30.05.2017, 11:19
Und ein Weiteres Kapitel
Kapitel 6: Twilights Patchwork-Familie auf Ponyart
Während wir uns in Twilights Schloss weiter beratschlagten, machte sich Fire Strike im Everfree Forest seine eigenen Gedanken über uns, während er sich wieder seinem Training widmete und auf die Bäume einschlug, die ihn umgaben.
„Verdammt nochmal, eigentlich wollten die acht mir ja nur helfen, doch ich… ich habe Angst und befürchte, dass sie mich genauso behandeln werden, wie ich es schon auf der Erde erleben durfte. Equestria heißt also dieser Ort, davon habe ich noch nie etwas gehört geschweige denn etwas von Alihörnern.“
„Dann ist da noch dieses orange Farm-Pony, Applejack. Ich muss mir eingestehen, jetzt wo ich sie so aus der Nähe gesehen habe, ist sie eigentlich ganz nett und echt charmant. Nett war sie ja auch zu mir und hat mir sogar einen Job angeboten. Trotzdem möchte ich das nicht alles noch einmal durchmachen müssen, was mir auf der Erde widerfahren ist.“
„Warum tut es mir denn auf einmal so leid, dass ich… wie hieß sie gleich noch… Prinzessin Luna oder so, angeschrien habe. Auch sie hat es nur gut gemeint. Scheiße, irgendetwas in dieser Welt sorgt dafür, dass ich mich verändere, aber was? Ich brauche schleunigst Antworten, sonst werde ich noch verrückt. Hmmm, ich könnte ja mal ein paar Fohlen fragen, Kinder sagen doch immer die Wahrheit.“
Während Fire Strike über seine momentane Lage nachdachte und sich langsam aber sicher schon deutlich zum Besseren wandelte, brachen wir auf dem Schloss unsere heutige Besprechung ab. Wir traten auf der Stelle und kamen einfach keinen Schritt weiter. Die meisten unserer Freunde waren schon gegangen, als Twilight Fluttershy und mich darum bat noch kurz bei ihr zu bleiben.
„Fluttershy, Diamond, es tut mir leid was da draußen mit mir passiert ist. Ich bin in letzter Zeit so durcheinander und kann kaum mehr einen klaren Gedanken fassen, bitte verzeiht mir“ Twilight fing wieder an zu weinen.
„Twilight, ich weiß nur allzu gut wie du dich fühlst, auch mir ging es vor dreieinhalb Jahren genau wie dir. Auch ich war nicht mehr ich selbst, deswegen bin ich auch weggelaufen.“
„Ja aber ihr beide seid nun zusammen, etwas das mir immer verwehrt bleiben wird. Ich sehe euch beide glücklich und dazu kommt noch das ihr inzwischen vier wunderschöne Fohlen zusammen habt…“ Twilight sah beschämt zu Boden und weinte noch etwas stärker.
„Ich bin eifersüchtig auch euch beide, gleichzeitig beneide ich euch dafür, dass ihr euch nach zwischenzeitigen Meinungsverschiedenheiten immer wieder zusammengerauft habt und zusammengeblieben seid. Das komische daran ist, dass es mich auch sehr stolz macht, dass die Freundschaft zwischen euch so tief verwurzelt ist.“
Besorgt sahen wir Twilight an, in deren Augen sich immer dickere Tränen bildeten.
„Aber Twily, ich sagte dir doch, dass ich dich auch liebe, nur halt auf eine andere Art als es bei Fluttershy der Fall ist. Du bist wie eine Schwester für mich.“
„Aber das genügt mir nicht, nur als deine Schwester angesehen zu werden. Ich liebe dich mindestens genau so sehr wie Fluttershy es tut. Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich euch beide zusammen sehe. Trotz meines Wissens und all der Zauber, die ich in all den Jahren studiert habe, weiß ich einfach nicht mehr was ich machen kann, damit ich mich besser fühle.“
Nun war Twilight völlig in Tränen aufgelöst, Fluttershy und ich standen auf und nahmen sie liebevoll in die Arme.
„Deswegen hast du dich auch in den letzten Wochen kaum noch bei uns zuhause gezeigt und hast dich immer mehr vor deinen Freunden zurückgezogen. Twily, ich glaube ich brauch dir jetzt nicht sagen, wie unendlich leid du mir gerade tust.“
„Dann tu etwas damit es mir besser geht, du kannst Spike fragen, ich weine mich seit Wochen nachts in den Schlaf.“
„Ich weiß auch nicht was ich machen kann, damit es dir bessergeht. Ein Vergessenszauber oder sonst einer wäre nicht der richtige Weg dieses Problem zu lösen. Es wäre nicht der Weg, den ein Freund gehen würde und nicht im Sinne der Freundschaftsmagie. Für mich ist diese Situation eine komplett neue Erfahrung, denn noch nie waren zwei Mädchen gleichzeitig in mich verliebt. Ich habe damit keinerlei Erfahrungen noch weiß ich was man da macht, da bin ich überfragt. Tut mir leid Schwesterchen.“
„Twily sag wie kann ich dir als eine deiner besten Freundinnen helfen, damit es dir wieder bessergeht? Dich so zu sehen tut mir so sehr im Herzen weh, ich möchte dir helfen, egal wie. Ich werde alles tun damit du dich wieder besser fühlst.“
Nun fing auch noch mein Schatz an zu weinen, sie konnte es nicht mitansehen, wie eine ihrer besten Freundinnen so hilflos leiden musste.
„Das ist es ja Fluttershy, ich weiß es nicht. Ich möchte weder eure Familie zerstören noch unsere Freundschaft untereinander, ich liebe euch alle wie meine eigene Familie, ihr bedeutet mir sehr viel. Dennoch wünsche ich mir, dass auch ich mit Diamond zusammen sein kann.“
Schweigend hielten wir uns minutenlang in den Armen und weinten. Fast immer habe ich in meinem bisherigen Leben für jedes Problem eine Lösung gefunden, doch in diesem besonderen Fall war ich zum ersten Mal nicht dazu in der Lage. Aber es stand fest das wir eine Lösung finden mussten, das war uns allen klar. So konnten weder Twilight noch mein Schatz oder ich weitermachen.
„Darf ich mit zu euch nach Hause kommen? Ich möchte jetzt nicht alleine sein. Sunset und Starlight wollten auch nochmal weg.“
„Aber sicher Twilight, du bist jederzeit bei uns willkommen. Und was ist mit Spike, wo steckt unser kleiner schuppiger Freund?“
„Dem habe ich zwei Tage frei gegeben, er ist wieder bei Ember. Ich glaube sie hat es ihm irgendwie ein bisschen angetan“ Twilight konnte wieder ein wenig lächeln, während sie das sagte.
Sie packte ein paar Dinge in ihre Satteltasche und hinterließ eine Nachricht an der Eingangstür, wo sie im Notfall zu finden sei. Die Prinzessin der Freundschaft ist bei allen Fohlen aus dem Dorf sehr beliebt, da waren unsere Fohlen keine Ausnahme. Als wir zur Tür reinkamen, sprangen die Kleinen schon auf uns und Twilight zu und umarmten uns, erneut bildeten sich in Twilights Augen Tränen. Ich wusste das sie noch zusätzlich etwas belastete.
„Hallo Twilight, schön dass du uns auch mal wieder besuchen kommst“ sagte Lightning fröhlich und strahlte dabei über’s ganze Gesicht.
„Wir haben dich so sehr vermisst Twilight, wieso hast du uns nicht mehr besucht? Warst du böse auf uns, haben wir etwas falsch gemacht?“ fragte Aurora traurig. Erste Tränen liefen an Twilights Wangen herunter.
„Nein, ihr habt nichts falsch gemacht und ich war auch nicht böse auf euch. Es tut mir leid meine kleinen Fohlen, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt, aber mir ging es einfach nicht so gut, daher konnte ich euch auch nicht besuchen.“
„Aber jetzt geht es dir wieder gut, oder?“
„Ja, jetzt geht es mir wieder besser, auch ich habe euch vermisst.“
Lucy betrat das Zimmer, sie war gerade dabei das Abendessen vorzubereiten.
„Oh hallo Twilight, möchtest du vielleicht an unserem Abendessen teilnehmen? In ein paar Minuten ist es fertig und es ist genug da.“
„Danke Lucy, aber ich habe im Augenblick keinen großen Hunger.“
„Kein Problem, ich hebe dir etwas auf, falls du später doch noch Hunger bekommen solltest.“
„Das ist wirklich nett von dir Lucy, Dankeschön“ Twilight sah erst die Fohlen an und dann Lucy traurig hinterher, als sie wieder Richtung Küche ging.
„Mark, du kannst so stolz auf deine Familie sein, es ist wohl das größte Glück was man sich als Pony nur wünschen kann.“
„Twilight, du hast mich seit Jahren nicht mehr Mark genannt. Was hast du? Ich sehe es dir doch an, dich belastet doch noch etwas Anderes, habe ich Recht? Bitte sag mir was es ist, ich möchte dir unbedingt helfen.“
„Fluttershy, Diamond, ich würde gerne so langsam eigene Fohlen haben, ich liebe Fohlen und sie mich, doch Flash war bei diesem Thema völlig unsicher.“
„Du liebst Flash noch immer, stimmt’s Schwesterchen? Aber weil er was eigenen Nachwuchs angeht noch unschlüssig ist, hast du dich wieder stärker mir zugewandt. Da du nun dafür bereit bist aber er dir noch nicht das geben kann oder will was du dir so sehr von Herzen wünschst, habe ich recht?“
Twilight sagte zunächst nichts, sondern sah mich mit dicken Tränen in den Augen nur wehleidig an.
„Du kannst dich gut in andere reinversetzen, das konntest du schon immer. Es ist eine weitere deiner Stärken, die mich völlig in ihren Bann gezogen haben. Genau wie es bei deiner Geliebten der Fall war, so möchte auch ich mit dir zusammen sein.“
Traurig und voller Mitleid sahen wir nun unsere Freundin an.
„Twily, wie stellst du dir das vor, wie soll so etwas gehen bzw. funktionieren? Wir beide haben Fluttershy fest versprochen, dass wir sie niemals betrügen und hintergehen werden. Und denk dabei bitte auch an Flash, wie er sich dabei fühlen würde.“
„Wir müssen auch niemanden betrügen oder hintergehen, denn es gibt eine Alternative aus deiner alten Heimat.“
„Wie es gibt eine Alternative aus meiner alten Heimat?“ verwirrt sah ich erst Twilight an, dann meine Liebste. Gleichzeitig wurde ich aber auch ein wenig neugierig.
„Ich weiß es auch nicht Liebster, aber wenn ich etwas tun kann damit sich Twily wieder besser fühlt, dann werde ich es tun, egal was es auch sein mag. Twilight, du hast während all der Monde seitdem wir uns kennen so viel Gutes für mich getan, da wird es nun Zeit für mich, mich dafür bei dir zu revanchieren.“
Twilight sah sich bei mir in der Bibliothek um, sie schien etwas zu suchen. Nach einem Augenblick zog sie mittels Levitation ein Buch hervor, eines der wenigen, dass ich selbst noch nicht gelesen hatte. Mir wurde es eines Tages auf der Straße geschenkt, da es mich aber nicht interessierte und ich Bücher niemals wegwerfen würde, habe ich es zu meiner Sammlung hinzugefügt. Der Name des Buches lautete „Wildpferde und ihr enges Sozialverhalten.“
„Kapitel 2, Seite 39, vierter Absatz“ mehr sagte Twilight nicht. Sie musste es also schon gelesen haben und kannte den Inhalt auswendig. Ich schlug die entsprechende Stelle auf und las vor, da Fluttershy noch ein paar Probleme mit meiner alten Sprache hatte.
„Wildpferde haben ein enges Sozialverhalten. Ein Leithengst und eine Leitstute führen ihre kleine Herde an, die vor allem aus Stuten, Fohlen und heranwachsenden besteht. Während die Stute die Richtung vorgibt, verteidigt und beschützt der Hengst seine Herde vor fremden Artgenossen und Gefahren“ ich schluckte, das konnte Twilight jetzt nicht ernst meinen, auch Fluttershy war verwirrt.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst Twilight, wie stellst du dir das überhaupt vor? Wir sind keine Wildpferde, wir sind Ponys. Wo ist dein wissenschaftlicher Verstand abgeblieben?“
„Der ist vorhanden und wohlauf, besten Dank. Mark, du würdest unser Leithengst sein und Fluttershy die Leitstute, ich würde mich euch beiden unterordnen. Wenn so etwas bei den Pferden auf der Erde geht, warum nicht auch bei uns Ponys in Equestria?“ grinste sie.
„Ähm wie bitte? Ich habe zwar schon davon gehört, dass man vor Liebe verrückt werden kann, aber das es tatsächlich so ist, dass hätte ich nie für möglich gehalten. Twily es tut mir leid das zu sagen, aber ich glaube du bist verrückt geworden. Das kann nicht dein Ernst sein, hat dich irgendwer verzaubert oder warum bist du so drauf?“
„Ja du hast mich verzaubert, genauso wie du Fluttershy mit deiner liebevollen Art auf der Erde verzaubert hast.“
„Twilight, du…“
„Warte Schatz, wenn dies die einzige Möglichkeit ist damit sich Twilight besser fühlt und wir ihr damit helfen können, dann bin ich bereit es so zu machen“ unterbrach mich meine Geliebte „Twilight zuliebe wäre ich bereit dich mit ihr zu teilen, da sie sich immer so gut um mich gekümmert hat und weil sie meine beste Freundin ist.“
„Bist du jetzt auch völlig von Sinnen, wollt ihr beide mich auf den Arm nehmen? Was glaubt ihr werden die anderen Ponys aus dem Dorf über uns denken, unsere Freunde, Twilights Familie und erst recht Prinzessin Celestia? Vergesst das bitte wieder ganz schnell, auch das wir überhaupt über so etwas gesprochen haben.“
„In meiner alten Heimat war es Sitte, dass man nur eine Partnerin wählt und nicht zwei. Gut, in einigen Ländern der Erde ist es so üblich, dass ein Mann mehrere Frauen hat, oder eine Frau mehrere Männer. Aber das entspricht nicht meiner Philosophie wie ich leben möchte, ich finde das nicht okay. Es ist falsch und verrückt.“
Twilight und Fluttershy sahen sich an und grinsten, für die beiden war das nun beschlossene Sache.
„Also wenn es so was bei euch Menschen auf der Erde gibt, dann ist es doch in Ordnung. Die anderen werden das gar nicht mitbekommen, das wird unser kleines Geheimnis sein.“
„Und unsere Fohlen, was würden die über uns denken, das könnt ihr nicht ernst meinen? Ich bitte euch, kommt doch wieder zur Vernunft. Es gibt doch sicher noch eine andere Lösung.“
„Fragen wir doch einfach mal eure Fohlen, wie sie das sehen“ sagte Twilight mit einer für sie ungewöhnlich verführerischen Stimme.
„Lass das Twily!“ doch ich stieß auf taube Ohren.
„Lucy, Lightning, Aurora, würdet ihr bitte kurz zu uns kommen? Wir würden euch gerne etwas mitteilen und haben eine Frage an euch, vor allem aber hat Twilight etwas auf dem Herzen“ säuselte nun auch noch Fluttershy.
Ponymist, in den Augen meiner Freundin sollte ich ihr Leithengst werden, hatte aber gerade selber gar nichts zu melden, das konnte ja noch heiter werden. Ich wusste nicht wo das noch enden sollte. Die Probleme, die sich in meinem dritten Jahr auftaten, wurden immer mehr und komplizierter. Schon kamen die Fohlen angelaufen und waren sichtlich verwundert, was Twilight denn von ihnen wollte, die sie freudestrahlend anlächelte.
„Mom, Dad, was gibt es und was will Twilight uns sagen?“
„Twilight, überleg es dir noch einmal, ob das der richtige Weg ist den du nun gehen möchtest, denk dabei auch an Flash.“
„Da gibt es nichts mehr zu überlegen, dein Schatz ist mit dem Vorschlag schon einverstanden, also dann lasst uns das jetzt auch durchziehen“ grinste sie.
„Was habt ihr vor? Du und Mom, ihr wollt euch doch nicht trennen, oder etwa doch? Bitte tut das nicht, ich will nicht noch einmal meine Eltern verlieren“ Lucys Augen wurden zusehends wässriger.
„Nein wir wollen uns nicht trennen, im Gegenteil. Lucy mein Schatz, du als unsere älteste Tochter wirst es vielleicht schon verstehen können, wenn nicht werden wir dir es erklären… das heißt dein Vater wird es tun.“
„Warum denn ich? Es war euer Vorschlag und eure beknackte Idee, dass könnt ihr dieses Mal schön selbst machen, da ich hier eh nichts mehr zu melden hab“ sagte ich angesäuert.
„Mom, warum ist Dad sauer auf dich und Twilight?“
„Habt ihr euch nicht mehr lieb?“
„Fohlen hört mir zu, wir haben uns nicht gestritten… naja, vielleicht schon ein wenig. Aber wir lieben uns nach wie vor. Nur gibt es da noch ein weiteres Pony, das euren Vater genauso wie ich über alles in der Welt liebt, und diesem Pony geht es deswegen nicht so gut“ sie sah rüber zu Twilight.
„Twilight, d… du hast dich auch in meinen Dad verliebt… wie und wann?“
Twilight sah besorgt auf den Boden und begann zu erzählen.
„Es war bei deiner Rettung aus dem Feuer Lucy, an dem Tag habe ich mich zum ersten Mal zu deinem Vater hingezogen gefühlt, aber seitdem er dich als seine Tochter aufgenommen hat, da war es um mich geschehen. Ich wusste das ich mich in ihn verliebt hatte, ich habe euren Vater aber schon vorher sehr gemocht, wegen seiner liebevollen Art und seiner Hilfsbereitschaft. Ich ließ mir aber nichts anmerken und unterdrückte meine Gefühle, ich wollte nicht das unsere innige Freundschaft dadurch gefährdet wird.“
„Genauso habe ich mich damals auf der Erde in euren Vater verliebt, ich wusste er ist mein besonderes Pony, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.“
„Ihr Kleinen könnt es noch nicht wissen, aber ihr dürft und könnt mächtig stolz auf euren Vater sein. Er hat sogar versucht mich mit Flash zusammen zu bringen, einer Palastwache von Canterlot, die mich auch gern hat… naja ich sie eigentlich auch, aber… ich kann nur noch an euren Vater denken.“
„Aber was habt ihr denn nun vor, ihr habt doch etwas geplant oder nicht? Nicht umsonst herrscht hier so eine gedrückte Stimmung.“
„Lucy Schatz, deine Mutter und Twilight haben es sich in den Kopf gesetzt, dass wir es wie es in einem meiner Bücher geschrieben steht machen sollen. Du kennst das Buch, du hast es auch schon in deinen Hufen gehabt.“
„Ähm du meinst das Buch über die Wildpferde der Erde.“
„Genau das, Twilight und deine Mutter wollen das wir es genauso machen wie es diese Wildpferde tun. Sie haben die Idee, die ich nach wie vor für hirnverbrannt halte, dass wir quasi unsere eigene Herde bilden, mit deiner Mutter und mir als Spitze. Twilight würde sich dieser anschließen und… nun ja wie soll ich das erklären… ach verdammt!... Twilight würde quasi eine zweite Mutter für euch werden.“
Die Fohlen sagten nichts, sie sahen uns nur ungläubig mit großen Augen an. Die Zwillinge konnten es ohnehin noch nicht verstehen, was ich gerade erklärt hatte, aber Lucy war in einem Alter, in dem sie verstand.
„Dad, habe ich das richtig verstanden, dass ich… wir dann einen Dad und zwei Moms haben werden, Twilight als Mom?“
„So ist es, auch wenn mir das ganze persönlich nicht gefällt, denn ich halte das nicht für richtig. Jeder Hengst sollte auch hier in Equestria nur eine Stute als Partnerin haben und nicht zwei oder noch mehr.“
„Liebling, ich weiß nicht ob es dir noch nicht aufgefallen ist, aber in Equestria gibt es ohnehin mehr Stuten als Hengste.“
„Es ist mir schon aufgefallen, dennoch gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Ich fühle mich nicht wohl dabei, es ist falsch mehrere Stuten als Partnerin zu haben.“
„Twilight als Mom, ich liebe diese Familie immer mehr, das ist der Wahnsinn. Twilight, ich meine Mom, ich bin mir sicher du weißt es schon, aber du bist neben Miss Cheerilee eines der beliebtesten Ponys von ganz Ponyville, vor allem die Fohlen haben dich sehr lieb.“
„Wir bleiben bei Twilight Lucy, Fluttershy ist deine Mom, nicht ich. Aber danke, es ehrt mich das du es so siehst. Dein Vater kann froh sein, dass er eine so wunderbare Tochter wie dich hat.“
„Was heißt das? Kann uns das jemand erklären, verlässt uns Mom oder Dad jetzt?“
„Pass mal auf Aurora, du auch Thunder. Nein, weder Mom noch Dad werden uns verlassen, sie haben uns dafür viel zu lieb, als das sie sich oder auch nur einen Teil von uns wehtun könnten. Unsere Freundin Twilight wird ab sofort ein Teil unserer Familie werden. Sie wird wie eine zweite Mom für uns sein.“
„Wirklich? Danke Twilight.“
„Wir haben Twilight auch unheimlich gern. Sie jetzt als zweite Mom zu haben ist einfach toll, danke.“
„Na siehst du Diamond, alles ist gut gegangen. Deine Fohlen sind da offener eingestellt als du es bist. Sie denken bereits wie eine Herde, du nicht.“
„Entschuldige Prinzessin Neunmalklug, dass ich nicht hier in Equestria geboren wurde und daher nicht wie ein Pony denken kann. Mein Hirn steckt zwar nun seit drei Jahren in einem Ponyschädel, aber es ist und wird immer zum Großteil menschlich denken, daran lässt sich nun mal nichts ändern“ sagte ich in einem genervten Unterton und tippte mir dabei mit meinem Huf an die Stirn.
„Für so etwas gibt es aber einen Zauber, der lässt dich deine Vergangenheit völlig vergessen und du bist im Anschluss der festen Überzeugung, schon immer hier gelebt zu haben und von Anfang an ein Pony gewesen zu sein“ sie grinste mich dabei entschlossen an und kam langsam auf mich zu.
„Vergiss es Prinzessin, den Zauber kenne ich inzwischen auch, nur die genauen Auswirkungen noch nicht. Aber den Zauber wendest du garantiert nicht bei mir an, das kannst du vergessen“ doch schon leuchtete ihr Horn hell auf, ich machte ein paar Schritte rückwärts und Panik machte sich in mir breit.
„NEIN Twilight, ich sagte du sollst…“ Twilight fing mit einem Mal an zu lachen, wie ich es bei ihr seit Jahren nicht mehr gesehen hab. Das letzte Mal war es nach meiner Alihornzeremonie, wo es das Missverständnis gab und alle dachten das Fluttershy und ich uns gestritten hätten, dabei haben wir uns nur gegenseitig geneckt und zusammengespielt.
„Reingefallen Brüderchen, nun habe ich dich drangekriegt, das war nur ein abgewandelter Lichtzauber, hast du das nicht bemerkt?“
Ponymist, jetzt war ich der angeschmierte.
„Alter mein Herz, ich dachte jetzt wirklich du würdest es tun. Nein ich habe das nicht bemerkt, dass es nur ein Lichtzauber war, so gut bin ich im Umgang mit der Magie nun auch noch nicht. Es ist aber schön dich nach Wochen endlich mal wieder lachen zu sehen, Schwesterchen. Das hat uns sehr gefehlt, mir hat es gefehlt.“
„Dann sind wir uns jetzt also einig, machst du mit?“
„Sagen wir es mal so, es ist ein Kompromiss zu dem ich mich durchgerungen habe, quasi eine vorübergehende Notlösung. Erstens will ich jetzt nicht unsere Fohlen enttäuschen, zweitens könnte ich weder dir noch Fluttershy jemals etwas abschlagen, das ist eine meiner wenigen Schwächen, die ihr heute schamlos ausgenutzt habt. Verdammt…“
„Aber es gefällt mir immer noch nicht, nur damit ihr es wisst. Aber ich möchte ja selber, dass es meinem Schwesterchen Twily wieder bessergeht. Tu mir aber bitte den Gefallen und rede noch einmal mit Flash, er hat die Wahrheit verdient, wir würden dich auch begleiten.“
„Danke mein Lieber, das jetzt zu hören macht mich sehr glücklich, ja ich rede in den kommenden Tagen nochmal mit Flash.“
„YAY!“
„Meine Familie wird von Tag zu Tag cooler und witziger.“
Auch wenn ich mich nun zum X-ten Mal wiederholen werde, hier in Equestria wird es nie langweilig. Immer war Action angesagt und auch wenn es zwischendurch mal etwas ruhiger war, mit so einer verrückten Familie und solchen Freunden um einen herum wurde einem immer etwas geboten.
Jetzt hatte ich mit Twilight die nächste Stute im Haus, inzwischen die fünfte. Die einzigen Männer bei mir im Haus waren Lightning und ich selber, das musste ich ändern, ansonsten würden uns die Frauen auf kurz oder lang auf den Nüstern herumtanzen… okay das taten sie eh schon, wie man sehen konnte, was für ein Ponymist.
Der Rest des Abends verlief relativ ruhig. Twilight hatte Windy Shy im Arm und gab ihr die Flasche, dabei sah sie nach langer Zeit mal wieder richtig glücklich aber auch ein wenig verträumt aus. Ich konnte mir denken was sie in diesem Moment dachte „Ach wäre das schön, wenn dies meine und Diamonds Tochter wäre.“ Mit einem Auge schielte sie nämlich immer wieder zu mir rüber und wurde rot, als ich das bemerkte.
Nachdem wir die Fohlen zu Bett gebracht hatten, setzten wir uns noch einmal zusammen. Lucy war ebenfalls mit dabei.
„Wann gedenkt ihr das unseren Freunden und Prinzessin Celestia mitzuteilen, was ihr vorhabt? Ich mein ja nur, so etwas gab es hier soweit ich weiß noch nie, dass sich zwei Stuten einen Hengst teilen.“
„Darauf mein Spatz, habe ich auch noch keine Antwort. Eigentlich wollten wir es erst einmal geheim halten.“
„Ich weiß es aber auch noch nicht mein Liebling, mir war es erst einmal wichtig, dass es meiner besten Freundin wieder bessergeht, und das tut es ja.“
„Ich kann mir vorstellen, dass das alles verwirrend für dich sein muss. Auch für uns war diese Entscheidung nicht einfach, vor allem deinem Vater fiel es schwer, mein Schatz. Er liebt seine Familie wirklich über alles und er tut auch alles, damit es ihr gut geht und sie glücklich ist. So ist er auch gegenüber seinen besten und engsten Freunden eingestellt, wie du es schon selber oft mitbekommen hast.“
„Ja das habe ich, sogar mir gegenüber war er so selbstlos, als ich damals meine leiblichen Eltern auf so grausame Art und Weise verloren habe. Ohne zu zögern haben mich Mom und Dad als ihre Tochter aufgenommen und ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Mein Dad sagte zwar immer, man soll nicht schlecht über andere sprechen, aber bei euch beiden geht es mir heute besser als es damals bei meinen richtigen Eltern der Fall war“ Lucy fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm, um sie zu trösten.
„Schhhh, nicht weinen Lucy. Ist schon in Ordnung, ich habe es dir damals versprochen und daran halte ich bis heute fest. So gut wie dir und deinen Geschwistern geht, so gut hatte ich es damals nie in eurem Alter gehabt oder allgemein in meinem Leben. Erst jetzt hier bei euch in Equestria, da geht es mir sehr gut aber das habe ich auch nur eurer Mutter sowie Twilight und unseren Freunden zu verdanken.“
„Ich gebe nur das weiter, was mir von Herzen wichtig ist und mir viel bedeutet. Und Lucy, es macht mich stolz das sagen zu dürfen, du kommst inzwischen ganz nach mir. Ich habe dich und euch alle unheimlich lieb.“
„Danke Dad, auch ich habe euch sehr lieb, du warst und wirst mir immer ein guter Lehrer und Vater sein, ich bin stolz deine Tochter zu sein“ und wieder fingen wir vor Rührung an zu weinen.
Wir hielten uns erneut in den Hufen, bis Twilight fragte „Bevor ich gleich nach Hause gehe, mir geht Fire Strike einfach nicht aus dem Kopf, was machen wir mit ihm? Wie können wir ihn von der Magie der Freundschaft und der Kraft der Liebe überzeugen?“
„Das wird ein langer Kampf und er wird nicht einfach werden. Dennoch glaube ich, dass tief im Kern seiner Seele noch immer ein Funke seines alten Ichs vorhanden ist, deswegen hörte er uns ja auch anfangs noch zu, was wir zu sagen hatten, nur verstehen konnte er es nicht wirklich. Bitte Schwesterchen, bleib heute Nacht bei uns.“
„Danke, das ist lieb von dir, dass ich bleiben darf. Hmmm… aber irgendwas müssen wir tun, damit Fire Strike uns sein Vertrauen schenkt.“
„Ich weiß nur noch nicht was, das ist das Problem. Du selber hast ja gesagt, dass ich mich gut in andere hineinversetzen kann, bei ihm jedoch beiße ich auf Granit. Es kommt mir so vor, als ob mehrere Persönlichkeiten ihm innewohnen, die eine ist extrem gefährlich, aggressiv, brutal und misstrauisch gegenüber Fremden, die andere schüchtern, verletzlich aber auch neugierig. Leider hat seine böse Seite zurzeit die Oberhand, die zu brechen wird nicht einfach und wird sehr lange dauern.“
„Liebling, Twily, das erinnert mich an ein Wesen, dass einmal im Everfree lebte. Es hatte ebenfalls zwei Persönlichkeiten, hell und dunkel, Gut und Böse. Ihr wisst das ich eher mit Tieren oder anderen Kreaturen rede als mit Ponys. Ich suchte das Gespräch mit diesem Wesen, immer wieder aufs Neue. Wie Fire Strike ließ es anfangs niemanden an sich heran und war misstrauisch, doch ich gab nicht auf. Eines Tages wäre ich fast von einem Timberwolf gefressen worden, doch dieses Wesen rettete mich.“
„Während meiner vielen und beruhigenden Gespräche mit ihm hat es sich verändert und mir so nach und nach sein Vertrauen geschenkt, wenn auch von mir unbemerkt. Auch wenn noch einmal Monate ins Land gingen, seine freundliche Seite verdrängte die dunkle. Ich denke das es auch bei unserem Pegasi funktionieren könnte.“
„Zumindest hört sich das jetzt nach einem brauchbaren Plan an. Danke Schwesterchen, das ist einer der besten Vorschläge, die du je gemacht hast.“
„Echt jetzt? Tschuldige, das wusste ich nicht, dass es jetzt ein Plan von mir war.“
„Ich auch nicht, aber es könnte bei Fire Strike tatsächlich gelingen. Auch wenn es Monate dauernd wird, wir sollten es zumindest bei ihm versuchen, vielleicht haben wir Erfolg.“
„Mom, Dad und auch du Twily“ Lucy lächelte als sie Twily sagte „Ich habe es bisher noch keinem gesagt, da mir das ein wenig peinlich ist, aber wie mein Dad kann auch ich andere Ponys anhand ihrer Persönlichkeit abschätzen, wenn auch noch nicht so gut. Da ich Fire Strike schon gesehen habe, denke ich das er eigentlich nichts Böses im Schilde führt. Wenn er nicht von hier stammt dann ist es normal, dass man sich zunächst abweisend verhält, bis man herausgefunden hat wo man eigentlich ist und wem man alles vertrauen kann.“
„Mark, deine Tochter überrascht mich immer wieder, sie ist dir ähnlicher als du es vielleicht wahrhaben willst.“
„Twily, warum nennt ihr meinen Vater hin und wieder Mark? Das verstehe ich nicht, du hast es heute schon das zweite Mal getan.“
„Lucy du bist nun alt genug, du solltest es jetzt erfahren. Du weißt ja das dein Vater nicht aus Ponyville und Equestria stammt, sondern von einem anderen Planeten, der Erde.“
„Ja das weiß ich und ich finde das sehr interessant und megacool.“
„Gut, bevor dein Dad mit uns nach Equestria gekommen ist, war sein Name Mark. Prinzessin Celestia gab ihm am Tag seiner Ankunft seinen neuen Namen, Diamond Heart. Den Namen gab sie ihm, als sie von seinem reinen, hilfsbereiten und liebevollen Herzen erfahren hatte, und sie hat Recht damit behalten. Dein Vater hat ein Herz, das einem Diamanten ebenbürtig ist und genauso rein. Deswegen hat sich schon deine Mutter in ihn verliebt und ich auch.“
„Ah jetzt verstehe ich es, danke Twily, dass ihr es mir gesagt habt. Dad sagte ja schon das die Ponys dort wo er einst herkam andere Namen als wir hier verwenden würden. Deswegen hat er sich bei meinem früheren Namen Lucky auch immer versprochen, das fand ich sehr lustig. Aber Lucy gefällt mir ehrlich gesagt viel besser, da auch ich in einer neuen Familie lebe. Dad, ich würde gerne einmal deine alte Heimat sehen, wenn ich darf.“
„Nur waren es Menschen, affenähnliche Kreaturen und keine Ponys. Glaub mir Spätzchen, dort gibt es nichts, dass es sich anzusehen lohnt. Zudem vergeht hier die Zeit viel langsamer als auf der Erde, vermutlich würde selbst ich meine alte Heimat nicht wiedererkennen. Zwei Stunden hier in Equestria waren dort fast zwei Wochen, du kannst dir ja ausrechnen wie viele Jahre inzwischen auf der Erde vergangen sind.“
„Ich bin nun drei Jahre hier, demnach sind auf der Erde hunderte wenn nicht gar tausende von Jahren vergangen. Nein, ich möchte gar nicht wissen wie es nun dort aussieht. Hier bei euch, meiner Familie und meinen Freunden, da ist jetzt mein Zuhause, hier bin ich glücklich.“
Einen Augenblick sprachen wir noch von unserer Begegnung auf der Erde und über alles was dazu geführt hat, dass ich heute in diesem wunderbaren Land glücklich mit einer Familie zusammenlebe. Lucy hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und zum Schluss meinte sie „Dad, du bist cooler als ich dachte. Für Mom und unsere Freunde hast du deine alte Heimat und dein bisheriges Leben aufgegeben, um hier bei uns ganz von vorn neu anzufangen. Rainbow Dash sagte es schon mal, du bist taff, cool und megastark. Sowas kann und macht nicht jeder. Ich habe den coolsten Dad der Welt.“
„Danke mein Schatz, und ich habe ebenfalls eine coole und starke Tochter sowie eine wunderbare Ehestute, drei weitere coole Kids und sehr gute Freunde, die das ermöglicht haben“ wieder flossen die Tränen. Ich kann hier nur erneut betonen, dass ich früher auf der Erde immer nur aus Trauer, Verzweiflung und Frust heraus geweint habe, doch hier bei meinen vielen Freunden weinte ich fast nur noch vor Freude und Glück.
Wir gingen kurz darauf ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir uns erneut Fire Strike stellen und den Plan von meinem Schatz in die Tat umsetzen.
Während wir uns in Twilights Schloss weiter beratschlagten, machte sich Fire Strike im Everfree Forest seine eigenen Gedanken über uns, während er sich wieder seinem Training widmete und auf die Bäume einschlug, die ihn umgaben.
„Verdammt nochmal, eigentlich wollten die acht mir ja nur helfen, doch ich… ich habe Angst und befürchte, dass sie mich genauso behandeln werden, wie ich es schon auf der Erde erleben durfte. Equestria heißt also dieser Ort, davon habe ich noch nie etwas gehört geschweige denn etwas von Alihörnern.“
„Dann ist da noch dieses orange Farm-Pony, Applejack. Ich muss mir eingestehen, jetzt wo ich sie so aus der Nähe gesehen habe, ist sie eigentlich ganz nett und echt charmant. Nett war sie ja auch zu mir und hat mir sogar einen Job angeboten. Trotzdem möchte ich das nicht alles noch einmal durchmachen müssen, was mir auf der Erde widerfahren ist.“
„Warum tut es mir denn auf einmal so leid, dass ich… wie hieß sie gleich noch… Prinzessin Luna oder so, angeschrien habe. Auch sie hat es nur gut gemeint. Scheiße, irgendetwas in dieser Welt sorgt dafür, dass ich mich verändere, aber was? Ich brauche schleunigst Antworten, sonst werde ich noch verrückt. Hmmm, ich könnte ja mal ein paar Fohlen fragen, Kinder sagen doch immer die Wahrheit.“
Während Fire Strike über seine momentane Lage nachdachte und sich langsam aber sicher schon deutlich zum Besseren wandelte, brachen wir auf dem Schloss unsere heutige Besprechung ab. Wir traten auf der Stelle und kamen einfach keinen Schritt weiter. Die meisten unserer Freunde waren schon gegangen, als Twilight Fluttershy und mich darum bat noch kurz bei ihr zu bleiben.
„Fluttershy, Diamond, es tut mir leid was da draußen mit mir passiert ist. Ich bin in letzter Zeit so durcheinander und kann kaum mehr einen klaren Gedanken fassen, bitte verzeiht mir“ Twilight fing wieder an zu weinen.
„Twilight, ich weiß nur allzu gut wie du dich fühlst, auch mir ging es vor dreieinhalb Jahren genau wie dir. Auch ich war nicht mehr ich selbst, deswegen bin ich auch weggelaufen.“
„Ja aber ihr beide seid nun zusammen, etwas das mir immer verwehrt bleiben wird. Ich sehe euch beide glücklich und dazu kommt noch das ihr inzwischen vier wunderschöne Fohlen zusammen habt…“ Twilight sah beschämt zu Boden und weinte noch etwas stärker.
„Ich bin eifersüchtig auch euch beide, gleichzeitig beneide ich euch dafür, dass ihr euch nach zwischenzeitigen Meinungsverschiedenheiten immer wieder zusammengerauft habt und zusammengeblieben seid. Das komische daran ist, dass es mich auch sehr stolz macht, dass die Freundschaft zwischen euch so tief verwurzelt ist.“
Besorgt sahen wir Twilight an, in deren Augen sich immer dickere Tränen bildeten.
„Aber Twily, ich sagte dir doch, dass ich dich auch liebe, nur halt auf eine andere Art als es bei Fluttershy der Fall ist. Du bist wie eine Schwester für mich.“
„Aber das genügt mir nicht, nur als deine Schwester angesehen zu werden. Ich liebe dich mindestens genau so sehr wie Fluttershy es tut. Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich euch beide zusammen sehe. Trotz meines Wissens und all der Zauber, die ich in all den Jahren studiert habe, weiß ich einfach nicht mehr was ich machen kann, damit ich mich besser fühle.“
Nun war Twilight völlig in Tränen aufgelöst, Fluttershy und ich standen auf und nahmen sie liebevoll in die Arme.
„Deswegen hast du dich auch in den letzten Wochen kaum noch bei uns zuhause gezeigt und hast dich immer mehr vor deinen Freunden zurückgezogen. Twily, ich glaube ich brauch dir jetzt nicht sagen, wie unendlich leid du mir gerade tust.“
„Dann tu etwas damit es mir besser geht, du kannst Spike fragen, ich weine mich seit Wochen nachts in den Schlaf.“
„Ich weiß auch nicht was ich machen kann, damit es dir bessergeht. Ein Vergessenszauber oder sonst einer wäre nicht der richtige Weg dieses Problem zu lösen. Es wäre nicht der Weg, den ein Freund gehen würde und nicht im Sinne der Freundschaftsmagie. Für mich ist diese Situation eine komplett neue Erfahrung, denn noch nie waren zwei Mädchen gleichzeitig in mich verliebt. Ich habe damit keinerlei Erfahrungen noch weiß ich was man da macht, da bin ich überfragt. Tut mir leid Schwesterchen.“
„Twily sag wie kann ich dir als eine deiner besten Freundinnen helfen, damit es dir wieder bessergeht? Dich so zu sehen tut mir so sehr im Herzen weh, ich möchte dir helfen, egal wie. Ich werde alles tun damit du dich wieder besser fühlst.“
Nun fing auch noch mein Schatz an zu weinen, sie konnte es nicht mitansehen, wie eine ihrer besten Freundinnen so hilflos leiden musste.
„Das ist es ja Fluttershy, ich weiß es nicht. Ich möchte weder eure Familie zerstören noch unsere Freundschaft untereinander, ich liebe euch alle wie meine eigene Familie, ihr bedeutet mir sehr viel. Dennoch wünsche ich mir, dass auch ich mit Diamond zusammen sein kann.“
Schweigend hielten wir uns minutenlang in den Armen und weinten. Fast immer habe ich in meinem bisherigen Leben für jedes Problem eine Lösung gefunden, doch in diesem besonderen Fall war ich zum ersten Mal nicht dazu in der Lage. Aber es stand fest das wir eine Lösung finden mussten, das war uns allen klar. So konnten weder Twilight noch mein Schatz oder ich weitermachen.
„Darf ich mit zu euch nach Hause kommen? Ich möchte jetzt nicht alleine sein. Sunset und Starlight wollten auch nochmal weg.“
„Aber sicher Twilight, du bist jederzeit bei uns willkommen. Und was ist mit Spike, wo steckt unser kleiner schuppiger Freund?“
„Dem habe ich zwei Tage frei gegeben, er ist wieder bei Ember. Ich glaube sie hat es ihm irgendwie ein bisschen angetan“ Twilight konnte wieder ein wenig lächeln, während sie das sagte.
Sie packte ein paar Dinge in ihre Satteltasche und hinterließ eine Nachricht an der Eingangstür, wo sie im Notfall zu finden sei. Die Prinzessin der Freundschaft ist bei allen Fohlen aus dem Dorf sehr beliebt, da waren unsere Fohlen keine Ausnahme. Als wir zur Tür reinkamen, sprangen die Kleinen schon auf uns und Twilight zu und umarmten uns, erneut bildeten sich in Twilights Augen Tränen. Ich wusste das sie noch zusätzlich etwas belastete.
„Hallo Twilight, schön dass du uns auch mal wieder besuchen kommst“ sagte Lightning fröhlich und strahlte dabei über’s ganze Gesicht.
„Wir haben dich so sehr vermisst Twilight, wieso hast du uns nicht mehr besucht? Warst du böse auf uns, haben wir etwas falsch gemacht?“ fragte Aurora traurig. Erste Tränen liefen an Twilights Wangen herunter.
„Nein, ihr habt nichts falsch gemacht und ich war auch nicht böse auf euch. Es tut mir leid meine kleinen Fohlen, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt, aber mir ging es einfach nicht so gut, daher konnte ich euch auch nicht besuchen.“
„Aber jetzt geht es dir wieder gut, oder?“
„Ja, jetzt geht es mir wieder besser, auch ich habe euch vermisst.“
Lucy betrat das Zimmer, sie war gerade dabei das Abendessen vorzubereiten.
„Oh hallo Twilight, möchtest du vielleicht an unserem Abendessen teilnehmen? In ein paar Minuten ist es fertig und es ist genug da.“
„Danke Lucy, aber ich habe im Augenblick keinen großen Hunger.“
„Kein Problem, ich hebe dir etwas auf, falls du später doch noch Hunger bekommen solltest.“
„Das ist wirklich nett von dir Lucy, Dankeschön“ Twilight sah erst die Fohlen an und dann Lucy traurig hinterher, als sie wieder Richtung Küche ging.
„Mark, du kannst so stolz auf deine Familie sein, es ist wohl das größte Glück was man sich als Pony nur wünschen kann.“
„Twilight, du hast mich seit Jahren nicht mehr Mark genannt. Was hast du? Ich sehe es dir doch an, dich belastet doch noch etwas Anderes, habe ich Recht? Bitte sag mir was es ist, ich möchte dir unbedingt helfen.“
„Fluttershy, Diamond, ich würde gerne so langsam eigene Fohlen haben, ich liebe Fohlen und sie mich, doch Flash war bei diesem Thema völlig unsicher.“
„Du liebst Flash noch immer, stimmt’s Schwesterchen? Aber weil er was eigenen Nachwuchs angeht noch unschlüssig ist, hast du dich wieder stärker mir zugewandt. Da du nun dafür bereit bist aber er dir noch nicht das geben kann oder will was du dir so sehr von Herzen wünschst, habe ich recht?“
Twilight sagte zunächst nichts, sondern sah mich mit dicken Tränen in den Augen nur wehleidig an.
„Du kannst dich gut in andere reinversetzen, das konntest du schon immer. Es ist eine weitere deiner Stärken, die mich völlig in ihren Bann gezogen haben. Genau wie es bei deiner Geliebten der Fall war, so möchte auch ich mit dir zusammen sein.“
Traurig und voller Mitleid sahen wir nun unsere Freundin an.
„Twily, wie stellst du dir das vor, wie soll so etwas gehen bzw. funktionieren? Wir beide haben Fluttershy fest versprochen, dass wir sie niemals betrügen und hintergehen werden. Und denk dabei bitte auch an Flash, wie er sich dabei fühlen würde.“
„Wir müssen auch niemanden betrügen oder hintergehen, denn es gibt eine Alternative aus deiner alten Heimat.“
„Wie es gibt eine Alternative aus meiner alten Heimat?“ verwirrt sah ich erst Twilight an, dann meine Liebste. Gleichzeitig wurde ich aber auch ein wenig neugierig.
„Ich weiß es auch nicht Liebster, aber wenn ich etwas tun kann damit sich Twily wieder besser fühlt, dann werde ich es tun, egal was es auch sein mag. Twilight, du hast während all der Monde seitdem wir uns kennen so viel Gutes für mich getan, da wird es nun Zeit für mich, mich dafür bei dir zu revanchieren.“
Twilight sah sich bei mir in der Bibliothek um, sie schien etwas zu suchen. Nach einem Augenblick zog sie mittels Levitation ein Buch hervor, eines der wenigen, dass ich selbst noch nicht gelesen hatte. Mir wurde es eines Tages auf der Straße geschenkt, da es mich aber nicht interessierte und ich Bücher niemals wegwerfen würde, habe ich es zu meiner Sammlung hinzugefügt. Der Name des Buches lautete „Wildpferde und ihr enges Sozialverhalten.“
„Kapitel 2, Seite 39, vierter Absatz“ mehr sagte Twilight nicht. Sie musste es also schon gelesen haben und kannte den Inhalt auswendig. Ich schlug die entsprechende Stelle auf und las vor, da Fluttershy noch ein paar Probleme mit meiner alten Sprache hatte.
„Wildpferde haben ein enges Sozialverhalten. Ein Leithengst und eine Leitstute führen ihre kleine Herde an, die vor allem aus Stuten, Fohlen und heranwachsenden besteht. Während die Stute die Richtung vorgibt, verteidigt und beschützt der Hengst seine Herde vor fremden Artgenossen und Gefahren“ ich schluckte, das konnte Twilight jetzt nicht ernst meinen, auch Fluttershy war verwirrt.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst Twilight, wie stellst du dir das überhaupt vor? Wir sind keine Wildpferde, wir sind Ponys. Wo ist dein wissenschaftlicher Verstand abgeblieben?“
„Der ist vorhanden und wohlauf, besten Dank. Mark, du würdest unser Leithengst sein und Fluttershy die Leitstute, ich würde mich euch beiden unterordnen. Wenn so etwas bei den Pferden auf der Erde geht, warum nicht auch bei uns Ponys in Equestria?“ grinste sie.
„Ähm wie bitte? Ich habe zwar schon davon gehört, dass man vor Liebe verrückt werden kann, aber das es tatsächlich so ist, dass hätte ich nie für möglich gehalten. Twily es tut mir leid das zu sagen, aber ich glaube du bist verrückt geworden. Das kann nicht dein Ernst sein, hat dich irgendwer verzaubert oder warum bist du so drauf?“
„Ja du hast mich verzaubert, genauso wie du Fluttershy mit deiner liebevollen Art auf der Erde verzaubert hast.“
„Twilight, du…“
„Warte Schatz, wenn dies die einzige Möglichkeit ist damit sich Twilight besser fühlt und wir ihr damit helfen können, dann bin ich bereit es so zu machen“ unterbrach mich meine Geliebte „Twilight zuliebe wäre ich bereit dich mit ihr zu teilen, da sie sich immer so gut um mich gekümmert hat und weil sie meine beste Freundin ist.“
„Bist du jetzt auch völlig von Sinnen, wollt ihr beide mich auf den Arm nehmen? Was glaubt ihr werden die anderen Ponys aus dem Dorf über uns denken, unsere Freunde, Twilights Familie und erst recht Prinzessin Celestia? Vergesst das bitte wieder ganz schnell, auch das wir überhaupt über so etwas gesprochen haben.“
„In meiner alten Heimat war es Sitte, dass man nur eine Partnerin wählt und nicht zwei. Gut, in einigen Ländern der Erde ist es so üblich, dass ein Mann mehrere Frauen hat, oder eine Frau mehrere Männer. Aber das entspricht nicht meiner Philosophie wie ich leben möchte, ich finde das nicht okay. Es ist falsch und verrückt.“
Twilight und Fluttershy sahen sich an und grinsten, für die beiden war das nun beschlossene Sache.
„Also wenn es so was bei euch Menschen auf der Erde gibt, dann ist es doch in Ordnung. Die anderen werden das gar nicht mitbekommen, das wird unser kleines Geheimnis sein.“
„Und unsere Fohlen, was würden die über uns denken, das könnt ihr nicht ernst meinen? Ich bitte euch, kommt doch wieder zur Vernunft. Es gibt doch sicher noch eine andere Lösung.“
„Fragen wir doch einfach mal eure Fohlen, wie sie das sehen“ sagte Twilight mit einer für sie ungewöhnlich verführerischen Stimme.
„Lass das Twily!“ doch ich stieß auf taube Ohren.
„Lucy, Lightning, Aurora, würdet ihr bitte kurz zu uns kommen? Wir würden euch gerne etwas mitteilen und haben eine Frage an euch, vor allem aber hat Twilight etwas auf dem Herzen“ säuselte nun auch noch Fluttershy.
Ponymist, in den Augen meiner Freundin sollte ich ihr Leithengst werden, hatte aber gerade selber gar nichts zu melden, das konnte ja noch heiter werden. Ich wusste nicht wo das noch enden sollte. Die Probleme, die sich in meinem dritten Jahr auftaten, wurden immer mehr und komplizierter. Schon kamen die Fohlen angelaufen und waren sichtlich verwundert, was Twilight denn von ihnen wollte, die sie freudestrahlend anlächelte.
„Mom, Dad, was gibt es und was will Twilight uns sagen?“
„Twilight, überleg es dir noch einmal, ob das der richtige Weg ist den du nun gehen möchtest, denk dabei auch an Flash.“
„Da gibt es nichts mehr zu überlegen, dein Schatz ist mit dem Vorschlag schon einverstanden, also dann lasst uns das jetzt auch durchziehen“ grinste sie.
„Was habt ihr vor? Du und Mom, ihr wollt euch doch nicht trennen, oder etwa doch? Bitte tut das nicht, ich will nicht noch einmal meine Eltern verlieren“ Lucys Augen wurden zusehends wässriger.
„Nein wir wollen uns nicht trennen, im Gegenteil. Lucy mein Schatz, du als unsere älteste Tochter wirst es vielleicht schon verstehen können, wenn nicht werden wir dir es erklären… das heißt dein Vater wird es tun.“
„Warum denn ich? Es war euer Vorschlag und eure beknackte Idee, dass könnt ihr dieses Mal schön selbst machen, da ich hier eh nichts mehr zu melden hab“ sagte ich angesäuert.
„Mom, warum ist Dad sauer auf dich und Twilight?“
„Habt ihr euch nicht mehr lieb?“
„Fohlen hört mir zu, wir haben uns nicht gestritten… naja, vielleicht schon ein wenig. Aber wir lieben uns nach wie vor. Nur gibt es da noch ein weiteres Pony, das euren Vater genauso wie ich über alles in der Welt liebt, und diesem Pony geht es deswegen nicht so gut“ sie sah rüber zu Twilight.
„Twilight, d… du hast dich auch in meinen Dad verliebt… wie und wann?“
Twilight sah besorgt auf den Boden und begann zu erzählen.
„Es war bei deiner Rettung aus dem Feuer Lucy, an dem Tag habe ich mich zum ersten Mal zu deinem Vater hingezogen gefühlt, aber seitdem er dich als seine Tochter aufgenommen hat, da war es um mich geschehen. Ich wusste das ich mich in ihn verliebt hatte, ich habe euren Vater aber schon vorher sehr gemocht, wegen seiner liebevollen Art und seiner Hilfsbereitschaft. Ich ließ mir aber nichts anmerken und unterdrückte meine Gefühle, ich wollte nicht das unsere innige Freundschaft dadurch gefährdet wird.“
„Genauso habe ich mich damals auf der Erde in euren Vater verliebt, ich wusste er ist mein besonderes Pony, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.“
„Ihr Kleinen könnt es noch nicht wissen, aber ihr dürft und könnt mächtig stolz auf euren Vater sein. Er hat sogar versucht mich mit Flash zusammen zu bringen, einer Palastwache von Canterlot, die mich auch gern hat… naja ich sie eigentlich auch, aber… ich kann nur noch an euren Vater denken.“
„Aber was habt ihr denn nun vor, ihr habt doch etwas geplant oder nicht? Nicht umsonst herrscht hier so eine gedrückte Stimmung.“
„Lucy Schatz, deine Mutter und Twilight haben es sich in den Kopf gesetzt, dass wir es wie es in einem meiner Bücher geschrieben steht machen sollen. Du kennst das Buch, du hast es auch schon in deinen Hufen gehabt.“
„Ähm du meinst das Buch über die Wildpferde der Erde.“
„Genau das, Twilight und deine Mutter wollen das wir es genauso machen wie es diese Wildpferde tun. Sie haben die Idee, die ich nach wie vor für hirnverbrannt halte, dass wir quasi unsere eigene Herde bilden, mit deiner Mutter und mir als Spitze. Twilight würde sich dieser anschließen und… nun ja wie soll ich das erklären… ach verdammt!... Twilight würde quasi eine zweite Mutter für euch werden.“
Die Fohlen sagten nichts, sie sahen uns nur ungläubig mit großen Augen an. Die Zwillinge konnten es ohnehin noch nicht verstehen, was ich gerade erklärt hatte, aber Lucy war in einem Alter, in dem sie verstand.
„Dad, habe ich das richtig verstanden, dass ich… wir dann einen Dad und zwei Moms haben werden, Twilight als Mom?“
„So ist es, auch wenn mir das ganze persönlich nicht gefällt, denn ich halte das nicht für richtig. Jeder Hengst sollte auch hier in Equestria nur eine Stute als Partnerin haben und nicht zwei oder noch mehr.“
„Liebling, ich weiß nicht ob es dir noch nicht aufgefallen ist, aber in Equestria gibt es ohnehin mehr Stuten als Hengste.“
„Es ist mir schon aufgefallen, dennoch gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Ich fühle mich nicht wohl dabei, es ist falsch mehrere Stuten als Partnerin zu haben.“
„Twilight als Mom, ich liebe diese Familie immer mehr, das ist der Wahnsinn. Twilight, ich meine Mom, ich bin mir sicher du weißt es schon, aber du bist neben Miss Cheerilee eines der beliebtesten Ponys von ganz Ponyville, vor allem die Fohlen haben dich sehr lieb.“
„Wir bleiben bei Twilight Lucy, Fluttershy ist deine Mom, nicht ich. Aber danke, es ehrt mich das du es so siehst. Dein Vater kann froh sein, dass er eine so wunderbare Tochter wie dich hat.“
„Was heißt das? Kann uns das jemand erklären, verlässt uns Mom oder Dad jetzt?“
„Pass mal auf Aurora, du auch Thunder. Nein, weder Mom noch Dad werden uns verlassen, sie haben uns dafür viel zu lieb, als das sie sich oder auch nur einen Teil von uns wehtun könnten. Unsere Freundin Twilight wird ab sofort ein Teil unserer Familie werden. Sie wird wie eine zweite Mom für uns sein.“
„Wirklich? Danke Twilight.“
„Wir haben Twilight auch unheimlich gern. Sie jetzt als zweite Mom zu haben ist einfach toll, danke.“
„Na siehst du Diamond, alles ist gut gegangen. Deine Fohlen sind da offener eingestellt als du es bist. Sie denken bereits wie eine Herde, du nicht.“
„Entschuldige Prinzessin Neunmalklug, dass ich nicht hier in Equestria geboren wurde und daher nicht wie ein Pony denken kann. Mein Hirn steckt zwar nun seit drei Jahren in einem Ponyschädel, aber es ist und wird immer zum Großteil menschlich denken, daran lässt sich nun mal nichts ändern“ sagte ich in einem genervten Unterton und tippte mir dabei mit meinem Huf an die Stirn.
„Für so etwas gibt es aber einen Zauber, der lässt dich deine Vergangenheit völlig vergessen und du bist im Anschluss der festen Überzeugung, schon immer hier gelebt zu haben und von Anfang an ein Pony gewesen zu sein“ sie grinste mich dabei entschlossen an und kam langsam auf mich zu.
„Vergiss es Prinzessin, den Zauber kenne ich inzwischen auch, nur die genauen Auswirkungen noch nicht. Aber den Zauber wendest du garantiert nicht bei mir an, das kannst du vergessen“ doch schon leuchtete ihr Horn hell auf, ich machte ein paar Schritte rückwärts und Panik machte sich in mir breit.
„NEIN Twilight, ich sagte du sollst…“ Twilight fing mit einem Mal an zu lachen, wie ich es bei ihr seit Jahren nicht mehr gesehen hab. Das letzte Mal war es nach meiner Alihornzeremonie, wo es das Missverständnis gab und alle dachten das Fluttershy und ich uns gestritten hätten, dabei haben wir uns nur gegenseitig geneckt und zusammengespielt.
„Reingefallen Brüderchen, nun habe ich dich drangekriegt, das war nur ein abgewandelter Lichtzauber, hast du das nicht bemerkt?“
Ponymist, jetzt war ich der angeschmierte.
„Alter mein Herz, ich dachte jetzt wirklich du würdest es tun. Nein ich habe das nicht bemerkt, dass es nur ein Lichtzauber war, so gut bin ich im Umgang mit der Magie nun auch noch nicht. Es ist aber schön dich nach Wochen endlich mal wieder lachen zu sehen, Schwesterchen. Das hat uns sehr gefehlt, mir hat es gefehlt.“
„Dann sind wir uns jetzt also einig, machst du mit?“
„Sagen wir es mal so, es ist ein Kompromiss zu dem ich mich durchgerungen habe, quasi eine vorübergehende Notlösung. Erstens will ich jetzt nicht unsere Fohlen enttäuschen, zweitens könnte ich weder dir noch Fluttershy jemals etwas abschlagen, das ist eine meiner wenigen Schwächen, die ihr heute schamlos ausgenutzt habt. Verdammt…“
„Aber es gefällt mir immer noch nicht, nur damit ihr es wisst. Aber ich möchte ja selber, dass es meinem Schwesterchen Twily wieder bessergeht. Tu mir aber bitte den Gefallen und rede noch einmal mit Flash, er hat die Wahrheit verdient, wir würden dich auch begleiten.“
„Danke mein Lieber, das jetzt zu hören macht mich sehr glücklich, ja ich rede in den kommenden Tagen nochmal mit Flash.“
„YAY!“
„Meine Familie wird von Tag zu Tag cooler und witziger.“
Auch wenn ich mich nun zum X-ten Mal wiederholen werde, hier in Equestria wird es nie langweilig. Immer war Action angesagt und auch wenn es zwischendurch mal etwas ruhiger war, mit so einer verrückten Familie und solchen Freunden um einen herum wurde einem immer etwas geboten.
Jetzt hatte ich mit Twilight die nächste Stute im Haus, inzwischen die fünfte. Die einzigen Männer bei mir im Haus waren Lightning und ich selber, das musste ich ändern, ansonsten würden uns die Frauen auf kurz oder lang auf den Nüstern herumtanzen… okay das taten sie eh schon, wie man sehen konnte, was für ein Ponymist.
Der Rest des Abends verlief relativ ruhig. Twilight hatte Windy Shy im Arm und gab ihr die Flasche, dabei sah sie nach langer Zeit mal wieder richtig glücklich aber auch ein wenig verträumt aus. Ich konnte mir denken was sie in diesem Moment dachte „Ach wäre das schön, wenn dies meine und Diamonds Tochter wäre.“ Mit einem Auge schielte sie nämlich immer wieder zu mir rüber und wurde rot, als ich das bemerkte.
Nachdem wir die Fohlen zu Bett gebracht hatten, setzten wir uns noch einmal zusammen. Lucy war ebenfalls mit dabei.
„Wann gedenkt ihr das unseren Freunden und Prinzessin Celestia mitzuteilen, was ihr vorhabt? Ich mein ja nur, so etwas gab es hier soweit ich weiß noch nie, dass sich zwei Stuten einen Hengst teilen.“
„Darauf mein Spatz, habe ich auch noch keine Antwort. Eigentlich wollten wir es erst einmal geheim halten.“
„Ich weiß es aber auch noch nicht mein Liebling, mir war es erst einmal wichtig, dass es meiner besten Freundin wieder bessergeht, und das tut es ja.“
„Ich kann mir vorstellen, dass das alles verwirrend für dich sein muss. Auch für uns war diese Entscheidung nicht einfach, vor allem deinem Vater fiel es schwer, mein Schatz. Er liebt seine Familie wirklich über alles und er tut auch alles, damit es ihr gut geht und sie glücklich ist. So ist er auch gegenüber seinen besten und engsten Freunden eingestellt, wie du es schon selber oft mitbekommen hast.“
„Ja das habe ich, sogar mir gegenüber war er so selbstlos, als ich damals meine leiblichen Eltern auf so grausame Art und Weise verloren habe. Ohne zu zögern haben mich Mom und Dad als ihre Tochter aufgenommen und ich bin ihnen sehr dankbar dafür. Mein Dad sagte zwar immer, man soll nicht schlecht über andere sprechen, aber bei euch beiden geht es mir heute besser als es damals bei meinen richtigen Eltern der Fall war“ Lucy fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm, um sie zu trösten.
„Schhhh, nicht weinen Lucy. Ist schon in Ordnung, ich habe es dir damals versprochen und daran halte ich bis heute fest. So gut wie dir und deinen Geschwistern geht, so gut hatte ich es damals nie in eurem Alter gehabt oder allgemein in meinem Leben. Erst jetzt hier bei euch in Equestria, da geht es mir sehr gut aber das habe ich auch nur eurer Mutter sowie Twilight und unseren Freunden zu verdanken.“
„Ich gebe nur das weiter, was mir von Herzen wichtig ist und mir viel bedeutet. Und Lucy, es macht mich stolz das sagen zu dürfen, du kommst inzwischen ganz nach mir. Ich habe dich und euch alle unheimlich lieb.“
„Danke Dad, auch ich habe euch sehr lieb, du warst und wirst mir immer ein guter Lehrer und Vater sein, ich bin stolz deine Tochter zu sein“ und wieder fingen wir vor Rührung an zu weinen.
Wir hielten uns erneut in den Hufen, bis Twilight fragte „Bevor ich gleich nach Hause gehe, mir geht Fire Strike einfach nicht aus dem Kopf, was machen wir mit ihm? Wie können wir ihn von der Magie der Freundschaft und der Kraft der Liebe überzeugen?“
„Das wird ein langer Kampf und er wird nicht einfach werden. Dennoch glaube ich, dass tief im Kern seiner Seele noch immer ein Funke seines alten Ichs vorhanden ist, deswegen hörte er uns ja auch anfangs noch zu, was wir zu sagen hatten, nur verstehen konnte er es nicht wirklich. Bitte Schwesterchen, bleib heute Nacht bei uns.“
„Danke, das ist lieb von dir, dass ich bleiben darf. Hmmm… aber irgendwas müssen wir tun, damit Fire Strike uns sein Vertrauen schenkt.“
„Ich weiß nur noch nicht was, das ist das Problem. Du selber hast ja gesagt, dass ich mich gut in andere hineinversetzen kann, bei ihm jedoch beiße ich auf Granit. Es kommt mir so vor, als ob mehrere Persönlichkeiten ihm innewohnen, die eine ist extrem gefährlich, aggressiv, brutal und misstrauisch gegenüber Fremden, die andere schüchtern, verletzlich aber auch neugierig. Leider hat seine böse Seite zurzeit die Oberhand, die zu brechen wird nicht einfach und wird sehr lange dauern.“
„Liebling, Twily, das erinnert mich an ein Wesen, dass einmal im Everfree lebte. Es hatte ebenfalls zwei Persönlichkeiten, hell und dunkel, Gut und Böse. Ihr wisst das ich eher mit Tieren oder anderen Kreaturen rede als mit Ponys. Ich suchte das Gespräch mit diesem Wesen, immer wieder aufs Neue. Wie Fire Strike ließ es anfangs niemanden an sich heran und war misstrauisch, doch ich gab nicht auf. Eines Tages wäre ich fast von einem Timberwolf gefressen worden, doch dieses Wesen rettete mich.“
„Während meiner vielen und beruhigenden Gespräche mit ihm hat es sich verändert und mir so nach und nach sein Vertrauen geschenkt, wenn auch von mir unbemerkt. Auch wenn noch einmal Monate ins Land gingen, seine freundliche Seite verdrängte die dunkle. Ich denke das es auch bei unserem Pegasi funktionieren könnte.“
„Zumindest hört sich das jetzt nach einem brauchbaren Plan an. Danke Schwesterchen, das ist einer der besten Vorschläge, die du je gemacht hast.“
„Echt jetzt? Tschuldige, das wusste ich nicht, dass es jetzt ein Plan von mir war.“
„Ich auch nicht, aber es könnte bei Fire Strike tatsächlich gelingen. Auch wenn es Monate dauernd wird, wir sollten es zumindest bei ihm versuchen, vielleicht haben wir Erfolg.“
„Mom, Dad und auch du Twily“ Lucy lächelte als sie Twily sagte „Ich habe es bisher noch keinem gesagt, da mir das ein wenig peinlich ist, aber wie mein Dad kann auch ich andere Ponys anhand ihrer Persönlichkeit abschätzen, wenn auch noch nicht so gut. Da ich Fire Strike schon gesehen habe, denke ich das er eigentlich nichts Böses im Schilde führt. Wenn er nicht von hier stammt dann ist es normal, dass man sich zunächst abweisend verhält, bis man herausgefunden hat wo man eigentlich ist und wem man alles vertrauen kann.“
„Mark, deine Tochter überrascht mich immer wieder, sie ist dir ähnlicher als du es vielleicht wahrhaben willst.“
„Twily, warum nennt ihr meinen Vater hin und wieder Mark? Das verstehe ich nicht, du hast es heute schon das zweite Mal getan.“
„Lucy du bist nun alt genug, du solltest es jetzt erfahren. Du weißt ja das dein Vater nicht aus Ponyville und Equestria stammt, sondern von einem anderen Planeten, der Erde.“
„Ja das weiß ich und ich finde das sehr interessant und megacool.“
„Gut, bevor dein Dad mit uns nach Equestria gekommen ist, war sein Name Mark. Prinzessin Celestia gab ihm am Tag seiner Ankunft seinen neuen Namen, Diamond Heart. Den Namen gab sie ihm, als sie von seinem reinen, hilfsbereiten und liebevollen Herzen erfahren hatte, und sie hat Recht damit behalten. Dein Vater hat ein Herz, das einem Diamanten ebenbürtig ist und genauso rein. Deswegen hat sich schon deine Mutter in ihn verliebt und ich auch.“
„Ah jetzt verstehe ich es, danke Twily, dass ihr es mir gesagt habt. Dad sagte ja schon das die Ponys dort wo er einst herkam andere Namen als wir hier verwenden würden. Deswegen hat er sich bei meinem früheren Namen Lucky auch immer versprochen, das fand ich sehr lustig. Aber Lucy gefällt mir ehrlich gesagt viel besser, da auch ich in einer neuen Familie lebe. Dad, ich würde gerne einmal deine alte Heimat sehen, wenn ich darf.“
„Nur waren es Menschen, affenähnliche Kreaturen und keine Ponys. Glaub mir Spätzchen, dort gibt es nichts, dass es sich anzusehen lohnt. Zudem vergeht hier die Zeit viel langsamer als auf der Erde, vermutlich würde selbst ich meine alte Heimat nicht wiedererkennen. Zwei Stunden hier in Equestria waren dort fast zwei Wochen, du kannst dir ja ausrechnen wie viele Jahre inzwischen auf der Erde vergangen sind.“
„Ich bin nun drei Jahre hier, demnach sind auf der Erde hunderte wenn nicht gar tausende von Jahren vergangen. Nein, ich möchte gar nicht wissen wie es nun dort aussieht. Hier bei euch, meiner Familie und meinen Freunden, da ist jetzt mein Zuhause, hier bin ich glücklich.“
Einen Augenblick sprachen wir noch von unserer Begegnung auf der Erde und über alles was dazu geführt hat, dass ich heute in diesem wunderbaren Land glücklich mit einer Familie zusammenlebe. Lucy hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und zum Schluss meinte sie „Dad, du bist cooler als ich dachte. Für Mom und unsere Freunde hast du deine alte Heimat und dein bisheriges Leben aufgegeben, um hier bei uns ganz von vorn neu anzufangen. Rainbow Dash sagte es schon mal, du bist taff, cool und megastark. Sowas kann und macht nicht jeder. Ich habe den coolsten Dad der Welt.“
„Danke mein Schatz, und ich habe ebenfalls eine coole und starke Tochter sowie eine wunderbare Ehestute, drei weitere coole Kids und sehr gute Freunde, die das ermöglicht haben“ wieder flossen die Tränen. Ich kann hier nur erneut betonen, dass ich früher auf der Erde immer nur aus Trauer, Verzweiflung und Frust heraus geweint habe, doch hier bei meinen vielen Freunden weinte ich fast nur noch vor Freude und Glück.
Wir gingen kurz darauf ins Bett, denn am nächsten Tag wollten wir uns erneut Fire Strike stellen und den Plan von meinem Schatz in die Tat umsetzen.