gegenseitig und das wiederum festigt die Familienbande und die Freundschaft. Hier denkt niemand nur an sich selber, sondern immer an das Wohl aller.“
„Ich sehe es, aber ich kann immer noch nicht verstehen, dass es hier so ist wie es ist. Was macht dieses Land so besonders?“
„Das macht alles die Magie der Freundschaft, wir lieben den Frieden und die Harmonie und möchten mit jedem glücklich zusammenleben.“
„Du musst wissen, auch unter uns Ponys gab es früher Neid, Hass und Missachtung – dies hätte fast zur Folge gehabt, dass alle Ponys ums Leben gekommen wären. Erst als unsere Vorfahren erkannt haben, dass ihre Auseinandersetzungen dafür verantwortlich waren, schlossen sie mit der Gründung Equestrias Frieden und lebten seitdem friedlich in Harmonie miteinander und teilten gerne alles unter- und miteinander.“
„Ich glaube ich verstehe, es sind also aus einer Notsituation heraus eure enge Freundschaft und eurer Zusammenhalt entstanden.“
„Das hast du richtig erkannt.“
„Warum ist es möglich, dass ihr hier aus so einer Notsituation gelernt habt, wir Menschen aber nicht?“
„Hmmm… vielleicht, weil die Menschen immer nur nach Macht und Geld streben und nicht sehen wollen, dass es ihnen in einer glücklicheren Gemeinschaft viel besser gehen würde, aber ich weiß es nicht“ ich ließ die Ohren hängen, denn es war mir zunehmend unangenehm über meine alte Heimat zu sprechen und ich schämte mich einst ein Mensch gewesen zu sein.
Gemeinsam mit Braeburn gingen wir ins Krankenhaus AJ besuchen, sie freute sich riesig über die Nachricht, dass man uns die Setzlinge überließ. Eine weitere gute Nachricht teilte uns Dr. Horse mit, Applejack würde am nächsten Tag entlassen werden. All ihre engsten Freunde und auch Fire Strike holten sie am darauffolgenden Vormittag ab.
„Yehaaaa, bin ich froh da raus zu kommen, faul auf der Haut zu liegen ist einfach nicht mein Ding.“
„Du hast aber den Doktor gehört, du sollst es noch drei, vier Tage ruhig angehen lassen und dich nicht anstrengen.“
„Um Applejack werde ich mich schon kümmern, ich werde aufpassen, dass sie es nicht übertreibt.“
„WOW, dass ich solche Worte so schnell von dir zu hören bekomme, das hätte ich nicht für möglich gehalten.“
„Was soll ich machen, jeder der dabei war hat gehört, dass Applejack nun mal meine große Liebe ist.“
„Langsam Cowboy, da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden. Wenn ich mich recht entsinne, dann habe ich zu dir gesagt das wir erst einmal damit anfangen sollten Freunde zu sein.“
„Das sagtest du, doch ich kann nicht verleugnen was ich für dich empfinde.“
„Fire Strike, zu einer guten und festen Beziehung gehören immer zwei, ich weiß wovon ich spreche. Damals auf der Erde habe ich mich überstürzt in meinen Schatz verliebt, doch er war es noch nicht in mich. Er mochte mich zwar schon sehr gerne, wie er mir später verraten hat, aber erst viel später hat er sich auch in mich verliebt.“
„Das rechne ich ihm hoch an und schätze ich sehr an ihm. Mein überstürztes Handeln endete in einem großen Chaos, dabei habe ich nicht nur mich verletzt, ich hätte auch fast meine besten Freundinnen verloren, wenn sich mein geliebter Schatz nicht auf die Suche nach mir gemacht und mich zurückgebracht hätte“ Fluttershy sah mich verliebt an und lächelte.
„Was Fluttershy und AJ dir damit sagen wollen ist folgendes. Lernt euch beide erst einmal richtig kennen, unternehmt etwas zusammen, findet eure gemeinsamen Interessen und Stärken, etwas das euch auf eine ganz besondere Art verbindet.“
„Vergleicht es nicht mit Fluttershy und mir, das waren ganz andere Grundvoraussetzungen bei uns beiden. Lasst es langsam angehen, vor allem du Fire, bitte hab Geduld.“
„Das ist mein Brüderchen, hat immer einen guten Rat auf dem Huf.“
„Könnt ihr mir vielleicht noch eine Frage beantworten? Ich finde es merkwürdig, dass ihr Diamond Heart immer wieder euren Bruder nennt. Er ist doch gar nicht euer richtiger Bruder, was hat es damit auf sich?“
„Das Fire, liegt an der tiefen Verbindung die zwischen uns besteht, sie geht über eine reine Freundschaft hinaus. Man könnte sogar sagen das wir seit unserer ersten Begegnung zu einer Familie zusammengewachsen sind.“
„Twily hat Recht, uns verbindet tatsächlich mehr als eine reine Freundschaft. Damals auf der Erde erzählte ich meinen Freunden, dass ich keine Familie mehr haben würde. Meine Eltern haben mich wie ich es dir auch schon erzählt habe mit 10 Jahren ausgesetzt und sind ins Ausland verschwunden. Andere Verwandte wollten erst gar nichts mit mir zu tun haben und Freunde hatte ich in dem Sinne auch keine.“
„Als meine heutigen Freunde das damals hörten, bot Applejack mir direkt an, dass sie von nun an meine Familie sein wollten und dies haben sie bis zum heutigen Tage eingehalten. Wir sind heute tatsächlich eine Familie, die immer füreinander da sein wird und dafür bin ich ihnen auf ewig dankbar.“
„I… ich finde dafür keine Worte, es ist mir unbegreiflich, dass es so etwas noch gibt. Ich hatte längst die Hoffnung auf so etwas aufgegeben, doch hier bei euch in Equestria gibt es sie noch, die wahre und tiefsitzende Freundschaft.“
„Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich euch noch etwas von mir erzählte wie ich war bevor ich zu dem Menschen… ich meine dem Pony wurde, dass ihr zuerst kennen lernen musstest. Ich war mal ein sehr humorvoller Mensch und das reinste Partytier, das nächtelang durchfeiern konnte und kaum eine Party ausgelassen hat.“
„UHHHH! Dann bist du bei mir an der richtigen Adresse was Partys angeht. Ich liebe Partys über alles und kann auch nie genug davon bekommen. Aber das wirst du auf deiner eigenen Willkommens-Party übermorgen selbst sehen.“
„Was ich schon so über dich gehört habe wird wohl stimmen Pinkie Pie, ich lass mich von deiner Party überraschen. Doch es gibt noch mehr über mich zu wissen. Ich war schon immer von Natur aus mehr neugierig und abenteuerlustig als ängstlich, vielleicht ist das auch der Grund dafür das ich bei meiner Ankunft hier nicht verrückt geworden bin.“
„Darüber hinaus war ich ein absolut freundlicher und loyaler Zeitgenosse der sich für andere auch aufgeopfert hatte, diese Schwäche wurde am Ende ausgenutzt und ich wurde zu dem Pony, das ihr leider kennenlernen musstet.“
„Das bedauere ich heute und ich schäme mich dafür, denn ihr habt es von Anfang an immer ehrlich mit mir gemeint, doch ich habe es abgelehnt, da ich Angst davor hatte wieder verletzt und ausgenutzt zu werden. Tut mir leid, dass ich so gemein zu euch war“ Fire Strike sah traurig aus.
„He, wir sind dir deswegen nicht böse, das was du durchmachen musstest war grausam und du wolltest dich nur schützen, was verständlich ist. Aber was hilft am ehesten, wenn man traurig ist, Ponys?“
Fire Strike schaute etwas verwirrt was Pinkie denn damit meinte, wir alteingesessenen wussten es aber.
„Entweder ist es eine Pinkie Pie Party oder GRUPPENKUSCHELN!!!“
Ehe sich unser neuer Freund versah, hielten wir uns schon alle in den Armen. Fire Strike wusste gar nicht wie ihm geschah und es war ihm äußerst unangenehm. Ich konnte mir bei seinem verdutzten Gesichtsausdruck ein Grinsen nicht verkneifen.
„An so etwas wirst du dich von nun an gewöhnen müssen Fire Strike. Wir liegen uns viel in den Armen, es stärkt nicht nur die Freundschaft untereinander, vor allem wenn einer mal traurig ist oder Kummer hat, sondern man fühlt sich danach auch gleich viel besser.“
„Japp“ kicherte er verlegen „Ich muss wirklich so vieles wieder neu lernen, was mir nicht nur fremd geworden ist, sondern ich inzwischen auch ein wenig abstoßend finde.“
„Und schon wie Diamond musst du unsere Schriftsprache lernen.“
„Die ist aber einfach, wenn man erst einmal ihre Struktur verstanden hat. Ich bin mir sicher das Cheerilee auch dir dabei helfen wird so wie sie mir bereits damals geholfen hat, und nebenbei lernst du auch noch unsere Geschichte. Übrigens, auch ich kann dich unterrichten, ich bin ja auch Lehrer an der Fohlenschule.“
„Also gut, da ich hier bei euch in Equestria leben werde wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als den Weg zu gehen, den auch Diamond schon vor mir gegangen ist“ Wir sahen Fire Strike zufrieden an und nickten.
„Sag mal Fire, was magst du denn noch so alles?“ fragte AJ ein wenig verlegen.
„Ähm… da… das kommt jetzt ein wenig plötzlich, das möchte ich euch ein anderes Mal erzählen“ jetzt schaute Fire Strike verlegen zu Boden.
Inzwischen war schon die Mittagszeit angebrochen und wir gingen alle ins Clover Cafe. Neben meinem obligatorischen Sandwich gönnte ich mir heute auch die hausgemachten Waffeln mit frischen Beeren. Ich liebte diese Waffeln und wie sich herausstellen sollte war ich nicht der einzige.
„Oh Mann, die sind aber lecker. Ich liebe Waffeln, aber so gute wie diese hier habe ich noch nirgendwo gegessen.“
„Ja die sind wirklich gut, du musst später auch mal unsere Muffins versuchen und all die anderen Leckereien aus dem Nascheckchen.“
„Fire Strike du musst wissen das die Waffeln wie fast alles hier in Ponyville mit viel Liebe und Sorgfalt hergestellt werden.“
„Wir legen Wert auf gute Produkte, Qualität nicht Quantität ist das Zauberwort.“
„Ich verstehe, nicht so wie auf der Erde wo etwas möglichst billig hergestellt wurde um dann maximalen Gewinn zu machen.“
„Sehr gut, du hast voll ins Schwarze getroffen.“
„Fire, jetzt sei bitte ehrlich, wie schaut es mit deiner Fliegerei aus? Das du fliegen kannst haben wir bei deinem unglaublichen Kampf gegen den Drachen gesehen, aber wie schaut’s mit Ausdauer und Geschwindigkeit aus?“
„Nun es geht inzwischen ganz gut denke ich, auch wenn ich mich noch immer nicht damit anfreunden konnte. Was die Geschwindigkeit angeht, gut da könnte mehr gehen. Eigentlich bin ich ein kleiner Geschwindigkeitsfanatiker, je schneller desto besser“ wieder wurde er ein wenig verlegen „Meine Ausdauer ist ausbaufähig, du musst wissen ich bin sportlich sehr aktiv, aber habe mich bisher nur auf meine Arme konzentriert und habe auch versucht wie Applejack meine Beine zu trainieren, ich meine natürlich meine Vorder- und Hinterläufe.“
„Okay ich würde sagen vorausgesetzt, dass du es willst, könntest du von mir unterrichtet werden. Du musst es nur sagen, wenn du es willst. Ich möchte nicht noch einmal denselben Fehler machen den ich bei meiner kleinen Scootaloo gemacht habe, einem Pony nicht dabei geholfen habe fliegen zu lernen.“
„Bitte Dashie, damals hast du einen Fehler gemacht, aber den hast du korrigiert als du deine Schwester und mich das Fliegen gelehrt hast. Ich weiß es noch heute, ich bin dutzende Male an diesem Tag auf der Nase gelandet, bis wir uns endlich in der Luft halten konnten. Ich sehe auch Scoot vor mir, wie sehr sie sich darüber freute und wie überglücklich die Kleine darüber war, dass ihr größter Traum nun wahr geworden ist.“
Mir stiegen die Tränen in die Augen. Bei diesen schönen Erinnerungen musste ich Twilight etwas fragen.
„Twily Schwesterchen, wenn man den Vergessenszauber anwenden würde, was würde man dann alles vergessen?“ Twilight sah mich mit großen Augen an.
„Du willst also immer noch dein altes Ich vergessen? Ich finde das nach wie vor nicht in Ordnung, es ist nicht der richtige Weg.“ Sie stöhnte auf „Na gut, ich sage es dir. Du würdest all deine Erinnerungen verlieren bis zu dem Tag, an dem der Zauber ausgesprochen wurde. In deinem Fall wären auch all die Erinnerungen verloren wie du uns damals auf der Erde kennengelernt und Freundschaft mit uns geschlossen hast.“
„Wie du dich in deinen Schatz verliebt hast, dein erstes Blätterrennen mit deiner Tochter Lucy oder wie sehr du dich darüber gefreut hast Vater zu werden. All das wäre unwiderruflich verloren“ Twilight sah mich voller Sorge traurig an. Abschließend sagte sie…
„Diamond, ich bitte dich als deine beste Freundin neben Fluttershy, überleg es dir noch mal, wir beide mögen dich genauso wie du bist. Für uns musst du das nicht tun, bitte bleib wie du bist“ Tränen stiegen ihr langsam in die Augen
„D… das wusste ich nicht, dass man auch diese Erinnerungen mit verliert. Verdammt!“
„Kann mir mal jemand verraten was Diamond hat?“
„Mein geliebter Schatz hadert mit seinen Gefühlen, er… er glaubt, dass er die zwei, die er am meisten liebt verletzt, weil er immer noch wie ein Mensch denkt und auch so handelt, nicht wie ein Pony. Deswegen hat er vor mittels eines Zaubers die Erinnerungen an den Menschen in sich zu löschen, damit er uns nicht mehr verletzen kann.“
Verwirrt und zutiefst besorgt sahen mich meine Freunde mit großen Augen an, ebenso aber auch Fluttershy und Twilight.
„Ähm… haben wir da etwas nicht mitbekommen oder was geht hier vor sich? Ihr drei habt doch was oder nicht? Was habt ihr uns all die Zeit verschwiegen?“
„Nun ja, es ist nicht einfach das zu erklären und wenn, dann nicht hier in aller Öffentlichkeit. Lasst uns bezahlen und zu Diamond nach Hause gehen.“
Wir bezahlten unser Mittagessen und gingen im Anschluss zu uns nach Hause. Das was nun folgen sollte war für uns drei alles andere als einfach, aber wir wollten es auch nicht mehr länger geheim halten. Während meine Freunde schon ein Stück vor mir herliefen, schlich ich niedergeschlagen in Gedanken versunken hinterher und musste immer wieder an Twilys Worte denken.
„Bis zum heutigen Tag würde ich also alles vergessen, wie wir das erste Mal aufeinandertrafen, wie Fluttershy sich in mich verliebt hat, oder wie Lucy uns zum ersten Mal Mom und Dad genannt hatte oder die Geburt unserer Fohlen, einfach alles wäre für immer weg“
Noch immer unentschlossen was ich denn nun machen sollte, lief ich ihnen geknickt hinterher. Bei uns zuhause angekommen setzten wir uns ins große Esszimmer, was gleichzeitig auch als Konferenzraum fungierte.
„Liebe Freunde, das was Twily, mein geliebter Schatz und ich euch gleich sagen werden fällt uns nicht leicht und es war nicht meine Idee, es war Twilights. Fluttershy hat da am Ende nur mitgemacht, weil sie eine ihrer besten Freundinnen nicht mehr leiden sehen konnte.“
„Könnt ihr uns erst einmal sagen worum es geht? Ich verstehe nur Bahnhof.“
Twilights Horn glühte auf, sie ließ das Buch über Wildpferde aus der Bibliothek heranschweben.
„Lest euch bitte mal im 2. Kapitel auf Seite 39 den vierten Absatz durch, vielleicht könnt ihr es dann schon verstehen.“
Applejack, die neben Twilight meine alte Sprache am besten lesen konnte sah sich die entsprechende Textstelle an und sah uns danach erstaunt an.
„Twilight, das ist doch jetzt nicht euer Ernst, das habt ihr doch jetzt nicht wirklich vor, oder tut es schon?“ beschämt sahen wir zu Boden.
„Was haben sie vor, sag schon Darling?“
„Ließ selber Zuckerstück, das könnt ihr sonst nicht glauben“ AJ schob das Buch zu Rarity rüber und sie las laut daraus vor.
„Wildpferde haben ein enges So… zi… alverhalten… Sozialverhalten. Ein Leithengst und eine Leitstute führen ihre Herde an, die vor allem aus anderen Stuten, Fohlen und Heranwachsenden besteht. Während die Stute die Richtung vorgibt, vert… eidigt… verteidigt und beschützt der Hengst seine Herde vor fremden Artgenossen und Gefahren.“
„Also ich kann das nicht glauben, auch wenn ich es gerade selber gelesen habe. Das müsst ihr uns erklären, seid ihr verrückt geworden oder was ist in euch gefahren?“
„Nun ja, ihr wart doch alle dabei, als ich im Wald während der Suche nach Fire Strike die Nerven verloren habe und ihr habt es alle mitbekommen, dass ich Diamond genauso liebe wie es Fluttershy tut. Wir drei haben uns bis spät in den Abend zusammengesetzt und geredet. Ich muss dazu etwas weiter ausholen, wie es dazu gekommen ist.“
„Seit nun mehr fast drei Jahren bin ich in Diamond verliebt, ich hab es ihm am Morgen gestanden, nach dem er fast von der ponyfressenden Pflanze getötet wurde. An diesem Vormittag hab ich es auch Fluttershy gestanden, das ich ihren Verlobten wie sie euch über alles in der Welt lieben würde. Was das Ganze für mich so ungleich schwierig macht ist der Umstand, dass ich gleichzeitig auch noch in Flash verliebt bin, und weder ihn noch Diamond aufgeben möchte.
Ich möchte mit beiden für immer zusammen sein, doch das ist wie es momentan hier in Equestria Brauch ist, nun mal nicht möglich. Ich litt zusehends unter dieser Situation und wie ihr auch mitbekommen hattet, zog ich mich immer mehr von euch zurück. Dies war die Ursache, die ihr nun ebenfalls kennt. Ich suchte nach einer Lösung, wie ich mir helfen konnte, doch weder mit meinem Wissen, noch in allen meiner Bücher konnte ich eine Lösung für mich finden. Dies änderte sich als ich endlich auch Marks alte Sprache gelernt hatte und so auch in seinen Büchern nachforschen konnte. Hier ist mir dann dieses Buch in die Hufe gefallen, ich fand es hochinteressant.
Je länger ich nun darüber nachdachte umso sicherer war ich mir, das es nur eine Möglichkeit gab, damit ich wieder glücklich werden könnte. Mir kam die Idee während ich das Buch immer wieder las, dass wir es ebenso wie die Pferde auf der Erde machen könnten. Dazu müsst ihr folgendes wissen, ganz so groß sind die Unterschiede zwischen den dort lebenden Ponys/Pferden und uns eigentlich nicht.“
„I… ich hatte es mir den Kopf gesetzt es hier bei uns in Equestria genauso wie diese Erdenpferde zu machen. Mark und Fluttershy sollten unsere kleine Herde leiten und ich hätte mich ihnen mit Flash untergeordnet angeschlossen.“
„Da ist doch noch mehr, als in diesem Absatz steht. Zuckerstück, dann sagt uns jetzt wenigstens alles was du aus diesem Buch gelernt hast.“
„Es ist mehr als nur die Führung einer Herde, der Leithengst… es ist mir unangenehm darüber zu sprechen… Liebling, bitte sag du es unseren Freunden.“
„Immer muss ich die Peinlichkeiten preisgeben… ach Ponymist“ moserte ich „Es geht nicht nur allein um die Führung und Verteidigung der Herde, der Leithengst… nun ja, er paart sich auch mit den Führungsstuten in seiner Herde. Twily hat sich auch sehnsüchtig ein eigenes Fohlen gewünscht, doch Flash ist sich was das betrifft unschlüssig. Auch deswegen hat sich Twilight wieder mir zugewandt“ ich wurde rot im Gesicht.
„Ja und weiter, was habt ihr gemacht?“
„Seit einigen Wochen haben wir es mit der Herde bereits im Geheimen am Laufen, ihr habt davon nichts mitbekommen.“
„Nein überhaupt nichts, dass habt ihr gut geheim halten können.“
„Nun mal langsam, heißt dass das Diamond also jetzt gleichzeitig mit Fluttershy und Twilight zusammen ist, oder habe ich da was nicht richtig verstanden?“ wir nickten nur.
„Nicht nur das, wir haben uns während der Fahrt nach Hoofville inzwischen auch schon gepaart, naja… ich mich mit ihm“ Twilight grinste erneut bis über beide Ohren und Fluttershy kicherte verlegen.
„TWILIGHT!!! Wage es nicht es auszusprechen, Fluttershy du sagst es auch nicht was im Zug passiert ist“ entsetzt sah man mich an.
„Komm mal wieder runter Darling, was sollen die beiden uns nicht verraten? Jetzt könnt ihr es uns auch schon sagen, denn ihr habt uns neugierig gemacht oder wollt ihr das irgendwelche Gerüchte über euch in Umlauf geraten?“
„Ahrrrr. Verdammt, ich hasse das, ich hasse das, ich hasse das…
Twilight hat mich paralysiert, ich konnte mich nicht gegen die Paarung wehren, sie hat sich einfach das genommen was sie sich so sehr von Herzen gewünscht hat, nämlich mit mir ein gemeinsames Fohlen zu haben und Fluttershy hat sie auch noch dazu animiert. So, seid ihr nun zufrieden?“
Noch röter im Gesicht hielt ich mir beschämt die Hufe davor und wäre am liebsten im Boden versunken. Während sich die anderen nun brüllend vor Lachen auf dem Boden kugelten, hatten zwei meiner Freunde echtes Mitleid mit mir, Applejack und Fire Strike.
„Kein Wunder das du in letzter Zeit so komisch drauf warst. Das war ja auch nicht sehr freundschaftlich von Twilight.“
„Du kannst einem richtig leidtun, wenn sich zwei Frauen die auch noch die allerbesten Freundinnen sind gegen einen verbünden, ist man(n) der angeschmierte.“
„Das müsst ihr mir nicht sagen, dass weiß ich selber. Seit dem Tag fühle ich mich extrem beschissen, ich wurde ausgerechnet von den beiden die ich sehr gerne habe komplett übergangen. Denn ich wollte bei dieser saublöden Sache, eine eigene Herde zu gründen gar nicht mitmachen. Jetzt muss ich es aber, da Twily höchstwahrscheinlich von mir trächtig ist. Es war so demütigend, dass ich den ganzen Tag nur noch heulen und mich irgendwo tief im Everfree verkriechen könnte.“
„Brüderchen, was habt ihr denn nun vor? Und was ist mit Prinzessin Celestia, weiß sie es schon?“
„Was sollen wir schon groß vorhaben Applejack? Wir machen es jetzt so ähnlich, wie es in diesem blöden Buch steht. Ich wusste es war ein Fehler all meine Bücher mit hierher zu nehmen, ich war so ein Idiot und Esel, verdammt. Was Prinzessin Celestia betrifft, es kann sein das ihr Luna bereits etwas gesagt hat, wir sind uns nicht sicher. In Kürze will sie mit uns über etwas Wichtiges sprechen, worüber genau hat sie uns noch nicht verraten.“
„Dann hadere ich immer noch damit, ob ich meine Vergangenheit von Twilight löschen lassen soll oder nicht, vielleicht könnte ich mich dann mit dem Gedanken anfreunden ein Leithengst zu sein und mit den beiden eine intime Beziehung zu haben. Im Augenblick bin ich eher ein tief leidender Hengst als ein Leithengst“ ich stöhnte auf und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen und vergrub ihn tief in meinen Vorderläufen.
„Ähm Diamond, ich kann nachempfinden wie du dich gerade im inneren fühlen musst, aber wenn ich dir jetzt einen Rat geben dürfte, lass dein Gedächtnis nicht löschen. Es ist schließlich ein Teil deiner Persönlichkeit, der dich ausmacht. Verlierst du deine Vergangenheit, dann verlierst du auch dich selber. Du lebst seit drei Jahren hier unter den Ponys, und du bist ihnen in dieser Zeit ein wertvoller Freund und Verbündeter geworden.“
„Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann wurdest du gerade wegen deiner besonderen Fähigkeiten von den beiden Prinzessinnen ausgewählt, all das würdest du auf einen Schlag verlieren. Da du mir von deiner Vergangenheit erzählt hast, nur deswegen habe ich dir mein Vertrauen geschenkt. Nein, ich schätze ich würde es wie deine Freundinnen nicht gutheißen, wenn du das aufgeben würdest. Denk an deine Frau, deine Fohlen und all deine anderen Freunde, sie alle mögen dich so wie du bist, setz das nicht aufs Spiel, Diamond, bitte.“
Ich schluckte, der zuvor wilde Fire Strike erzählte mir gerade etwas über Freundschaft und Moral, dabei muss er die ja selber wieder von Grund auf neu erlernen, doch er hatte Recht.
„Du Fire Strike?! Ich weiß nicht ob es dir eben aufgefallen ist, aber du hast gerade Diamond eine wichtige Freundschaftslektion aufgezeigt. In dir steckt tatsächlich noch immer viel Gutes.“
„Rarity hat Recht Fire, unbewusst hast du gerade eben einem Freund einen freundschaftlichen und so wichtigen Rat gegeben. Auch mit den anderen Dingen die du gesagt hast, hast du recht. Die Seele formt die eigene Persönlichkeit, würde ich den Zauber verwenden, würde ich nicht nur meine Vergangenheit verleugnen, sondern auch mich selber. Danke mein Freund, heute hast du etwas gut bei mir“ irritiert sah man mich an.
„Ähm Liebster, waren wir uns nicht einig, dass wir das lassen wollten, mit ich bin dir was schuldig?“
„Richtig Schwesterchen, unter Freunden und in der Familie sollte man sich immer helfen, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Doch Fire, hast mir seine erste Freundschaftslektion mitgeteilt und sie war goldrichtig für mich, ich schulde ihm etwas.“
„Ich möchte jetzt nur noch einmal nachfragen Schatz, da es noch nicht ganz klar ist. Du lässt dir jetzt nicht mehr von Twilight dein Gedächtnis löschen, oder etwa doch?“
Ich stand auf und ging zu meiner Liebsten, legte meinen Kopf an ihren und nahm sie liebevoll in die Arme und küsste sie im Anschluss vor allen unseren Freunden.
„Nein Schatz, ich bleibe jetzt wie ich bin, diesen Schritt muss ich von mir aus machen und eigenständig lernen wie man als Pony denkt und handelt. Es wird nicht leicht, all das was man sich über Jahre hinweg angeeignet hat beiseite zu legen und völlig neue Gedankenstrukturen aufzubauen und diese dann auch anzuwenden. Meine liebe Familie, die ihr bereits für mich seit drei Jahren seid, bitte helft mir auch bei dieser großen Aufgabe, die nun vor mir liegt.“
„Versprochen, Hand aufs Herz, kannst uns vertrau’n, woll’n uns sonst nen Muffin ins Auge hau’n.“
„Gruppenkuscheln!“
Wie schon so oft in den vergangenen Jahren durchströmte mich erneut ein Gefühl der Wärme, des Glücks und auch das der Hoffnung. Fire Strike sah uns zwar noch ein wenig skeptisch an, weil ihm so etwas halt noch fremd war, doch er schien jetzt offen für neues zu sein.
„Ich glaube ich muss mich bei euch allen an dieser Stelle entschuldigen. Ich sehe es nun selbst, ihr alle seid wahre Freunde, nein mehr noch, ihr seid tatsächlich eine große und sich liebende Familie, die immer fest zusammenhält, egal was auch passiert. Es ist schön zu sehen, dass es so etwas doch noch gibt und es auch ernst gemeint wird. Das ist etwas, was ich schon früher mochte und gerade miterlebe, wie ich es langsam aber sicher wieder zu mögen beginne. Eure Magie der Freundschaft ist schon etwas Besonderes und einfach nicht mit Worten zu erklären, es ist wie ein Wunder.“
Es ist in der Tat bemerkenswert, binnen weniger Tage hatte sich Fire Strike vom missgelaunten Rüpel zu einem umgänglichen Pony gewandelt. Sowohl vor mir als auch vor Fire lagen noch einige Wochen und Monate, in denen wir noch viele neue Dinge zu lernen hatten.
Dann stand noch unser Gespräch mit Prinzessin Celestia im Raum, hatte sie schon eine Vorahnung oder warum wollte sie ausgerechnet mit mir und Twilight sprechen? Die nächsten Tage würden uns auf diese Frage die Antwort geben…