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The Other Side
#2
Als er so an den vielen Häuserfronten entlang geht erinnert es ihn sehr stark an zuhause, wie er jeden Tag zur Arbeit hin und am Abend wieder zurück die Hauptstraße rauf und runter gelaufen ist, entlang an den Häuserfronten. Ein Hauch Heimweh überkommt ihn, dieser wird jedoch sofort von seiner Freude hier sein zu dürfen übertönt. Außerdem ist es doch eh anders als zuhause: Hier sind die Häuser wesentlich farbenfroher und nicht so gleich. Zuhause war es wie eine einzige Wand, die Dächer alle gleich hoch, Haus neben Haus neben Haus. Farbvariationen waren wenn überhaupt nur innerhalb eines Farbtons vorhanden, sodass die einzigen Unterschiede durch die unterschiedliche Beleuchtung morgens und abends zustande kamen. Morgen eine einzige graue Wand aufgrund der fehlenden Sonne in der morgendlichen Dunkelheit, abends wurde alles von der tiefstehenden Abendsonne in ein genauso einheitliches orange bis rot gehüllt. Hier nicht. Hier kann man auch im Morgengrauen, wenn Celestias Sonne noch nicht ihr wärmendes Licht auf die Welt hinab wirft, ein hübsches, lebensfrohes Farbspektakel erleben. Jedes Haus ist auf seine Weise einzigartig und es kommt ihm so vor als wären sie in keinem einzigen Punkt gleich – außer dem ein Haus zu sein. Dieses Dorf alleine reicht schon aus um seine Meinung bezüglich beider Welten zu treffen. Die Menschen sitzen zu hunderten, alle mit demselben Anzug in einem Büro, Arbeitsplatz neben Arbeitsplatz und gehen ihres Weges. Die Ponys sind alle besonders. Jedes hat ein anderes Aussehen – nun gut, jeder Mensch sieht auch anders aus, nur verstecken sie es hinter Norm gerichteter Kleidung, damit ja niemand meint besser sein zu müssen, außer die, die es vom Rang her sind. Ponys nicht. Ponys brauchen das nicht, sie haben ihr Fell, was Kleidung in jeder Hinsicht nutzlos macht. Zusätzlich hat jeder seinen kleinen Teil, den er zum Ganzen beiträgt, sichtbar gemacht durch das Cutie Mark, das ein jedes Pony, welches sein Talent bereits entdeckt hat, für alle sichtbar auf der Flanke trägt. Die Menschen neigen gerne dazu alle Fähigkeiten gleichzustellen, ob Elektriker, Ingenieur, Informatiker, Wissenschaftler, Mechaniker – sie alle haben die gleiche Rangordnung. Nun gut, im Endeffekt ist es nicht viel anders. Jeder in einer Firma, mit seinem Posten, angepasst an sein Talent, trägt seinen Teil zum großen Endprodukt bei. Dennoch schaffen die Ponys all dies in einer wesentlich schöneren Atmosphäre und vor allem ohne den Planeten zu vernichten. Sein Entschluss stand eigentlich schon fest als er herkam, als die Existenz Equestrias bewiesen war, doch nachdem er sich all dies nochmal vor Augen geführt hat, ist er sich sicherer als je zuvor. Er will nie wieder zurück und eher soll seine Heimat untergehen als dass sie hier rüber kommen und diese Idylle vernichten!

Gedankenversunken hat er gar nicht bemerkt, dass er inzwischen schon bei der Stadthalle angekommen ist. Überrascht schaut er sich um und zurück auf den Weg, den er mal eben so ohne es zu bemerken zurückgelegt hat. Naja, auch egal. Theoretisch muss er eh den ganzen Weg nochmal zurück, da die Brücke über den Fluss, welcher zwischen Ponyville und dem Weg nach Sweet Apple Acres fließt, direkt neben Twilight Bibliothek ist. Im Nachhinein betrachtet der unnötigste Umweg, den er hätte wählen können, aber er wollte ja Ponyville mal aus der Sicht eines Ponys erkunden. Also nutzt er die Gelegenheit und geht – diesmal achtsamer – einen Weg parallel zu seinem Letzten entlang. Dabei entdeckt er eine Art Lokal direkt um die Ecke und auch eine Art Bar. Ein interessanter Ort, den er sich später einmal anschauen will. Und schließlich bleibt ja auch noch Sugarcube Corner, verhungern wird er also schon nicht. Doch der Gedanke an Ponys die saufen passt irgendwie nicht in seinen Kopf hinein. Er biegt auf die Brücke ein, überquert diese und folgt dem Weg links weiter bis er bei Sweet Apple Acres ankommt. Der Weg führt an der Schule vorbei und direkt dahinter ist er schon umzingelt von Apfelbäumen. Etwas weiter hinten, auf der rechten Seite, kann er in der Ferne zwischen den Bäumen das Clubhaus der Cutie Mark Crusaders erkennen. Kurz danach taucht zwischen den Bäumen auf einer kleinen Lichtung auch schon das Farmgelände mit der überall bekannten roten Wohnscheune auf. Und wie es zu erwarten war ist die Apple Familie schon aktiv. Er stellt sich unauffällig an den Eingangszaun und schaut ihnen zu. Eine sehr fleißige Familie. Er hat zwar keine Ahnung wie spät es genau ist, aber da sich an seiner Persönlichkeit ja durch die Verwandlung nichts geändert hat wird er wohl so um 6Uhr aufgewacht sein, wie an einem normalen Arbeitstag auch. Und während alle anderen Ponys um diese Uhrzeit noch gemütlich schlafen ist hier die ganze Familie, einschließlich Granny Smith und Apple Bloom schon aktiv bei der Arbeit. Ist aber auch kein Wunder, Farmer müssen früh aufstehen, schließlich braucht eine Plantage dieser Größe auch entsprechende Pflege. Und bemessen anhand daran, wie groß, Rot und saftig die Äpfel schon aussehen ist vermutlich bald auch Erntezeit. Inzwischen wurde er bemerkt und Applejack kommt auf ihn zu.
„Howdy, Partner, was kann ich für dich tun?“
„Nun, eigentlich wollte ich mich hier nur mal umschauen.“
Als sie näher kommt betrachtet sie ihn genauer.
„Moment mal, dich kenn ich gar nicht – bist du neu hier?“
„Jo.“
„Oh, na dann – Ich bin Applejack und-“
„Das weiß ich doch. *Mit einem siegessicheren Lächeln* Und dein Bruder Big Macintosh, sowie Granny Smith und deine kleine Schwester Apple Bloom leiten hier die Apfelfarm Sweet Apple Acres.“
Sie starrt ihn mit einem überraschten und misstrauischen Blick an.
Enäääh, lassen sie mal, ich bleib beim `sie´. Du kennst mich, so wie ich dich kenne. Ich bin nur hier neu.“
Ihr Mund bleibt offen stehen.
„W-wie… ist… das möglich…?“
„Das hat sich Twilight auch gefragt. Und doch bin ich irgendwie hierhergekommen.“
„Und hast es geschafft dich in ein Pony zu verwandeln.“
„Das ist eine andere, lange Geschichte.“
„Naja, aber wenn du schon mal hier bist. *Sie öffnet das Tor und geht zu ihm nach draußen* Damals hatte ich nicht die Möglichkeit mich aufrichtig für alles zu bedanken, geschweige denn mich zu verabschieden. Letzteres fällt jetzt wohl weg. Also: Vielen Dank, dass du das alles auf dich genommen hast, nur um uns zu retten!“
„Wie schon damals gesagt, ich habe es freiwillig und gerne getan. Dass ihr heile wieder hier seid ist mir Dank genug.“
Sie umarmt ihn.
„Trotzdem bin ich dir was schuldig, also wenn du etwas brauchst, irgendwas, sag einfach Bescheid!“
Er erwidert die Umarmung.
„Ich werde drauf zurückkommen.“
„Hey, bald ist Erntezeit und ein paar Frühreife Körbe haben wir schon geerntet – willst du mal kosten?“
Die Erwähnung von saftigen, köstlichen Äpfeln erinnert ihn schmerzhaft daran, dass er nicht gefrühstückt hat.
„Nur zu gerne!“
„Ok, folge mir.“
Sie führt ihn auf den Hof, zur großen roten Wohnscheune, vor welcher fünf Körbe voller reifer Äpfel stehen. Sie nimmt einen Apfel aus jedem Korb und gibt sie ihm nacheinander.
„…Und der hier ist vom Feld direkt hinter der Scheune.“
Mit diesen Worten stopft sie ihm den letzten Apfel direkt in den Mund. Mit einem erwartungsvollen Grinsen schaut sie ihn an.
„Und? Wie findest du sie???“
Da ihm der Apfel eine komplette Maulsperre verpasst hat muss er diesen erstmal bewältigen, bevor er antworten kann.
„Nun, sie sind köstlich! Ich freu mich schon auf die Erntezeit!“
„Oh ja, dann musst du unbedingt unseren Hausgemachten Cider probieren! Der wird dich umhauen!“
Währenddessen kommt Pinkie Pie den Weg entlang gehüpft.
„Heya ihr Beiden! Was macht ihr grade?“
„Oh hey Pinkie, ich hab ihm grade einen Vorgeschmack auf die kommende Ernte gegeben. Und du?“
„Mein Pinkie-Sinn hat mich hier her bestellt. Irgendwas Großes wird passieren – *mit besorgtem Blick* Oder es ist schon passiert? Das wäre nämlich doof, weil das würde bedeuten, dass ich den ganzen Spaß verpasst hab. *wieder mit fröhlichem Blick* Also, habt ihr irgendwas uuuuuunglaublich Großes in letzter Zeit bemerkt?“
„Pinkie, willst du nicht erstmal-“
Pinkie betrachtet ihn misstrauisch, dann springt sie auf.
„*extrem tiefes, geschocktes Einatmen* Dich kenne ich ja gar nicht und das bedeutet, dass du neu hier bist und das bedeutet, dass du niemanden kennst und das bedeutet, dass du total alleine sein musst und das schreit nach einer Party!“
Sie schmeißt mit Konfetti um sich.
„Pinkie, ich bin nicht neu – naja ok, in dem Sinne schon, ich bin das erste Mal in Ponyville, aber kennen tust du mich trotzdem.“
Schlagartig beruhigt sie sich und schaut ihn mit großen, fragenden Augen an.
„Aber… Ich habe dich noch nie gesehen…?“
„Doch, aber nicht in dieser Gestalt.“
„Ähm ähm ähm… Bist du – Ein Wechselpony? Nein? Ähm… *Ihr Mund blieb offen stehen* D-discord??? Auch nicht? Ähm…“
„Pinkie, das ist der Mensch, der uns gerettet hat! …Naja, jetzt nichtmehr der Mensch, aber es ist immer noch er.“
„UuuuuUUUUUUuuuuuuhhh…“
Sie starrt ihn mit noch größeren, diesmal aber erstaunten Augen an.
„Dann schreit das nach einer noch viel größeren Party! Einer `Willkommen in Equestria-Willkommen in Ponyville-Du bist jetzt ein Pony-Du bist jetzt Wächter der Welten-Party´!!!“
„Hey, warte mal… Woher… weißt du das mit `Wächter der Welten´…?“
„Ähm… Eingebung?“
Er legt den Kopf schief und schaut sie misstrauisch an.
„Das ist halt unsere Pinkie Pie, so unvorhersehbar war sie schon immer“
Mischt sich Applejack ein. Pinkie Pie galoppiert unterdessen den Weg zurück ins Dorf.
„Aber sag mal – was meinte sie mit `Wächter der Welten´…?“
„Ist eine lange Geschichte. Kurz gesagt bin ich jetzt der, der darauf aufpasst, dass jeder brav in seiner Welt bleib – also ihr hier und die Menschen bei sich – damit dieses wunderschöne Land hier auch in ferner Zukunft noch existiert.“
Sie schaut ihn ratlos an.
„Ich glaube… dass ich auch den Rest der Geschichte noch hören muss, bevor ich auch nur ein Wort verstehe…“
„Na gut, erzähl ich den Rest halt auch. Aber ich sollte bei Gelegenheit zurück ins Dorf, Twilight will mich heute noch mit Training quälen und sie wird sicherlich nicht mehr lange schlafen.“
„*mit einem Schmunzeln* Tja, Twilight halt – ok, ich hab grade eh nichts wirklich Wichtiges zu tun, ich begleite dich.“
Somit gehen sie beide langsam den Weg entlang zurück ins Dorf, während er die ganze Geschichte erzählt.


Inzwischen ist auch Twilight endlich wach geworden, streckt sich einmal ausgiebig und steht auf.
„Aufstehen Schlafmütze, wir haben- *mit überraschtem Blick* Warte, er ist früher wach als ich?!“
Sie geht die Treppe zur eigentlichen Bibliothek hinunter und schaut sich um.
„Spike? Spike!“
Dieser kommt verschlafen ebenfalls die Treppe hinunter.
„Ja… *reibt sich ein Auge* Was ist denn…?“
„Hast du unseren Freund gesehen?“
„Nein, habe ich nicht, ich war schließlich am Schlafen, so wie jedes andere, normale Pony es jetzt auch noch ist… Also wenn die Welt nicht untergeht… Ich bin wieder im Bett…“
Und mit diesen Worten dreht er sich um und geht die halbe Treppe, die er bereits runter gekommen ist, wieder hinauf und verschwindet im kleinen Korb vor Twilights Bett unter der Bettdecke. Doch Spike hat Recht, alle anderen schlafen noch, also wird es wohl nicht allzu schwer werden ihn zu finden. Da er jedoch definitiv nicht mehr hier in der Bibliothek ist geht sie nach draußen und beginnt mit ihrer Suche. Es dauert nicht lange, da bemerkt sie aus der Ferne ein paar Ponys auf dem Marktplatz. Sie beschließt dorthin zu gehen und zu fragen, ob jemand ihren neuen „Schüler“ gesehen hätte, da ein neues Pony wohl kaum lange unbemerkt bleiben würde. Als sie näher kommt erkennt sie schon, dass es ihre fünf Freundinnen sind, welche im Kreis um eine Bank herum stehen, auf welcher ein weiteres Pony liegt. Sie scheinen sich aufgeregt zu unterhalten.
„…tja und so bin ich dann hier gelandet.“
„Mein Gott, du bist ja ein richtiger Draufgänger!“
„A-aber… ist… das denn nicht – gefährlich…?“
Twilight kommt bei der Gruppe an.
„Ach hier steckst du! Hab dich schon gesucht.“
„Twilight, Schätzchen, warum hast du uns denn noch nicht mit unserem alten Freund bekannt gemacht?“
„Nun, es war – wie ihr sicherlich soeben erfahren habt – eine schwere Zeit für ihn, weshalb ich ihm gestern etwas Ruhe geben wollte. Aber wie ich sehe habt ihr das heute ja schon von ganz alleine nachgeholt.“
„Aber warum bist du denn schon so aufgebracht?“
Rainbow Dash schaut in den Himmel.
„Es ist noch früh am Morgen, die meisten Ponys schlafen noch!“
„Ich nehme meine Pflichten halt sehr ernst und im Moment ist diese unseren Freund so weit zu trainieren, dass er seinem neuen Amt in vollen Zügen nachkommen kann. Und wenn ihr euch erinnert wie knapp es das letzte Mal war…“
Die fünf Anderen schauen sich mit einem leicht ängstlichen Ausdruck in den Augen an.
„…möchte ich dieses Mal keine unnötige Zeit verlieren.“
„Naja, trotzdem. Twilight, was soll dieses Mal schon so unglaublich gravierendes dazwischenkommen, dass du nicht mal die Zeit hast uns, deine besten Freundinnen, mit einzuweihen? Wir haben schließlich das Gleiche durchgemacht wie du. Und - *alle schauen ihn an* - das gleiche wie Er.“
Twilight schaut die Anderen mit einem schuldbewussten Blick an.
„Gut, es tut mir Leid… Aber jetzt habt ihr euch ja scheinbar schon in Ruhe begrüßt und alle Geschichten gehört. Können wir dann zum nächst wichtigeren Teil kommen?“
Applejack rollt mit den Augen flüstert ihm im Vorbeigehen zu:
„Wie ich sagte, Twilight eben.“
Er hingegen grinst ihr hinterher, erhebt sich dann langsam von der Bank und trottet zu Twilight.
Auch die Anderen geraten langsam in Aufbruchsstimmung und verschwinden in die verschiedensten Richtungen.
„Da ich mal davon ausgehe, dass du jetzt *Rarity kichert* eine Weile hier bleiben wirst würde ich sagen `bis ein andern Mal´ -“
Sie stoppt und schaut leicht erschrocken und nachdenklich in die Gegend.
„Da fällt mir ein, du hast noch gar keinen Namen!“
Auch die Anderen, welche noch nicht allzu weit gegangen sind, bleiben abrupt stehen und drehen sich um.
„Wie wäre es mit…“
Alle schauen ratlos zum jeweils Nächsten. Leise und kaum zu hören ertönt es aus der hinteren Reihe von Fluttershy:
„Shining Thunder…?“
Nach einer kurzen Phase des Überlegens nicken sich die fünf zu.
„Gute Idee – wie bist du da drauf gekommen, Fluttershy?“
„Naja… er hat helles Fell, was irgendwie… leuchtet… Und sein Auftritt wurde durch einen lauten Knall, wie Donner, angekündigt…“
Twilight nickt erneut.
„Stimmt… - warte, WAS?! Du wusstest, dass er hier ist???“
„Naja… ich wusste nicht, dass er hier ist… Aber es gab da vor zwei Tagen diesen lauten Knall im Everfree Forest… Es sind auch Wachen hingegangen um das zu untersuchen…“
„Vermutlich die Wachen, die ihn in Menschengestalt gefunden und nach Canterlot gebracht haben… Aber, wenn du doch davon wusstest, warum hast du nichts erzählt?“
„Ich… hatte… Angst…“
Fluttershy schaut beschämt zu Boden.
„Und da es keine weiteren Konsequenzen mit sich brachte… dachte ich, dass es egal ist… und hab nicht mehr darüber nachgedacht…“
„Hach Fluttershy… Naja *alle wenden sich ihm zu* Shining Thunder – wie findest du das?“
In dem Moment wird ihm bewusst, dass es gerade ja um ihn geht und um eine wohl ewig anhaltende, wichtige Entscheidung, zu der er sich wohl auch Gedanken machen sollte.
„Nun… Ja, doch, der Name hat was… gefällt mir!“
„Dann ist es offiziell! Wo war ich? Ach ja, dann bis ein andern Mal, Thunder!“
Und mit diesen Worten vollendet Rarity ihre Verabschiedung und alle bis auf Twilight gehen ihres Weges. Damit ist sein neues Leben wohl komplett. Schließlich hat er nichts mehr von vorher, außer seinen Erinnerungen und seiner Persönlichkeit vielleicht. Er hat seine Heimat verlassen, seinen Körper aufgegeben, seinen Namen, seinen Job. Ob Ponys wohl auch eine andere Zählweise haben was das Alter angeht? Auf jeden Fall ist er jetzt quasi jemand anders. Die anderen Ponys kennen ihn jetzt nur als Shining Thunder, für die Menschen ist er genau so ein `gefährliches´ Lebewesen wie alle anderen hier auch und niemand würde auf die Idee kommen wer er wirklich ist – oder war. Lediglich die, die dabei waren, wissen Bescheid. Und das ist auch gut so! Doch im Moment hat er wesentlich wichtigeres zu tun als sich Gedanken darüber zu machen wer er wirklich ist. Er hat einen Posten, einen neuen Job. Einen der wesentlich anspruchsvoller ist als ein paar Tabellen anzulegen, mit ein paar Mitarbeitern zu sprechen und Lieferungen zu planen und zu überwachen, wie er es vorher getan hat. Ein Job, der wesentlich wichtiger ist als der eines Abteilungsleiters. Von dem wesentlich mehr abhängt als dass ein einfacher Betrieb funktioniert.
„Können wir dann?“
„*aus seinen Gedanken gerissen* …Was? Äh, ja – natürlich.“
Er folgt Twilight, doch geht sie nicht, wie er vermutete, zurück zur Bibliothek, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Hinter der Stadthalle über eine kleine Steinbrücke, dann den Weg ein Stück entlang und anschließen links. Nach kurzer Zeit kommen sie am Ende des Weges auf eine weite, freie Fläche auf der ein paar vereinzelte, Schatten spendende Bäume stehen.
„So, hier sollten wir ungestört sein und Platz genug um in Ruhe üben zu können haben wir auch.“

Stunden vergehen während er in der Praxis erlernt was Twilight ihm schon auf dem Rückweg nach seiner Verwandlung in der Theorie erzählt hat. Von Levitationen über Teleportationen, Zauber zum Angriff und zur Verteidigung, wie die magische Kuppel, alles wendet er nach und nach erfolgreich an. Die Sonne steht schon tief und sie machen gerade die fünfte Pause, da das kontinuierliche Wirken von recht fortgeschrittenen Zaubern einen Anfänger wie ihn doch schnell erschöpft. Doch im Gegensatz zu Twilights Aussage waren sie nicht ungestört. Rainbow Dash hat die Beiden die ganze Zeit von ihrem Nickerchen-Wölkchen aus beobachtet. Als Thunder und Twilight nun eine Pause machen und sich auf die schattige Seite unter einen der hier stehenden Bäume setzten beschließt sie zu ihnen hinunter zu fliegen.
„Hey ihr Fleißigen, na, was geht?“
„Oh hey Rainbow. Wir kommen unserer Pflicht nach und trainieren brav.“
„Das hab ich wohl gesehen.“
„Warte – heißt das du hast uns die ganze Zeit beobachtet…?“
Sie wendet ihren Blick Thunder zu.
„Ach komm, brauchst dich doch nicht zu schämen. Du bist gut! *mit einem leichten Grinsen* Ich muss es ja wissen, so als außenstehender, unwissender Beobachter.“
Er hingegen schaut sie immer noch leicht schockiert an.
„Außerdem, was bringt es dem Wächter der Welten, wenn er sich nicht traut in der Öffentlichkeit zu zaubern?“
„*Blick jetzt auf Rainbow gerichtet* Garnichts…?“
„Richtig! Ich meine, für was auch immer du Zauber zum Angriff und zur Verteidigung brauchst… wird sich dir wohl nicht in einer dunklen, zuschauerlosen Ecke stellen.“
„Ich weiß selber nicht warum ich kämpfen müsste.“
„Ist doch auch egal, du schaffst das schon, solange du nur an dich glaubst! Ich meine, wir haben alle gesehen was in dir steckt, damals. Das hat sich doch jetzt nicht geändert, nur weil du jetzt selber ein Pony bist?“
„Nein, natürlich nicht!“
„Das ist die richtige Einstellung! Und jetzt geh da raus und mach sie alle fertig! – Oder, mach was auch immer du tun musst…“
„Jawohl Ma’am! *salutiert*“
Sie erhebt sich wieder, klopft ihm nochmal auf die Schulter und fliegt dann davon. Twilight saß während des ganzen Gesprächs nur daneben und hat beschmunzelt, wie klein und ängstlich Thunder doch geworden ist. Aber er gehört dazu, ist ein Teil der Mane 6 – oder Mane 7. Deswegen sind ihre Freundinnen auch seine Freundinnen. Und solche sind für einander da.
„Aber Twilight, jetzt mal im Ernst. Wofür brauche ich magische Waffen?“
„Ach, du meintest das ernst? Nun, du bist Wächter der Welten, deine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass niemand hier rüber kommt – oder halt zu euch rüber geht. Du kennst deine Spezies besser als irgendwer von uns, du hast gesehen was passiert ist – glaubst du wirklich, dass alles friedlich von statten geht?“
Er schaut nachdenklich in die Gegend. Nein, friedlich wird es sicherlich nicht enden. Ein paar kleine, harmlose Ponys in der Menschenwelt haben schon die Aufmerksamkeit aller verfügbaren Behörden auf sich gezogen und nachdem sie erfahren haben, dass die sich bei ihm befinden, wurde sein Haus von zwei S.W.A.T.-Teams gestürmt. Was würden sie ihm dann erst entgegenbringen, wenn ein Portal in diese andere Welt gefunden würde? Vermutlich würden plötzlich die Armeen aller Länder der Erde zusammenarbeiten und gemeinsam einmarschieren. Und dann reichen auch diese billigen Schildzauber oder kleinere Variationen von Energiestrahlen nicht aus um irgendwas dagegen unternehmen zu können. Aber soweit muss es ja erst gar nicht kommen. Die Zeit wird zeigen was passieren wird.
„Ganz ehrlich? Du machst mir irgendwie immer Angst wenn du stundenlang so geistesabwesend in die Gegend starrst…“
„Oh, Entschuldigung.“
„Naja, es ist schon spät und wenn ich das so beurteilen kann, dann hast du heute schon großartige Fortschritte gemacht! Lass uns für heute aufhören.“
Er schaut um den Baum, unter dem er sitzt, herum genau in die Abendsonne, welche schon halb am Horizont verschwunden ist.
„Was, wir sind schon den ganzen Tag hier???“
„Kann man so sagen. *schmunzelt* Wie doch die Zeit vergeht wenn man sich amüsiert.“
„Und was ist mit Essen? Hätte ich heute Morgen nicht netterweise von Applejacks frühreifer Ernte kosten dürfen hätte ich heute noch nichts gegessen!“
„Ach komm, von einem Tag, an dem du mal nicht brav drei Mahlzeiten zu dir nimmst, wirst du schon nicht sterben. Außerdem warst du bei dir auch den ganzen Tag bis abends arbeiten, hast du da etwas ein ausgiebiges Mittagessen bekommen?“
„Nun, ja, vernünftige Firmen haben eine Mensa und da bekommen alle Mitarbeiter ein warmes Mittagessen, so wie es sich gehört.“
Twilight schaut ihn überrascht an.
„Ok, gut, Leider kann keiner von uns die Zeit mal eben so zurück drehen, also kann ich dir als Entschädigung nur noch ein Abendessen anbieten.“
„Ist doch immerhin schon mal etwas.“
Die Beiden gehen zurück ins Dorf. Auf dem Weg begegnet ihnen Pinkie Pie, welche sehr in Eile scheint.
„*im Vorbeihüpfen* Heeeeeeeeeya Shiny!“
„Ähm – hallo… Pinkie…?“
Er schaut ihr verwirrt hinterher.
„Inzwischen solltest du doch gemerkt haben, dass sie nicht normal ist. Selbst ich habe sie noch nicht durchschaut. Man kann sie einfach mit keiner Wissenschaft der Welt erklären, niemand kann das.“
„Ich würde trotzdem zu gerne wissen, wieso immer über alles Bescheid weiß und warum immer und überall spontan aus dem Nichts auftaucht und in selben wieder verschwindet…“
„Wer weiß, vielleicht findest du ja irgendwann die Antwort?“
„*lacht* Das bezweifle ich!“
Sie kichert ebenfalls. Zuhause angekommen überlegen sie gerade, wo sie denn um diese Zeit am besten essen gehen, als es an der Tür klopft. Twilight und Thunder schauen zur Tür herunter.
„Ich geh schon!“
Spike springt auf und rennt zur Tür. Die anderen Beiden wenden sich wieder ab und widmen sich wieder ihren Überlegungen.
„Um diese Uhrzeit wird das ‚Hay and Clover‘ sicher nicht mehr auf haben… Wir könnten Pinkie fragen, schließlich wohnt sie in der Sugar Cube Corner, sie könnte uns sicherlich helfen.“
Spike kommt die Treppe hoch.
„Und, wer war es?“
„Es war Pinkie Pie und sie hat euch diese Einladung dagelassen.“
Er legt einen pinken Briefumschlag, an welchem buntes Konfetti hängt, auf den Tisch und geht dann wieder nach unten um seine angefangenen Aufräumarbeiten weiter zu führen. Twilight nimmt den Brief, öffnet ihn und liest sich durch, was auf dem enthaltenen Zettel steht.
„Sieht so aus als ob Pinkie eine ‚Willkommen-Du bist jetzt ein Pony-Du bist jetzt Wächter der Welten-Party‘ für dich schmeißen will und wir sind natürlich auch alle eingeladen.“
„Hmm, sie hat heute Morgen so etwas erwähnt… Wann soll die denn sein?“
„Jetzt.“
Er schaut sie ungläubig an.
„Jetzt?! Plant sie immer so knapp??“
„Nun, für gewöhnlich lässt sie uns wenigstens einen Tag ‚Bedenkzeit‘, aber diesmal ist es wohl eine super duper spontane Entscheidung…“
„Dann hat sie ja Glück, dass wir gerade nichts vorhaben. Wollen wir dann gehen?“
„Gerne. Pinkies Partys sind die besten! Spike, willst du mitkommen?“
Dieser dreht sich kurz um und schaut die Beiden an. Danach überlegt er kurz, zuckt dann aber mit den Schultern und gesellt sich zu ihnen.
„Warum nicht.“
Gemeinsam gehen die drei die Straße nach rechts entlang bis auf der linken Seite, hinter einem kleinen Brunnen mit einer Ponystatue, auch schon Sugar Cube Corner auftaucht. Als er die Tür öffnet beleuchtet das grelle, bunte Licht die ganze Straße und eine riesige Ponymenge starrt ihn direkt an. Scheinbar hat Pinkie Pie ganz Ponyville eingeladen.
„Und hier kommt auch schon der Gast des Tages! Begrüßt mit mir unseren Neuzugang ‚Shining Thunder‘!“
In einem fast einheitlichen Chor antworten die Ponys mit einem kräftigen „Willkommen!“ und sofort machen sich die fröhliche Partystimmung und das Lächeln der Ponys auch in ihm breit. Langsam betritt er den Raum und schaut sich um. Der ganze Raum, der sowieso schon etwas zu klein aussieht um all diese Ponys zu halten, ist mit bunten Girlanden, Luftballons, Konfetti und Partyhüten verziert. An der gegenüberliegenden Wand steht ein langer Buffettisch, auf welchem eine Schüssel mit dem aus der Serie bekannten Punsch und eine große, dreistöckige Torte steht, sowie kleine Schüsseln mit anderen Leckereien. Direkt davor stehen die verbleibenden Mane 5 und lächeln ihn auch an. Pinkie hüpft mit einem breiten Grinsen quer durch den Raum, setz auch Twilight, Spike und ihm einen Party Hut auf, macht etwas Musik an und stellt sich zurück in die Reihe.
„Und? Gefällt dir die Party? Gefällt sie dir, gefällt sie dir, huh, huh, huh???“
„Pinkie, du hast dich selbst übertroffen! Es war doch nicht nötig ganz Ponyville herzubringen nur um mich zu begrüßen!“
„Oh doch, das war es! Schließlich musst du doch deine neuen Mitponys kennenlernen! Und sie dich!“
Unter den Gästen sind sowohl mehr oder weniger bekannte Gesichter, wie Lyra, Bon Bon, Octavia, Vinyl, aber auch viele Ponys, die er – wenn überhaupt – nur einmal nebenbei gesehen hat. Auch die Stute mit dem neugierigen kleinen Fohlen aus dem Zug ist hier. Nachdem er gefühlt tausende von Fragen beantworten musste, darüber, wer er ist, wo er herkommt, was er macht und vor allem was es mit diesem ‚Wächter der Welten‘ auf sich hat – welche er alle versucht so gut wie möglich zu beantworten ohne dabei zu viel aus seinem alten Leben zu erzählen – kommt er endlich dazu den Hunger, der sich über den Tag angesammelt hat, mit der köstlichen Torte und all den anderen Leckereien wenigstens zu Teilen zu stillen.
„Und, wie schmeckt sie?“
„Einfach großartig!“
„Die oberste Etage ist eine Apfeltorte, nach dem Rezept von damals. Wenn du schon deine Heimat verlassen hast, dann wollen wir dir wenigstens den Übergang erleichtern.“
„Ach, passt schon. Genaugenommen wäre es eigentlich besser mich so wenig wie möglich an mein altes Leben zu erinnern. Dann hab ich auch nichts was ich eventuell vermissen könnte.“
Er lächelt Applejack an. Sie erwidert es mit einem verständnisvollen Blick. In dem Moment stupst ihn wieder etwas ans Bein. Er leckt sich einmal über die Lippen, um die Sahne zu entfernen, welche beim Reinbeißen in das große Stück Torte hängen geblieben ist und dreht sich um. Dort steht erneut das kleine, neugierige Fohlen aus dem Zug, wieder mit dem gleichen fröhlichen Blick, welches ihn neugierig anschaut.
„Was gibt’s, mein Kleiner?“
„Ich… also ich, wollte fragen… Was genau ist jetzt ein ‚Wächter der Welten‘…?“
Er legt sich hin um mit dem kleinen Fohlen ungefähr auf Augenhöhe zu sein.
„Nun… *er guckt sich um* Kann ich dir ein Geheimnis verraten?“
Das Fohlen nickt.
„Du darfst es aber niemandem und ich wiederhole wirklich niiiiiiiiemandem erzählen, hörst du?“
Das Fohlen nickt erneut, diesmal aber heftiger und macht einen Schritt auf Thunder zu.
„Also, du erinnerst dich doch sicherlich an den Menschen aus dem Zug, oder? *Nicken* Das war ich. *Die Augen des Fohlens werden immer größer* Und ich komme aus einer anderen Welt. Und jetzt wurde ich in ein Pony verwandelt um dafür zu sorgen, dass es nur bei mir bleibt, also dass niemand die Welten wechselt.“
Das Fohlen guckt ihn schräg an.
„Stell dir einfach zwei Räume vor, die mit einer einzigen Tür verbunden sind. Ich bin der, der diese Tür geschlossen hält.“
„Aber… warum soll denn niemand in den anderen Raum?“
„Das ist eine andere Geschichte und die würde viiiiel zu lange zum Erzählen brauchen. *wuschelt ihm durch die Mähne* Und denk daran was ich dir gesagt hab. Psssssst.“
Er erhebt sich wieder und schaut dem Kleinen mit einem Lächeln hinterher, wie er sich neugierig durch die Ponymenge kämpft.
„Hachja, Fohlen. Sind sie nicht niedlich?“
„Vor allem glauben sie auch noch alles was man ihnen sagt.“
„Und spätestens Morgen hat er eh wieder vergessen was du ihm gerade gesagt hast.“
Twilight und Thunder widmen sich wieder der Party und feiern bis spät in die Nacht.


Mit Kuchen, Keksen, Muffins, Cupcakes, Punsch und Snacks vollgefressen schleppen sich die Beiden und Spike zurück zur Bibliothek.
„War das jetzt Mahlzeit genug für dich?“
„Ja – vielleicht auch ein bisschen zu viel… Aber die Torte war guuuuuuuuut…“
„Da hast du Recht. Pinkie Pie weiß wie man backt. Oder Torten macht.“
Sie betreten das Baumhaus und gehen direkt ins Bett, da es schon sehr spät ist – Lunas Mond steht schon hoch am Himmel.
„Gute Nacht Thunder. Und nicht vergessen, morgen weck ich dich wieder! Wir haben trotz allem noch viel zu tun.“
„Jaja… *rollt mit den Augen* Welcher Tag ist eigentlich heute?“
„Ähm – Mittwoch, wieso?“
„Ach Mist, sonst hätte ich mit Wochenende argumentieren können. *grinst*“
„*schmunzelt* Auch das hätte bei mir nicht funktioniert.“
„Naja, Gute Nacht Twilight.“
Diesmal schläft er – verglichen zu letzter Nacht – recht schnell ein. Diese Nacht hat er einen Traum. Er befindet sich erneut im Everfree Forest, auf derselben Lichtung wo er angekommen ist. Nur steht hier diesmal kein Portal und es ist Nacht. Das erstaunliche ist jedoch, dass es hier auf der Lichtung im Mondschein immer noch heller ist als im Wald bei Tag. Dieser ist hier jedoch nur noch wie eine große, schwarze Mauer, vollkommen undurchsichtig.
„Willkommen Shining Thunder.“
Verwirrt dreht er sich um und schaut Luna direkt in die Augen.
„Oh, guten Abend Prinzessin. *verbeugt sich*“
„Ach nicht doch, du brauchst dich nicht zu verbeugen. Auch wenn du kein Alicorn bist, hast du dennoch eine ungefähr gleich hohe Position hier. Zumindest bei denen die Bescheid wissen.“
„Und was führt euch hierher?“
„Es ist mein Job die Träume unserer Bewohner zu überwachen und frei von irgendwelchen Ängsten zu halten, damit alle einen angenehmen Schlaf haben und ausgeruht sind, wenn meine Schwester die Sonne steigen lässt. Und da dachte ich mir ich nutze die Gelegenheit um mich mal zu erkundigen wie es dir so geht. *setzt sich neben Thunder auf den Boden*“
„Oh. Mir geht’s supi, auch wenn es schon eine ziemliche Umgewöhnung ist.“
„Ich kann verstehen dass es eine ziemliche Arbeit für dich sein muss einfach so in einen anderen Körper gesteckt zu werden und eine solch schwierige Aufgabe auferlegt zu bekommen.“
„Ach, bis jetzt hab ich davon nix gemerkt. Außer vielleicht, dass Twilight mich ab jetzt vermutlich jeden Tag früh wecken wird, um mich den ganzen Tag mit Training zu quälen.“
Luna fängt an zu kichern, doch ihr Blick wird schnell wieder ernst.
„Du wirst jedoch noch früh genug merken was wirklich dahinter steckt… Aber wenn du irgendwas brauchst – du weißt wo du uns findest.“
Mit diesen Worten erhebt sie sich und fliegt davon.
„Warte, was meinst du damit?- “
Doch sie ist schon am Horizont verschwunden. Jetzt ist er wieder alleine auf der Lichtung. Er bleibt noch eine Weile im Gras liegen, lässt die lauwarme Nachtluft durch seine Mähne wehen und genießt die Stille, bis ihn plötzlich ein lautes und vertrautes Geräusch aus seiner Idylle reißt. Schlagartig dreht er sich um und entdeckt ein Portal, das plötzlich knapp hinter ihm erschienen ist. Verwirrt steht er auf und geht vorsichtig darauf zu. Es sieht genauso aus wie das Portal mit dem er hergekommen ist – soweit er sich erinnern kann. Vorsichtig streckt er einen Huf aus und in dem Moment wo er das Portal berührt verschwimmt seine Sicht und er wacht auf.


Twilight rüttelt Thunder.
„Hey, aufstehen du Schlafmütze! Es gibt Arbeit!“
Langsam wird er sich seiner wirklichen Situation bewusst und fängt an sich zu bewegen.
„*grummelt* Nur noch fünf Minuten… *dreht sich auf die andere Seite*“
Twilight rollt mit den Augen. Danach zieht sie ihm die Decke per Levitation weg. Mit einem genervten Seufzen kämpft er sich aus dem Bett.
„Diesmal möchte ich aber ein Frühstück.“
„Na von mir aus… Mal sehen ob das ‚Hay and Clover‘ schon offen hat. Deren Margeritensandwiches sind die besten! Die musst du unbedingt mal kosten!“
Nach einer kurzen Pause zum wachwerden marschieren die beiden erneut in aller Frühe – die Sonne taucht grade erst ansatzweise hinter dem Berg von Canterlot auf – die leeren Straßen von Ponyville entlang, bis sie am Nordende der Stadt ankommen. Um diese Uhrzeit scheint das Lokal gerade erst zu öffnen: Der Kellner öffnet die Rollläden, wischt noch einmal über die Tische und verteilt Speisekarten an jedem Platz.
„Einen wunderschönen guten Morgen, nehmen sie doch Platz.“
Twilight und Thunder setzen sich an Twilights Lieblingstisch. Nach kurzer Zeit kommt der Kellner zurück.
„Haben sie sisch schon entschieden?“
„Zwei Mal das Margeritensandwich bitte.“
„Sehr wohl, ihr Bestellung kommt sofort.“
Wenige Augenblicke später wird dann auch schon serviert. Während Twilight schon genüsslich reinbeißt begutachtet Thunder seine Mahlzeit noch eher kritisch. Bis jetzt wurde er nur mit Lebensmitteln konfrontiert, welche er auch als Mensch gegessen hat. Doch dieses Frühstück, welche aussieht wie zwei Scheiben Toast, auf welche ein wenig Gras von der Wiese und ein paar abgerissene Blumen draufgeklatscht wurden, erinnert ihn schon eher daran, dass er jetzt kein Allesfresser mehr ist und Gras, Blumen und sonstiges Gewächs wohl seine besten Freunde werden. Aber auch wenn sein Verstand sich dagegen sträubt, es nützt nichts. Es gilt als Delikatesse und der Hunger treibt es rein. Also Augen zu und durch, er nimmt das Sandwich und beißt einmal kräftig hinein, vorbereitet auf den ekelhaftesten Geschmack, den er je erlebt hat – doch im Gegenteil, Twilight hatte recht, es schmeckt wirklich großartig. Scheinbar ist sein Verstand wirklich das einzige, was von vorher noch geblieben ist und der ist noch nicht so ganz kompatibel mit seinem neuen Körper und den mitgelieferten Gewohnheiten. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Ein paar wenige große Bissen später ist das Frühstück dann auch verzehrt.
„Und, was hab ich gesagt?“
„Du hattest Recht, es schmeckt wirklich großartig! Könnte mein neues Lieblingsessen werden.“
„Freut mir, dass es dir schmeckt. *sie lächelt* Aber jetzt gibt es keine Ausreden mehr!“
„Jaja, schon gut.“
Twilight zahlt und Beide machen sich auf den Weg zum bekannten Übungsgelände. Thema heute: Fortgeschrittene Angriffszauber. Von gebündelten Magiestrahlen, über Druckwellen bis hin zu Kampftaktiken, die alle möglichen Zauber kombinieren. Im Vergleich zu gestern ist seine ‚Ausdauer‘ schon größer geworden, was jedoch durch den gestiegenen Anspruch der Manöver lediglich dazu führt, dass er zeitlich gesehen genauso lange durchhält wie gestern. Mit einer Mittagspause, einem kleinen, alltäglichen Gespräch mit Fluttershy und zwei weiteren Unterbrechungen haben sie es dann auch erfolgreich geschafft diesen Tag todzuschlagen. Als die Sonne wieder gerade am Horizont verschwindet beschließen sie es für heute gut sein zu lassen und gehen zurück zur Bibliothek. Als Abendessen gibt es noch ein paar Muffins, die Pinkie über den Tag geliefert hat. In der Nacht hat er denselben Traum wie in der zuvor. Er befindet sich auf der kleinen Lichtung, im Licht von Lunas Monden Schein, umzingelt vom Wald, der wie eine Umzäunung wirkt, so schwarz und undurchdringlich. Aber er ist erneut alleine. Was möchte ihm dieser Traum sagen? Derselbe bekannte Knall und hinter ihm steht das Portal. Diesmal geht er zielstrebiger drauf zu. Als er direkt davor steht geht er einmal komplett drum herum auf der Suche nach irgendetwas Besonderem – findet jedoch nichts. Es ist einfach ein Portal. Da ihm eh nicht viel über bleibt geht er mutig hindurch. Er kommt auf der anderen Seite hinaus, als wäre es einfach eine Tür im Nichts, jedoch hat sich seine Umgebung vollkommen verändert. Er befindet sich nichtmehr auf der schönen, ruhigen Lichtung, welche in ein weißes Licht getaucht ist, sondern ist diese jetzt in ein rötliches Licht getaucht. Es ist zwar immer noch Nacht, jedoch färbt der Himmel auch den Mond blutrot. Einzelne kleine Funken und Ascheteilchen schweben durch die Luft, so, als würde um ihn herum alles brennen. Erschrocken bleibt er stehen, schaut sich ungläubig um. Das Gras auf der Lichtung ist teilweise verbrannt, ausgetrocknet oder plattgedrückt, als wenn etwas Schweres drüber gerollt ist. Den Spuren der Verwüstung kann er vom Portal aus folgen, es sind klar Spuren im Gras zu erkennen, wie Reifenspuren oder gar Kettenspuren und die Schneise die durch den Wald gefräst wurde ist auch nicht zu übersehen. Ohne Zweifel ist etwas Großes vom Portal aus entlanggefahren und hat den Wald vor sich einfach ignoriert, links und rechts am Rand der Schneise sind die Bäume auch beschädigt, an gekokelt oder anderweitig beschädigt. Mit offenstehendem Mund folgt er wie paralysiert der Spur. Er weiß genau wer oder was hier gewütet hat… Am Rande des Waldes angekommen erstreckt sich vor ihm ein Hügel, welcher ihm die Sicht auf was dahinter liegt versperrt, doch am Himmel hinter dem Hügel kann er erkennen, was dort vor sich geht. Oben angekommen bleibt er atem- und kraftlos stehen: Ponyville brennt, viele der Häuser sind schon zerfetzt oder komplett dem Erdboden gleich gemacht. In der Mitte von dem, was vom Dorf noch übrig geblieben ist steht ein Panzer. Vereinzelte Ponys rennen weg, gejagt von vielen Soldaten. Der Anblick beraubt ihn jeder Kraft, er sackt zusammen. Nachdem er sich wieder aufgerafft hat dreht er sich um und rennt davon. Immer weiter, die Umgebung zieht an ihm vorbei wie ein Schatten. Das einzige was er in seiner jetzigen Verfassung bemerkt ist der Weg vor ihm, der wesentlich länger ist als vorher. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht er endlich das Portal, renn hindurch – und ist wieder auf der schönen Seite, wo die unberührte Natur in ein sanftes, weißes Licht getaucht ist. Erschöpft und mit immer noch rasendem Puls bleibt er stehen, sackt wieder zusammen und stößt sich noch ein paar Meter weiter vom Portal weg. Langsam beruhigt er sich, seine Atmung normalisiert sich wieder und auch sein Puls wird langsamer. Dabei starrt er jedoch immer noch ungläubig auf das Portal. Eine Hand greift durch das Portal.


Schweißgebadet schreckt er aus dem Bett hoch. Es war nur ein Traum. Aber ein komisches Gefühl in ihm bleibt. Diese Hand… Er schleicht sich leise aus dem Bett, vorbei an der schlafenden Twilight und dem ebenso schlafenden Spike, raus aus der Bibliothek und rennt quer durch Ponyville. Zurück in den Everfree Forest. Auch wenn ihn seine Angst bremst, so treiben ihn das komische Gefühl und vor allem die Angst vor dem Traum umso mehr an. Durch seine vage Erinnerung und seine Möglichkeit Licht zu erzeugen findet er die Lichtung recht schnell. Etwas erschöpft durch seinen durchgängigen Galopp bleibt er kurz vor dem Portal stehen. Es ist alles ruhig, keine Veränderung, keine Bedrohung. Er bleibt noch ein paar Minuten regungslos vor dem Portal stehen, bis eine Stimme ihn aus seiner Paralyse reißt.
„Hallo, Rob.“
Erschrocken dreht Thunder sich um. Aus dem Schatten der Bäume tritt eine Gestalt. Ein Mensch.
„… … …Boss…?!“
Die Person kommt ihm näher, bis sie – klar zu erkennen – ein paar Meter vor ihm stehen bleibt.
„Wie- … Was… Warum?“
„Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Rob. Du bist seit drei Tagen nicht zur Arbeit gekommen, bist nicht ans Telefon gegangen, hast nicht aufgemacht… Du bist wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Und nach dem – Vorfall – mit den… Ponys… War ich mir ziemlich sicher dich hier vorzufinden. Ich musste nur noch das Portal finden.“
„Aber… W-woher wusstest du, dass es ein Portal geben muss?!“
„*fängt an umher zu laufen* Einfache Kombinationsgabe mein Freund. Bunte Ponys tauchen in unserer Welt auf. Plötzlich tauchen sie unter – bei dir, was du mir ja so gesehen selbst gesagt hast. Aber als dann Untersuchungen angestellt wurden sind sie wie vom Erdboden verschluckt. Kurze Zeit später verschwindest auch du.“
„Und? Wie lässt das bloße Auftauchen und Verschwinden von unbekannten Kreaturen – und mir – dich darauf schließen, dass ich mal eben die Grenzen von Raum und Zeit durchbreche, auf unsere Naturgesetze Scheiße und eine Brücke in eine anderen, bessere Welt öffne und es mir dort gemütlich mache?“
„Du weißt genauso gut wie ich, dass ihre Magie in unserer Welt von alleine nicht funktioniert! Also musst du ihnen geholfen haben! Und wenn du schon dazu in der Lage bist, dann kannst du dich auch vom Acker machen!“
„Warte warte warte… Woher zum Teufel weißt du das!?!“
„Ach – haben sie dir nicht davon erzählt?“
„Wovon?!“
„Von damals? Als sie schon mal in unserer Welt waren? Als sie herausgefunden haben, was sie jetzt wissen?“
„Doch, sie haben erzählt, dass Celestia und Luna damals rüber gegangen sind und vom einem hilfsbereiten, magisch begabten Menschen gerettet wurden.“
„Dieser Mensch war ich, Rob! Und lass mich raten, vermutlich haben sie dir auch erzählt, dass ich sooo der unglaublich Böse bin, der euch alle in den Untergang stürzen wird?“
„…du warst das?“
„Ja, ich war das! Ich habe ihnen, genau wie du, ermöglicht in ihre Heimat zurückzukehren.“
„Und dann bist du genauso hinterher gegangen, bist dir deinen Fähigkeiten bewusst geworden, sie sind dir zu Kopfe gestiegen und du wurdest zu einer Bedrohung!“
„Ach, ich bitte dich… Du musst doch wohl selber merken, dass das die am weitesten verbreitete Story ist die man über jemanden erzählt, den man loswerden will! ‚Ooooh, der böse Mensch ist hier her gekommen, ist hat zu viel Potential… Werden wir ihn los – und wenn jemand fragt, er hat seine Macht missbraucht!‘ Rob, du kennst mich, ich bin dein Freund! Würde ich sowas tun?“
„Ein Freund…? Ha, das ich nicht lache! DU hast mich verraten! Wenn du dieses eine Mal die Klappe gehalten hättest, dann wäre vielleicht alles einfacher, friedlicher Verlaufen!“
„Schon mal auf die Idee gekommen, dass ich dich damit beschützen wollte?“
„Beschützen? Vor was?! Vor den Ponys, von denen du selber weißt, dass sie in unserer Welt machtlos sind und somit – selbst wenn sie es wollten – nichts anrichten können?!“
„Du verstehst das nicht,- “
„Da hast du vollkommen Recht, ich verstehe es nicht – denn was du sagst ergibt keinen Sinn! Wenn du doch der einzige bist, der mit den Ponys wirklichen Kontakt hatte, wie kann dann die Serie existieren?!“
„Nun, es hat eine Weile gedauert, bis ich eine Firma gefunden hat, die mir Glauben schenkte – oder, naja, zumindest bereit war für den profitablen Effekt eine solche Serie auszustrahlen.“
„Und was bringt es dir, dass diese Serie existiert?“
„Sie haben mich von hier verbannt, es war meine einzige Möglichkeit den Kontakt aufrecht zu erhalten.“
„Oh, hey, der erste Punkt in dem unsere beiden Sichtweisen übereinstimmen: Du wurdest verbannt! Aber du stehst hier, wie erklärst du mir das?“
„Das ist alleine dein Verdienst. ICH wurde verbannt, das heißt, diese Welt wurde resistent gegen MEINE Versuche eine Brücke zu öffnen gemacht. Dieses Portal hier ist von dir. Jeder kann es benutzen, aber es geht auf DEINE Kosten.“
„Ach fuck… Naja, aber – ich weiß ja nicht, was genau jetzt wirklich damals mit dir passiert ist, ich weiß nur, dass ich hier und jetzt ein Pony bin. Du nicht. Du wurdest also schon vorher verbannt.“
„Weißt du das? Oder ist das nur eine grobe Vermutung?“
„… Ein Vermutung basierend auf konkreten Anhaltspunkten.“
„Die da wären?“
„Wie ich zum Pony geworden bin. Ich wurde in ein Pony verwandelt, nachdem ich einen Posten angenommen habe, damit ich diesem besser nachkommen kann. Ein Posten, den DU abgelehnt hast, weswegen du verbannt wurdest! Ich bin jetzt der Wächter der Welten, meine Aufgabe ist es Abschaum wie dich aus dieser Welt fern zu halten! Und nach deren Beschreibungen – bin ich dein aktiver Gegenspieler!“
„Abschaum?! Rob, ich glaube DICH macht deine neue Position blind! Du verdankst mir quasi alles!!! Ich habe dir damals diesen recht gut bezahlten Job besorgt, erinnerst du dich? Ich war dir ein Freund, für dich da, wenn es dir mal Scheiße ging, erinnerst du dich? Und ICH war es, der im Endeffekt dafür gesorgt hat, dass deine süßen bunten Ponys, die du so vergötterst, überhaupt existieren!“
„Ja. Ja, das hast du. Und dafür danke ich dir. Aber jetzt, jetzt habe ich die Möglichkeit frei zu sein! Guck dich nur mal in Ruhe um, hier ist es friedlich, schön und vor allem nicht so verpestet wie bei uns!“
„Frei?- … Rob, hier herrscht Monarchie!“
„Und doch sind die Bürger hier wesentlich zufriedener. Das Leben ist einfach schöner.“
„Das haben sie im Mittelalter auch gesagt!“
„Das hier ist aber nicht das Mittelalter. Das hier ist vor allem nicht mit unserer jämmerlichen ‚Entwicklung‘ zu vergleichen! Diese ‚Monarchie‘ hält sich friedlich und fröhlich seit tausenden von Jahren! Bei uns sind in derselben Zeit dutzende von Ären untergegangen, weil sie versagt haben!“
„Aber dafür haben sie hier keine Technik!“
„Es sind Ponys! Die brauchen das nicht! Die könnten sie aufgrund der fehlenden Finger sowieso kaum bedienen! Außerdem haben sie Magie und Flügel, das ist meiner Meinung nach zehn Mal so viel wert!“
„Ja, sie haben keine Hände, mit Fingern, wie wir! Sie sind bloß Tiere!“
„Siehst du? Und genau DAS ist mit einer der Hauptgründe, warum ich niemals, NIEMALS wieder zurückgehen werde. Ihr Menschen seid so von euch überzeugt, dass alle anderen schlecht sind. Es sind ‚nur Tiere‘, weil sie keine Technik haben, keine Finger… Und doch sind sie euch überlegen und das mit der Kraft der Natur! Ihr seid so berechenbar – alles was ihr nicht kennt wird vernichtet. Warum sonst hätten zwei ganze S.W.A.T.-Teams mein Haus gestürmt, nur weil sich diese ‚nur Tiere‘ bei mir aufgehalten haben, von denen bekannt ist, dass sie keine Bedrohung sind und die, weil sie ja ‚nur Tiere‘ sind auch nichts haben was wir gebrauchen könnten? Ihr habt euch sogar gegen eure eigenen Leute gewendet, mich festgenommen und verhört, nur weil ich Kontakt mit diesen unbekannten Wesen hatte! Also, mein Entschluss steht fest, warum diskutierst du noch mit mir?“
„Weil ich möchte, dass du zu Sinnen kommst und mit mir wieder nach Hause kommst! *er geht jetzt zielstrebig auf Thunder zu*“
„Ich sagte NEIN! Ich gebe dir jetzt und hier die Möglichkeit dich einfach friedlich umzudrehen, wieder durch dieses Portal zu schreiten und uns das alles vergessen zu lassen! Oder ich werde tun was mein Posten, den ich mir freiwillig ausgesucht habe, von mir verlangt um zu schützen was ICH schützen möchte!“
„Rob… *legt seine Hand auf Thunders Schulter*“
„*drückt ihn von sich weg in Richtung Portal* Kein ‚Rob…‘, ich bin Shining Thunder, Wächter der Welten und dein Aufenthalt ist soeben abgelaufen!“
„*stellt sich aufrecht hin* Du begehst einen schweren Fehler, Rob…“
„Jetzt weiß ich was Luna mit ‚Du wirst schon noch sehen‘ meinte… Lass es mich klar und deutlich für dich erklären: *dreht sich von ihm weg* LASST UNS IN RUHE!“
Thunder holt mit seinen Hinterbeinen aus und verpasst seinem ehemaligen Chef einen so kräftigen Tritt in den Magen, dass dieser rücklings durch das Portal fliegt und verschwindet. Vor Wut schnaubend trottet er langsam vom Portal weg, zurück nach Ponyville. Doch legt sich seine Wut sehr schnell wieder und wird durch Entsetzen ersetzt. Er hat grade die Kriegserklärung unterschrieben! Seinem alten Freund den Rücken zugekehrt, ihn sich zum Feind gemacht. Einen mächtigen Feind. Und vor allem – was ist, wenn er doch Recht hat…? Wenn er sich für die falsche Seite entschieden hat? Mit Tränen in den Augen rennt er los, ziellos umher, bis er letztendlich auf der bekannten Trainingslichtung ankommt. Erschöpft legt er sich unter einen Baum und versucht sich zu beruhigen. Rainbow Dash, welche auf ihrer Wolke liegt, hat ihn beobachtet und fliegt zu ihm runter.
„Hey Thunder, was machst du denn um diese Uhrzeit hier?“
„Hm? … Das gleiche könnte ich auch dich fragen.“
„Ich genieße diese schöne, warme Nacht, so wie ich es gerne mal mache. Jetzt bist du dran.“
„Ich habe Angst…“
Rainbows Blick lockert sich zu Mitgefühl auf.
„Oh… *landet und legt sich neben ihn* Was ist denn los?“
„Ich hatte gerade eine grausame Begegnung…“
„Wem muss ich einen Besuch abstatten?“
„…Was? Nein, nicht diese Art von grausamer Begegnung. Ein alter Freund hat mich besucht.“
„Wenn du ‚alt‘ sagst, dann meinst du Menschen? Hier?!“
„Hat mein Portal benutzt… aber das Schlimme ist, es war mein Boss.“
„Und warum ist das schlimm?“
„Weil er derjenige ist, wegen dem ich Wächter der Welten geworden bin. Mir wurde gesagt, vor mir war schon mal ein Mensch in meiner Situation. Er hat sich aber geweigert, ist machtgierig geworden und wurde verbannt und zur nötigen Sicherheit wurde ich zum Wächter der Welten, um ihn aufzuhalten. Aber er hat mich auch daran erinnert, dass ich ihm eigentlich verdammt viel zu verdanken habe…“
Rainbow hört ihm schweigend und mit einem mitleidigen Blick zu.
„Noch dazu hat er berechtigte Bedenken in mir geweckt… Ich habe bis jetzt alles nur vom Weitersagen gehört, ich weiß jetzt nicht was wahr ist, welche Sichtweise ich glauben soll… Was, wenn ich falsch liege? Wenn ich einen Fehler begehe? Und am aller schlimmsten – ich habe getan was mein Job von mir verlangt und ihn – wortwörtlich – mit einem kräftigen Arschtritt zurückgeschickt. Und damit vermutlich ein noch größeres Unheil heraufbeschworen…“
„Hey… *sie legt einen Huf auf seine Schulter* Was auch immer du tust, wie du dich entscheidest – du darfst dich nicht unterkriegen lassen! Du musst stark bleiben, kämpfe für das was dein Herz dir sagt! Wir sind hier alle deine Freunde und ich glaube, dass er keine Ausnahme von deiner Beschreibung der Menschen ist, oder?“
„Nein, im Gegenteil, er war derjenige, der uns verraten hat…“
„Wieso besteht dann überhaupt noch Zweifel?! Er mag vielleicht früher dein Freund gewesen sein, aber jetzt hat er sich verändert. Vermutlich durch seine Machtgier. Und jetzt versucht er dich von deinem Ziel abzubringen, damit du ihm nicht im Weg stehst. Hast du schon mit Twilight darüber gesprochen?“
„Nein, nach der Begegnung bin ich direkt hierhergekommen – wenn auch unbeabsichtigt, bin einfach ziellos umhergerannt. Außerdem, was soll ich ihr denn sagen? ‚Twilight, ich kann euch nichtmehr beschützen weil ich Angst habe, dass ihr mich nur ausnutzt‘?“
„Wie sagtest du so schön? Sie ist deine Freundin, sie wird Verständnis dafür haben. Du solltest mit ihr reden, mir hat es damals auch geholfen. Aber lass dir eins noch von mir sagen: Wir stehen hinter dir und werden immer für dich da sein, egal welche Zweifel er in dir aufgebracht hat! Das sind wir dir alleine schon dadurch schuldig, dass du uns gerettet hast. Jetzt konzentrier dich am besten erstmal auf das was kommt, das weißt du schließlich besser als ich.“
„Danke.“
„Ach, nichts zu danken, dafür sind Freunde doch da, richtig?“
„Ja, Freunde…“
Rainbow erhebt sich wieder.
„Achja, damit sind wir quitt. Also wenn du irgendwem erzählst, dass ich damals schwach geworden bin, erzähle ich allen, dass du eine kleine Memme bist!“
Sie zwinkert ihm zu und fliegt dann davon. Er lächelt ihr hinterher, verschwindet dann aber auch bald zurück ins Bett.


Am nächsten Morgen weckt ihn Twilight wie gewohnt zu früher Stunde. Diesmal ist er jedoch schnell was und bei klarem Verstand.
„Twilight, es gibt da etwas worüber ich mit dir sprechen möchte…“
Sie bleibt stehen und lauscht ihm wortlos, während er die ganze Geschichte von gestern Nacht erzählt, vom Traum, von der Begegnung, von seinen Sorgen. Und davon wie Rainbow Dash ihn aufgeheitert hat.
„Tja, so ist sie halt. Treu bis in die Flügelspitze. Immer da wenn man sie braucht, auch wenn sie nicht den Anschein macht. Aber zurück zum eigentlichen Problem… Du brauchst dir keine Sorgen machen. Zwar verstehst du seine Argumente besser als ich, jedoch kann ich dir versichern, Celestia würde niemals lügen. Und wenn sie ihn verbannt hat, dann mit gutem Grund. Ich verstehe zwar, dass du ihm wahrscheinlich sehr nahe stehst, aber du musst doch auch zugeben, dass sein Verhalten das Gegenteil beweist, oder?“
„Ja…“
„Also, lass dich nicht unterkriegen. Er hat die Seiten gewechselt und das musst du akzeptieren! Aber jetzt zu dem Portal… Er hat Recht, jeder kann es benutzen, es ist wie eine Tür die du offen gelassen hast. Also sollte dein Hauptziel wohl sein es zu schließen.“
„Und wie?“
„Tja, das ist das Problem… ich weiß es nicht, vermutlich weiß es niemand. Ich habe nie eine permanente Brücke erschaffen, immer nur eine Teleportation. Da kann ich dir nicht helfen…“
„Na toll…“
„Naja, aber das schaffst du schon, ich hab da volles Vertrauen in dich! Jetzt lass uns aber erstmal Frühstücken gehen und dann sollten wir die restliche Zeit zum Trainieren nutzen. *sie schaut ihn mit einem ‚ich habs doch gesagt‘ Blick an* Und jetzt stell dir mal vor wir hätten uns noch mehr Zeit gelassen!“
„Ja – ja… du hattest Recht. Lass uns gehen.“
Nach einem Abstecher beim bekannten Lokal begeben sich die Beiden auf die übliche Trainingsfläche. Da Thunder inzwischen eingesehen hat, dass er um einen Kampf wohl nicht drum herum kommt, möchte er nochmal Kampfzauber üben. Die Sonne steht hoch am Himmel als sie am Ende ankommen.
„Tja, viel mehr kann ich dir auch nicht beibringen. Also wenn dir nicht noch was Neues einfällt wars das. Der Rest kommt höchstens durch praktische Erfahrung.“
„Dann… Hilf mir, du bist doch das gebildetste Pony hier, vor allem auf magischem Gebiet. *sie schaut verlegen zur Seite* Wie bekommt ich dieses Portal geschlossen?“
„Wie gesagt… Ich… ich habe keine Ahnung… Wie hast du es denn überhaupt geöffnet?“
„Ich habe mir einfach vorgestellt wie- “
Ein lauter Knall, ähnlich einem Donner, durchbricht die Stille. Thunder und Twilight schauen sich kurz verwirrt an, bis sie in Richtung des Everfree Forest schauen, aus welcher das Geräusch kam. Er kneift die Augen zusammen um sich zu konzentrieren da er meint etwas erkennen zu können.
„Twilight, deine Bibliothek hat doch einen erhöhten Balkon, oder?“
„Ja, wieso?“
„Folg mir einfach.“
Die Beiden galoppieren zurück zum großen Baum und klettern zum Aussichtspunkt hinauf. Oben angekommen sieht er den Ursprung des Knalls: Eine riesige Gewitterwolke hat sich über dem Everfree Forest gebildet, vereinzelte Blitze schlagen verteilt auf der ganzen Fläche ein und erzeugen weitere, mal mehr, mal weniger laute Explosionen.
„Was zum…“
„Dass der Everfree ein eigenständiges Wetter hat wusste ich schon, aber sowas…?“
Thunder sieht genau hin.
„Ich glaube das breitet sich vom Portal her aus.“
„Nun… es ist unter Umständen möglich, dass sich die Welten so sehr verbinden, dass auch Wetterphänomene oder noch mehr die Seiten wechseln…“
„Und wir beide wissen genau, von welchen Umständen du da redest…“
Sie hält ihn mit einem Huf zurück.
„Warte, du kannst da doch jetzt nicht einfach so hin stürmen?“
„Was soll ich sonst machen? Warten bis sie zu uns kommen? Im Wald habe ich vermutlich einen Vorteil.“
„Aber sollen wir nicht lieber Celestia und Luna fragen?“
„Ich habe euch das eingebrockt also muss ich das auch ausbaden. Wofür hast du mich denn die letzten Tage trainiert? *er teleportiert sich zum Fuße des Baumes* Sorg du einfach dafür, dass niemand in Gefahr gerät!“
„Fühlst du dich dem denn gewachsen?“
„Das werden wir gleich sehen!“
Ohne auf irgendwelche weiteren Versuche ihn zu stoppen zu warten rennt er los in Richtung Everfree. Jetzt ist es also so weit. Der Augenblick der Entscheidung. Hätte er ihn durch anderes Verhalten heute Nacht verhindern können? Keine Zeit wieder Zweifel aufkommen zu lassen. Egal was gewesen ist oder hätte sein können, es zählt das hier und jetzt. Und das besagt, dass er sowieso keine Wahl hat, denn die Menschen kommen. Er erinnert sich an den Traum, an die Bilder und beschleunigt sein Tempo nochmal. Das darf nicht passieren, egal wer Recht hat! Als er kurz vor der Lichtung ankommt bremst er stark ab und schleicht sich an. Bis jetzt hat er noch niemanden gesehen, aber er spürt die Anwesenheit der Menschen. Zwischen den dichten Bäumen tauchen am Horizont ein paar Soldaten auf. Scheinbar nur eine kleine Aufklärungspatroullie, aber die zeigt, dass er von Anfang an Recht gehabt hat. Die Menschen können nicht friedlich sein, sie marschieren ein ohne zu wissen was sie erwartet – ohne zu wissen, dass er sie erwartet! Das Knacken eines Astes macht sowohl ihn als auch die Soldaten aufmerksam. Sie zücken ihre Sturmgewehre und zielen in die Richtung, Thunder dreht sich um und schaut in dieselbe Richtung. Dort sitzt das kleine Fohlen aus dem Zug und schaut ihn ängstlich an.
„Kontakt!“
In Bruchteilen von Sekunden reagiert er, blitzschnell macht er einen Satz zur Seite, während die Soldaten sich auf das Fohlen ausrichten und mit einem großen Sprung landet er mit seinen Vorderbeinen direkt neben dem Fohlen, dreht sich bei der Landung um 180°, sodass er auch wieder die Soldaten anguckt und schließt die Augen. Jetzt bloß nicht versagen, eine Wand. Er stellt sich vor, wie die Beiden eine dichte und undurchdringliche Wand umgibt. Sein Horn fängt an zu leuchten, eine ihn stärkende Energie durchdringt seinen Körper und die Soldaten eröffnen das Feuer.


Als er die Augen vorsichtig wieder öffnet umgibt die Beiden eine magische Schutzkuppel von der alle Kugeln abprallen. Mit rasendem Puls und adrenalingeladen atmet er schwer, während er sich erstmal in Sicherheit wiegt, auch wenn jede einzelne Kugel einen kleinen, stechenden Schmerz hinterlässt und er merkt wie das Schild langsam schwächer wird. Einer der Soldaten, vermutlich der Truppführer, hebt die Hand und symbolisiert den anderen Soldaten somit das Feuer einzustellen. Scheinbar haben sie gemerkt, dass er das kleine Fohlen beschützt. Er hört auf sich zu konzentrieren und das Schild verschwindet.
„*seitlich zum Fohlen gesprochen ohne den Blick vom Truppführer abzulassen* Lauf!“
„A-aber…“
„LAUF!“
Das kleine Fohlen dreht sich um und rennt so schnell es kann zum Dorf zurück. Zeit zum Gegenschlag. Er feuert eine Energiekugel auf den Truppführer ab, dieser wird unvorbereitet davon getroffen und fliegt nach hinten und seine Waffe fallen lässt. Die anderen drei Soldaten sind zu überrascht um direkt zu feuern, weshalb er die Gelegenheit nutzt und sich ihn ihre Mitte teleportiert. Noch während sie ihre Waffen schwenken tritt er dem einen Soldaten in die Magengrube während er dem Gegenüberliegendem ebenfalls eine Energiekugel rein jagt. Der Letzte versucht Thunder zu treten, da dieser genau daneben steht, dem Tritt weicht er jedoch durch eine Rolle aus und schmeißt den Soldaten per Levitation gegen den nächsten Baum, sodass auch er reglos liegen bleibt. Als er sich zufrieden umguckt entdeckt er den Truppführer, welcher ein Stück weiter liegt und etwas Rundes in der Hand hält. Erschrocken versucht er sich für eine Teleportation zu konzentrieren, verliert jedoch auf halbem Wege den Fokus und landet ungefähr fünf Meter weiter und rollt noch ein Stück weiter, während dort, wo er eine Sekunde zuvor noch stand, alles explodiert. Mit zerzaustem Fell rappelt er sich schwer atmend wieder auf und schaut hinter sich, dann vor sich, wo schon weitere Soldaten sich, angelockt vom Kampfgeräusch, durch den Wald schlagen. Wenn ein einfaches vier Mann Squad ihn schon so sehr erschöpft, dann sieht er für den kommenden Kampf schwarz. Ein direkter Angriff kommt nicht in Frage, dennoch muss er so schnell wie möglich das Portal erreichen. Er rennt von Gebüsch zu Gebüsch beim Versuch sie zu flankieren. Als er am Rand der Lichtung angekommen ist sieht er das ganze, bereits fortgeschrittene Ausmaß der Invasion. Um das Portal herum wurde bereits ein provisorisches Lager errichtet und ständig kommen neue Soldaten aus selbigem. Ein Plan muss her und zwar schnell!
„Ich weiß du sagtest, dass du das alleine machen willst.“
Er schaut nach hinten und sieht Twilight, Celestia und Luna, wie sie hinter seinem Busch in geduckter Haltung hocken.
„Was macht ihr denn hier?!“, flüstert Thunder.
„Wir sind hier um euch zu helfen. Wir haben nämlich einen Plan.“
„Und der da wäre?“
„Lasst uns einfach machen, ihr versucht unterdessen dieses Portal zu erreichen.“
Er schaut den beiden Prinzessinnen verwundert hinterher, während die Beiden sich einfach erheben und auf das Lager zu marschieren.
„Twilight, was machen die da?!“
„Hab vertrauen Thunder, tu einfach was man dir aufgetragen hat, ich decke dich!“
Die Soldaten visieren schlagartig alle die beiden Ponys an.
„Wartet, nicht schießen.“
„Diese Stimme… ist das…?!“
„Celestia, so sieht man sich also wieder. Und das liebe Schwesterlein ist auch dabei. Aber wo ist euer neuer ‚Supersoldat‘? Zu feige aufzukreuzen?“
Eine nicht zu bändigende Wut steigt in Thunder auf. Sein ehemaliger Freund und Chef ist der Leiter der Invasion in die Welt, die er so liebt. Spätestens jetzt ist es klar, dass Rainbow Dash Recht hatte, es war alles nur ein Versuch ihn aus dem Weg zu räumen!
„Bleib ruhig, konzentrier dich! Du hast diese Chance, aber nur diese eine! Nutze sie!“
Während Celestia und Luna die Soldaten weiterhin ablenken schleichen Thunder und Twilight sich weiter um die Lichtung herum, bis sie am anderen Ende, am weitesten von den Soldaten entfernt sind. Ok, Konzentration. Er muss nur das Portal schließen, der Rest kommt von alleine. Bloß wie? Wie hat er es geöffnet… Er hatte sich vorgestellt die Welten zu vereinen. Also trennen – bloß wie stellt man sich das vor? Die Anderen reden immer noch. Er versucht sich vorzustellen, wie die Menschen hier einfach nichtmehr da sind, genauso wie das Portal – nichts passiert.
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The Other Side - von Rainbow Fresh - 02.08.2015, 21:54
RE: The Other Side - von Rainbow Fresh - 02.08.2015, 21:59
RE: The Other Side - von Rainbow Fresh - 02.08.2015, 22:06
RE: The Other Side - von Hathena - 03.08.2015, 14:22
RE: The Other Side - von Rainbow Fresh - 03.08.2015, 14:57
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RE: The Other Side - von 3DPony - 26.08.2015, 04:23
RE: The Other Side - von Rainbow Fresh - 26.08.2015, 14:21
RE: The Other Side - von ShyRainbow0 - 28.04.2016, 02:11
RE: The Other Side - von FlutterShadowDashy117 - 02.06.2016, 11:18


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