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A World Within
#1
A World Within – a short fanfiction by Rainbow Fresh
Abspann, übertönt von Werbung. Die Samstagfolge My Little Pony war wieder einmal zuende und der Morgen damit gelaufen. Die Serie war das einzig wertvolle, was er in seinem Leben noch hatte. Der Rest der Welt eintönig und grau, es gab nichts Besonderes zu sehen, nicht spannendes zu machen. Jeden Wochentag der selbe Tagesablauf, die selbe Arbeitsroutine – nur der Samstagmorgen war anders. Auf der einen Seite wünschte er sich natürlich, dass die Serie öfter ausgestrahlt werden würde, jedoch war er auf der anderen Seite froh, dass sie überhaupt noch frei zugänglich war. Außerdem hat er somit länger was davon. Warum er Brony geworden ist weiß er selbst nicht, jedoch ist es ihm auch egal: Er  liebt die Serie und dazu steht er auch – wobei es sowieso niemanden gibt, den es interessieren würde.

Das Wochenende zog an ihm vorbei und ein neuer Arbeitstag neigte sich dem Ende. Es war ein regnerischer Frühlingsabend, die Sonne stand schon tief, was man hin und wieder durch Löcher in der Wolkendecke erkennen konnte. Die Kapuze tief in Gesicht gezogen lief er die Straße hinunter, entlang an tristen Häuserfronten und vereinzelten Menschen. Doch plötzlich blieb er stehen. Kam es ihm nur so vor, oder vibrierte der Boden? Es war keine Illusion, denn das Beben wurde stärker, vereinzelte Kieselsteine hüpften umher. Ein Erdbeben war die erste logische Erklärung, jedoch war die Umgebung in der er lebte nicht dafür bekannt, geschweige denn von solcher Intensität. Es ertönte ein kaum zu überhörender Knall, danach war alles wieder still. Er konnte sich die Geschehnisse nicht im Ansatz erklären, da sie ihn aber nicht zu betreffen scheinen machte er sich auch keine weiteren Gedanken. Grade als er weitergehen wollte wurde er von der Abendsonne, die ihm plötzlich direkt ins Gesicht schien, geblendet. Er hielt sich die Hand schützend vors Gesicht und versuchte etwas zu erkennen. Was er sah war ein Loch in der Wolkendecke, das grade noch nicht dort war, aus dem eine Spur Richtung Boden ging. Zuerst dachte er, dass er grade Zeuge eines Flugzeugabsturzes wird, was auf jeden Fall den lauten Knall erklären würde, allerdings stellte sich, als sich seine Augen langsam an die Helligkeit gewöhnt hatten, heraus, dass es keine Rauchspur sondern ein – Regenbogen war. Da er nun rein Garnichts mehr verstand nahm er die Kapuze ab und guckte ungläubig und nachdenklich in die Gegend. Als er bemerkte, dass dieser Regenbogen in Richtung seines Zuhauses führte, beschloss er sich die Sache mal anzuschauen und joggte los.

Als er zuhause ankam sah er es genau: Der Regenbogen kam dem Boden näher, was ein `normaler´ Regenbogen nicht konnte. Und nicht nur dass, er berührte den Boden auch irgendwo auf der Lichtung in der Nähe. Dort ankommen konnte er seinen Augen nicht trauen. Der Regenbogen hatten die Spitze eines Baumes komplett abgesägt, ein Loch durch das Blätterdach eines weiteren geschlagen und endet in einem Krater aus dem eine Spur aufgewühlten Bodens hinaus führte – so als wäre etwas Schweres aufgeschlagen und weiter gerutscht. Vorsichtig untersuchte er die nähere Umgebung des Kraters auf der Suche nach weiteren Spuren oder Hinweisen über den Verbleib von was-auch-immer hier aufgeschlagen ist. Und in einer Senkung ein paar Meter hinter dem Ende der Spur aufgewühlten Bodens fand er die Antwort. Dort lag ein kleiner bunter Haufen, der ihm irgendwie vertraut vorkam. Als er sich diesem näherte konnte er es genauer erkennen: Es sah aus wie ein Pony – zumindest hatte es vier Beine, einen Kopf und eine typische Form – jedoch war das Fell hellblau und es hatte einen regenbogenfarbenen Schweif und eine gleichfarbige Mähne. Langsam und vorsichtig näherte er sich diesem – Pony – bis er ungefähr einen Meter davor hockte. Er wusste genau was, oder wohl eher wer das war, jedoch konnte er es beim besten Willen nicht glauben. Die Fragen und Gedanken in seinem Kopf rasten: Konnte es sein, dass die Welt, die er nur aus seiner Lieblingsserie im Fernsehen kannte wirklich existierte? Wie ist sie hier her gekommen? Was macht sie hier? Und die wohl wichtigste Frage – Was macht er jetzt? Vor ihm lag ein hellblaues Pony mit einer auffälligen, regenbogenfarbenen Mähne und Flügeln! Und den Krater, den sie beim Absturz hinterlassen hat, eher noch der Regenbogen der wie ein riesiger Pfeil genau hier hin zeigt, wird wohl kaum lange unbemerkt bleiben.

Er raufte sich die Haare und ließ sich langsam rückwärts zu Boden fallen, bis er saß. Er konnte die ganze Situation immer noch nicht fassen. Was wenn er die Situation gar nicht glauben kann, weil sie nicht real ist, weil das Ganze hier nur ein Traum ist? Er hob den Blick leicht an und betrachte Rainbow Dash erneut, wie sie dort lag, auf der Seite liegend, die Flügel noch ausgebreitet, sanft atmend und mit zerzaustem Fell. Dieser Anblick berührte ihn und obwohl er für die Ponys aus seiner Serie sowieso schon alles tun würde, so erweckte dieser Anblick zusätzlich nochmal Mitleid in ihm. Ob es nun ein Traum ist oder nicht, er konnte sie dort nicht einfach liegen lassen, er musste ihr helfen! Er kniete sich wieder hin und machte nochmal einen Schritt auf sie zu. Er betrachtete sie genauer und untersuchte sie auf Verletzungen. Zögerlich fuhr er ihr mit der Hand durchs Fell. Es war genauso flauschig wie er es sich erhofft hatte und fühlte sich einfach zu real an um ein Traum zu sein. Glücklicherweise schien sie nicht verletzt zu sein, was bei erneuter Betrachtung des Kraters sehr unrealistisch wirkte. Somit beschloss er sie erstmal mit nach Hause zu nehmen. Da er allerdings keine Ahnung hatte, wie man mit einem solchen Pony umgeht, versuchte er sie vorsichtig wie eine Katze hoch zu heben – eine sehr große Katze mit Flügeln. Er nahm sie auf den Arm, die Flügel sanft um ihren eigenen Körper gelegt, mit dem einen Arm ihren Körper stabilisiert, mit dem Anderen ihren Kopf. So trug er sie zu sich nach Hause in der Hoffnung niemand würde ihm über den Weg laufen. Er hatte definitiv keine Lust auf die Reaktion anderer Leute wenn sie ein Lebewesen aus einer Fernsehserie sehen.

Zuhause angekommen legte er sie vorsichtig bei sich aufs Sofa und setzte sich daneben. Nachdem die Gefahr der Öffentlichkeit gebannt war schob sich ihm wieder die Frage in den Vordergrund: Was jetzt?
„Was soll ich jetzt tun…? Ich wollte zwar immer, dass es sie wirklich gibt, dass sie in diese Welt kommen, aber jetzt wo sie hier ist hab ich keine Ahnung was ich tun soll, -„
Noch bevor er einen weiteren Ton von sich geben konnte überschlugen sich die Gedanken und die Sorgen in seinem Kopf wieder und er fühlte sich hilflos. Er kauerte sich zusammen und genoss die Stille, während er versuchte seine Gedanken irgendwie zu ordnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, als er sich halbwegs beruhigt hatte, kam er zurück in die Realität und ließ sich ins Sofa sinken. Er schaute rechts neben sich, wo Rainbow Dash immer noch auf seinem Sofa lag. Da es grade mal 18:13 war machte er den Fernseher an und schaltete durch die Programme, auf der Suche nach etwas Sehenswertem. Als er nichts fand kam ihm eine Idee: Wenn er wirklich demnächst mit einem Pegasus Pony aus seiner Lieblingsserie Leben muss, dann sollte er sich vielleicht mit Hilfe dieser Serie ein bisschen besser informieren, was er zu tun hat. Er holte seinen Laptop vom Schreibtisch, aus seinem Büro im ersten Stock und begab sich auf die Suche nach einem HDMI Kabel. Dabei fiel ihm selber auf, wie er jedes Mal, wenn er am Sofa vorbei kam, seinen unerwarteten Gast nahezu anstarrte. Nachdem endlich alles aufgebaut war durchforstete er das Internet nach den Folgen und guckte noch bis spät in die Nacht hinein. Er schaute auf die Uhr – 0:11. Schlagartig fiel ihm wieder ein, dass er trotz allem morgen früh, also genau genommen heute wieder arbeiten muss.
„Verdammt… Was mache ich jetzt mit ihr?“
Abgelenkt durch eigentlich alles, was gestern geschehen war, hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, was er nachts mit ihr machen sollte. Denn nachts konnte er sie nicht überwachen. Und auch wenn sie immer noch nicht wach war und ein recht kleines, niedliches Pegasus Pony ist, so bestand trotzdem die Möglichkeit, dass sie in der Nacht aufwacht und randaliert. Er wusste zwar nicht, wieso sie hier ist, aber er war sich sicher, dass sie nicht damit rechnet in einem Haus aufzuwachen. Und anhand der Serie wollte er sich erst gar nicht ausmalen, was sie mit ihm oder seinem Haus anstellen würde, wenn sie versucht ihrem ursprünglichen Weg wieder zu folgen. Somit beschloss er sie mit ins Schlafzimmer zu nehmen, damit er wenigstens wach werden würde, wenn sich gerade ausgemaltes Szenario ereignet. Genau so behutsam wie auf dem Heimweg nahm er sie wieder auf den Arm und trug sie die Treppen hoch. Er legte sie vorsichtig vor seinem Bett ab und legte sich schlafen.
„Morgen wird ein sehr interessanter Tag…“


Letztendlich war es doch eine ruhige Nacht, ohne Zwischenfälle oder randalierende Ponys. Verschlafen ging er ins Wohnzimmer, seinen Gast wieder einmal auf dem Arm und legte sie erneut aufs Sofa. Da er durch seine nächtlichen `Recherchen´ die Funktionsweise der Flügel besser verstand legte er Rainbow diese an, damit sie, empfindlich wie sie waren, nicht aus Versehen beschädigt werden. Danach setzte er sich an seinen Küchentisch und frühstückte.
„Und was mache ich jetzt? Ich kann mir nicht frei nehmen und das bedeutet, dass ich sie jetzt für mindestens 7h alleine lassen muss…“
Nachdem er aufgegessen hatte stellte er Rainbow Dash eine Schüssel mit Wasser hin, für den Fall der Fälle und machte sich auf den Weg. Im Türrahmen blieb er stehen und drehte sich nochmal nach ihr um. Sie lag weiterhin schlafend auf dem Sofa. Er atmete tief durch, hoffte, dass alles gut geht und ging los. Es war ein schlimmer Arbeitstag: Die Zeit schien sich ins Endlose zu erstrecken und er konnte sich kaum konzentrieren. Immer wieder musste er daran denken, dass zuhause Rainbow Dash lag – ein Pony aus einer Fernsehserie, seiner Lieblingsserie, `gefangen´ in einem fremden Haus, vielleicht sogar einer fremden Welt. Er stand im Zwiespalt zwischen Sorge vor ihrem Erwachen in seiner Abwesenheit und dem Bedürfnis nach Hause zu kommen um dabei zu sein, wenn sie es tat. Seine geistige Abwesenheit blieb nicht lange unbemerkt. Mehrere Arbeitskollegen sprachen ihn darauf an, warum er denn so neben sich stehe, doch er wimmelte sie jedes Mal damit ab, er hätte nur schlecht geschlafen. Das letzte was er wollte, war in Erklärungsnot zu geraten. Als der Arbeitstag dann endlich vorbei war, machte er sich direkt auf den Weg nach Hause. Unterwegs kamen ihm erstaunlich viele Leute entgegen – allesamt zielstrebig weg, fast schon auf der Flucht von wo er gerade hin ging. Verwirrt und gleichzeitig neugierig blickte er vereinzelten Menschen hinterher, während er sich weiter gegen den Strom kämpfte. Zum zweiten Mal in zwei Tagen blieb er vollkommen sprachlos und ungläubig stehen und starrte auf den Ursprung des Tumults: Dort gingen, eher schlichen vorsichtig und sichtbar verängstigt fünf weitere Ponys durch die Stadt, mit sicherlich mehr Angst vor den Menschen, die vor ihnen wegliefen, als diese Menschen vor ihnen. Es waren die verbliebenen Mane 5, die vermutlich zu Rainbow Dash gehörten. Was sie hier wollten, als Gruppe oder im Einzelnen, versuchte er sich gar nicht vorzustellen – es gab einfach zu viele Möglichkeiten. Da ihn der Anblick von bunten Ponys aus seiner Lieblingsserie nach dem Vorfall gestern schon weitaus weniger überrascht, kam er recht schnell wieder zurück in die Realität und ging auf sie zu. Da er als einziger auf sie zu ging anstatt vor ihnen weg zu laufen, stach er sehr aus der Menge heraus und wurde auch sehr schnell von ihnen bemerkt. Sie rückten enger zusammen, guckten ihn ängstlich an und zogen sich langsam rückwärts zurück, bis sie von einer Hauswand gestoppt wurden. Er hielt ca. zwei Meter Abstand und kniete sich hin, damit er nicht so groß und bedrohlich wirkte.
„…Auch wenn ich vielleicht bedrohlich wirke, ich versichere euch – ihr braucht keine Angst zu haben, ich werde euch nichts tun…“
Alle fünf Ponys guckten ihn geschockt an. Fast wie im Chor sagten sie:
„Es kann sprechen…?“
In dem Moment war er erstmal erleichtert, denn es hatte sich eine sehr wichtige Frage beantwortet, über welche er sich noch keine Gedanken gemacht hat: Sie können ihn verstehen. Und er kann sie verstehen. Sie sprechen sogar seine Sprache!
„Seht – die Sache ist so: Ich weiß nicht wie ihr hier her gekommen seid, aber ich kann mir denken warum ihr hier seid.“
Er hielt es für besser, wenn er ihnen nicht erzählt, dass er weiß wer sie sind. Denn er wusste nicht, wie sie reagieren würden, wenn er ihnen erzählen würde, dass sie aus einer Fernsehserie stammen.
„Ähem – und woher willen sie das wissen?“
„Nun, ich hab eure Freundin gefunden.“
„Wo-Woher wissen sie, dass sie unsere Freundin ist?!“
Für einen kurzen Augenblick erschrak er. Hatte er sich jetzt doch so schnell selbst verraten?
„Nun, sie ist ebenfalls ein Pony, so wie ihr und sie gehört hier nicht hin. Also bin ich mal davon ausgegangen, dass sie zu euch gehört…“
„Ist sie… hellblau?“
„Jep.“
„Regenbogenfarbene Mähne?“
„Jo.“
„Flügel?“
„Eyup.“
Die Ponys steckten die Köpfe zusammen und diskutierten in einer Lautstärke, bei der er nichts mehr verstehen konnte.
„Ich kann euch hinbringen – wenn ihr wollt.“
Twilight löste sich aus der Menge und guckte ihn, inzwischen weniger ängstlich, dafür sehr misstrauisch an.
„Ok… Aber versuch ja keine faulen Tricks!“
Somit folgte ihm die Gruppe die Straße entlang. Er flüsterte kaum merklich zu sich selbst:
„Ich muss echt aufpassen was ich sage…“


„Was genau ist eigentlich passiert?“, fragte Twilight.
„Nun, ich bin ganz normal nach Hause gelaufen und plötzlich gab es diesen Knall und ein Regenbogen ist vom Himmel gekommen und in der Nähe meines Hauses zu Boden gegangen. Da das definitiv nicht normal ist bin ich zum Ende des Regenbogens gegangen und da lag sie. Sie war nicht bei Bewusstsein und ich hatte keine Ahnung, was ich tun soll, also hab ich sie mit nach Hause genommen und auf mein Sofa gelegt.“
Twilight blickte nachdenklich und sichtlich besorgt zu Boden. Nach einem kurzen Marsch, welcher von blankem Schweigen begleitet war, kamen sie schließlich an seinem Haus an.
„Da wären wir.“
Die Gruppe hielt an und beobachtete ihn, während er die Tür öffnete und hinein gehen wollte. Doch als die Tür offen war blickte er direkt in zwei magentafarbene Augen, die auf Augenhöhe ungefähr 10cm von ihm entfernt waren. Erschrocken machte er einen Schritt zurück und wurde dabei von Rainbow Dash umgeworfen, welche die Chance ergriff um durch die offene Tür hinaus zu fliegen.
„Rainbow, warte!“, rief Twilight.
Er rappelte sich auf und schaute ihr hinterher, wie sie von Twilight mithilfe von Levitation an der Flucht gehindert wurde. Rainbow Dash drehte sich verwirrt um.
„Twilight…? Was macht ihr denn hier?“
„Wir sind hier um dich zurück zu holen.“
„Dann sollten wir uns beeilen, bevor dieses Ding uns alle umbringt!“
Sie versuchte einen weiteren Fluchtversuch, erneut durch Levitation verhindert.
„Das ist kein Ding, das ist ein Mensch. Und er ist nicht gefährlich.“
„Außerdem hab ich dich gerettet!“
„Ha, MICH gerettet? Ich brauche keine Rettung, vor allem nicht von – Menschen wie dir!“
„Hmm, das sah aber noch anders aus, als du gestern wie ein Meteor eingeschlagen bist und bis jetzt die ganze Zeit bewusstlos rumlagst. Ich möchte mir auch ehrlich gesagt nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn dich jemand anderes gefunden hätte…“
Rainbow Dash öffnete den Mund, als wenn sie darauf antworten wollte, beließ es jedoch bei Schweigen.
„Und ich würde euch raten erstmal mit rein zu kommen. Dann können wir in Ruhe besprechen, was wir jetzt machen.“
„Hey, wieso `wir´?! Und wieso glaubst du, dass wir dir in dieses Gefängnis folgen?!“, sprudelte es wieder aus Rainbow Dash heraus.
„Ich glaube die Situation ist für mich genauso gefährlich wie für euch – folglich stecken wir da alle mit drin.“
„Ich glaube es wäre wirklich besser, wenn wir uns an ihn halten. Er kennt sich hier aus, wir nicht. Und wenn er uns was tun wollte, dann hätte er es sicherlich schon längst getan.“
Widerwillig folgten die anderen fünf Twilight ins Haus.
„Fühlt euch wie zuhause.“
„Ehehe…“
„Twilight, können wir dich kurz sprechen?“
Die sechs Ponys gingen die Treppe hoch und verschwanden in seinem Büro. Er blickte ihnen hinterher, jedoch wollte er sich nicht aufdrängen oder sonst irgendwie unbeliebt machen indem er ihnen folgt und sie belauscht. Also ließ er sich auf sein Sofa fallen und wartete. Außerdem brauchte auch er erstmal Zeit um die ganze Situation zu verdauen. Schließlich waren jetzt die ganze Mane 6 bei ihm zuhause. Und damit war er wieder bei der den üblichen Fragen: Was soll er jetzt tun? Wie ist das möglich? Warum sind sie hier? Es war zwar offensichtlich, dass sie scheinbar nicht freiwillig hier sind und so bald wie möglich wieder gehen wollen, doch wie lange dauert das? Insgeheim wünschte er sich natürlich, dass sie bleiben würden. Gleichzeitig wusste er aber, dass es für alle Beteiligten besser ist, wenn sie so bald wie möglich wieder verschwinden.
„…wir haben aber nicht genug Magie!“
„Und was sollen wir jetzt tun?!“
Sie diskutierten so laut, dass er es bis unten hören konnte. Er beschloss gar nicht drauf zu achten und versank wieder in Gedanken. Einige Minuten vergangen.
„Ähem – Entschuldigung…?“
Er schreckte hoch, drehte sich um und sah wie Twilight alleine die Treppe runter kam.
„Es tut uns schrecklich leid, dass wir hier zu reinplatzen.“
„Ach, das macht doch nichts. Bin sowieso ziemlich einsam, da freue ich mich über jede Gesellschaft.“
Twilight setzte sich neben ihn aufs Sofa und guckte ihn an.
„Aber, Ähm, mal eine Frage – du weist mehr als du zugibst. Oder?“
Er schaute sie nachdenklich an. Dann atmete er einmal tief ein und wieder aus.
„Ja… Ich wollte es euch eigentlich nicht sagen, um euch nicht zu verängstigen, aber ich weiß genau wer ihr seid. Wusste ich auch schon bevor ihr hier ward.“
„Wusste ich‘s doch! Es ist schon auffällig, wenn du als einziger nicht vor uns wegrennst, sondern auch noch aktiv auf uns zukommst. Aber – woher weißt du das…?“
„Aus dem Fernsehen…“
„…Bitte?“
„Ihr seid hier bei uns in einer Fernsehserie, das heißt von Menschen gezeichnet und animiert und dann für Kinder auf der ganzen Welt gezeigt. Ich hatte zwar immer gehofft, dass ihr wirklich real seid – aber ehrlich gesagt, wirklich dran geglaubt hatte ich nicht.“
Zu seinem großen Erstaunen reagierte Twilight gelassen, fast schon so, als hätte sie es erwartet oder als wäre es nichts Besonderes. Dennoch blickte sie nachdenklich zu Boden.
„Aber jetzt mal eine Frage meinerseits: Wie genau seid ihr hier her gekommen?“
Sie hob ihren Blick und schaute ihn jetzt wieder direkt an.
„Nun – nennen wir es einen magischen Unfall. Und das bringt mich zu meinem Hauptanliegen. Wir kommen nicht wieder zurück.“
„…Was…?“
„Es gibt in dieser Welt nicht genug für uns nutzbare Magie, somit kann ich kein Portal zurück nach Hause öffnen.“
Er blickte sie ungläubig und sprachlos an, während sich seine Gedanken erneut überschlugen.
„Und da kommst du ins Spiel.“
„I-ich? Wie soll ich euch helfen können…?“
„Ich sagte ja, es gibt hier nicht genug für uns nutzbare Magie. An sich geben tut es aber schon welche. Eure Fantasie.“
„…?“
„Und da du der einzige Mensch bist, an den wir uns wenden können, brauchen wir deine Hilfe sie für uns nutzbar zu machen.“
„…Ok, ich helfe euch natürlich – nur wie soll das gehen? Magie ist etwas, von dem haben wir keine Ahnung, geschweige denn davon, dass sie existiert. Also hab ich auch keine Ahnung, wie ich sie `für euch nutzbar´ machen soll…“
„Keine Sorge, wir werden schon einen Weg finden. Nur müssten wir bis dahin erstmal bei dir unter kommen…“
„Das ist kein Problem, wie gesagt, ihr seid hier immer willkommen.“
„Darum mache ich mir auch eher weniger sorgen, sondern mehr um die Anderen. Die haben nämlich alle noch Angst vor dir, beziehungsweise Bedenken was dich betrifft. Ich weiß nicht wie ich ihnen erklären soll, dass wir jetzt mit dir zusammen arbeiten müssen, oder wie sie reagieren…“
„Hey-“ er legte vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter „-Wir schaffen das schon irgendwie…“
Sie schaute diese misstrauisch an, wendete ihren Blick dann jedoch wieder ab.
„Vermutlich hast du Recht… Hoffentlich…“
„Da ihr auch irgendwo schlafen müsst geh ich mal eine Matratze aus dem Keller holen während du versuchst es deinen Freunden zu erklären. Ok?“
Twilight nickte ihm zu. Er stand auf und ging in den Keller, sie blieb sitzen und blickte ihm hinterher, wie er langsam verschwand. Dann atmete sie einmal tief durch und stand auch auf, nur dass ihr Weg sie nach oben zu den Anderen führte.


Als auch er oben ankam warteten die Ponys schon auf ihn und schauten ihn an. An ihren Blicken konnte er erkennen, dass Twilight scheinbar Erfolg hatte, denn die Blicke waren nichtmehr von Angst erfüllt oder misstrauisch. Selbst wenn sie ihm noch nicht freundlich gesonnen waren, so schienen sie doch erkannt zu haben, dass er keine Bedrohung ist. Ein Verhältnis mit dem man arbeiten konnte.
„Hier, da können mindestens vier von euch drauf schlafen.“
Er legte die Matratze quer vor sein Bett.
„Und morgen muss ich auch noch Essen für euch kaufen gehen.“
An der Stelle kam ihm wieder eine Frage in den Kopf, über welche er sich keinerlei Gedanken gemacht hatte, da er die Antwort für selbstverständlich hielt.
„Ähm – was genau esst ihr eigentlich…?“
„Äpfel und Möhren solltet ihr wohl haben.“
„Sonst nichts…?
„Ich weiß ja nicht was ihr so anbieten könnt...“
„Ich wage mal zu behaupten, dass ich euch alles beschaffen könnte.“
„Hmmm…“
„Ach, ich bring einfach mal was mit und zur Not gibt es draußen ja auch noch Gras.“
Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. 20:23.
„Hm, ich gehe lieber mal ins Bett. Ich muss morgen früh raus. Ihr könnt noch machen was ihr wollt, aber bitte – lasst mein Haus am Leben.“
Er nahm sich seinen Schlafanzug vom Bett und verschwand im Bad. Er zog sich um, putze sich die Zähne, warf seine Alltagsklamotten in den Wäschekorb und ging schlafen. Nach einiger Zeit wachte er wieder auf. 23:14. Er schaute sich im Raum um. Pinkie, Rarity und Applejack schliefen auf der Matratze, Twilight und Fluttershy hatten es sich links und rechts neben ihm auf dem Bett bequem gemacht. Doch Rainbow fehlte. Er seufzte kaum merklich. Vorsichtig schlich er aus dem Bett und aus dem Raum raus, immer darauf bedacht niemanden zu wecken. Er ging leise die Treppe runter, da im Wohnzimmer noch Licht brannte und da saß sie, hellwach auf dem Sofa, wo er sie abgelegt hatte, als sie noch bewusstlos war und schaute auf den Boden.
„Hier steckst du.“
Sie schreckte hoch und schaute ihn erschrocken an, jedoch entspannte sie sich schnell wieder, als sie merkte, dass er es war.
„Wie hast du mich gefunden?“
Er schmunzelte.
„Du hast das Licht angelassen.“
„Oh…“
„Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass du deine Freundinnen nicht im Stich lassen würdest – immerhin bist du doch die Treue.“
Sie hob ihren Blick und guckte ihn nun direkt an. In ihren Augen lag keine Überraschung, eher Trauer. Ein Ausdruck, den er nicht erwartet hatte.
„Was ist los…?“
„Was ist, wenn wir nichtmehr nach Hause kommen?“
„…Das wird nicht passieren.“
„Twilight hat gesagt ihr hättet ihr nicht genug Magie um uns nach Hause zu bringen!“
„Sie sagte, dass wir hier nicht genug frei nutzbare Magie hätten. Und deswegen braucht ihr mich, um den Rest der Magie nutzbar zu machen.“
„Ja, wir sind abhängig von einem fremden Lebewesen, welches wir nicht kennen, welches uns aber auf unerklärliche Weise kennt…“
„Hey, jeder ist mal nervös. Das ist ganz normal. Und ich kann nur nochmal sagen, wenn ich euch was tun wollte, hätte ich das dann nicht schon getan? Hätte ich dich dann gerettet?“
„Wieso nennst du es überhaupt `Retten´, wenn du mich in dein Haus verschleppst? Du hättest mich auch einfach liegen lassen können, dann wär ich wieder zu mir gekommen und meines Weges gegangen.“
„Ich bin so hilfsbereit, eben weil ich euch kenne. Die anderen Menschen, für die seid ihr neu. Und ich muss leider zugeben, der Großteil der Menschen ist sehr unfreundlich gegenüber neuen Lebewesen – vor allem wenn sie so besonders sind wie ihr. Die hätten euch bestimmt wirklich eingesperrt und Test mit euch angestellt…“
„Was meinst du mit besonders?“
„Ihr seid fliegende Ponys, könnt sprechen und vor allem: Ihr brecht die uns bekannten Naturgesetze indem ihr zeigt, dass Magie wirklich existiert.“
Ihr Blick schweifte erneut in die Ferne.
„Warum hast du dich hier hin gesetzt?“
„Weil ich alleine sein wollte.“
„Nein, ich meine, warum hast du dich genau hier hin gesetzt? Wenn du wirklich alleine sein wolltest, dann hättest du dich irgendwo an einem unauffälligeren Ort versteckt.“
„Du hast mir diesen Platz doch `zugewiesen´.“
Er guckte sie verwundert an.
„Nur weil ich bewusstlos war heißt das nicht, dass ich nichts mitbekommen habe.“
Ein kleines Lächeln fuhr ihr über die Lippen.
„Und warum wolltest du alleine sein?“
„Weil niemand erfahren sollte, dass ich – …Angst habe… Und kein Wort zu niemandem!“
„Aber warum redest du nicht mit deinen Freundinnen? Die haben da sicherlich Verständnis für und können dir wesentlich besser helfen als ich.“
„Du kennst mich doch! Ich hab ein Image zu wahren!“
„Aber ist das nicht genau das, was wahre Freunde ausmacht? Dass sie dich wirklich kennen? Deine Fassade nach außen hin ist super coole, furchtlose und talentierte Rainbow Dash die jeder kennt und nach innen hin bist du genauso ein gefühlvolles Lebewesen wie die anderen auch.“
Sie öffnete ihren Mund, als wolle sie widersprechen, jedoch sagte sie schließlich nichts.
„Und ist es nicht der Hauptbestandteil der Freundschaft, dass man unter die Fassade eines Freund schauen kann, dass man sich solche Dinge anvertraut? Müsste es eure Freundschaft nicht stärken, wenn du ihnen so etwas anvertraust? Ich meine, es sind deine Freunde, die werde keineswegs denken, dass du weniger cool oder weniger furchtlos bist.“
„Glaubst du…?“
„Natürlich. Außerdem, so distanzierst du dich absichtlich von ihnen. Und da sie jetzt halt nicht wissen, was genau in dir vorgeht, müssen sie sich ihre eigene Meinung bilden. Und das nächste wäre, dass du dich von ihnen distanzieren willst und Nichts mehr mit ihnen zu tun haben willst.“
Ihr Gesichtsausdruck heiterte sich auf.
„Woher weißt du so viel über Freundschaft? Du siehst so aus, als hättest du keine.“
Sein Blick sank zu Boden.
„Oh, ups… Entschuldigung, ich wollte nicht…“
„Schon gut… Ich weiß, dass ich alleine bin. Damit hab ich mich abgefunden. Der Grund warum ich dennoch so viel über Freundschaft weiß, ist, dass ich selbst Schuld bin. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und Rückschlüsse geschlossen aus dem, was ich falsch gemacht hab. Und jetzt kann ich dir dieses Wissen anvertrauen und dich davor bewahren die selben Fehler zu machen. Du hast 5 ganz unglaubliches Freunde – verlier sie nicht.“
„Das – Das tut mir leid…“
„Muss es nicht, mir geht es gut. Außerdem haben wir momentan wichtigere Probleme. Und dafür brauch ich meinen Schlaf – und du auch. Du solltest wirklich mit zu deinen Freunden kommen. Gute Nacht Rainbow.“
„Gute Nacht…“
Er ging die Treppe auf halbem Wege wieder hoch.
„Danke – dass du mich gerettet hast.“
Er blieb stehen und drehte sich um.
„Hab ich doch gerne gemacht.“
„Aber du weißt ja – ich muss einen Schein wahren.“
Sie lächelte und zwinkerte ihm zu. Er erwiderte ihr Lächeln.
„Das verstehe ich.“
Er blickte ihr noch eine Weile nach, wie sie es sich auf dem Sofa gemütlich machte. Danach ging er letztendlich wieder ins Bett und schlief ein.


Am nächsten Morgen wurden sie alle pünktlich um 6:00 vom lauten und nervtötenden Klingeln seines Weckers aus dem Schlaf gerissen.
„Boah… was soll denn das…“
„Das ist mein Wecker…“, sagte er noch im Halbschlaf. Er rappelte sich auf und machte diesen aus. Auch die Ponys reckten und streckten sich und waren allesamt wach. Twilight blickte aus dem Fenster.
„Hey, es ist ja noch dunkel…!“
„Tja, so ist das bei uns nun mal. Wir richten uns nach festen Zeiten, nicht nach der Sonne. Und da ich nicht zu spät kommen darf konnte ich es nicht riskieren mich auf meine innere Uhr zu verlassen.“
„Dein System ist anstrengend… Das macht keinen Spaß…“
Pinkie Pie begrub ihr Gesicht unter der Matratze.
„So muss das! Nur wer früh aufsteht kann was leisten!“, warf Applejack ein, welche schon hellwach war.
„Naja, so kann ich euch wenigstens Frühstück machen – Äpfel sollte ich noch haben.“
Er ging wieder ins Bad, zog sich an und ging nach unten.
„Guten Morgen Lone Wolf.“
„*schläfriges Gemurmel*…huh?“
Er ging in die Küche und suchte nach Äpfeln, Möhren oder Ähnlichem. Auch die anderen fünf sind inzwischen im Erdgeschoss angekommen.
„Ach hier steckst du Rainbow!“
„Hehe… Ja…“
Er nahm für jeden einen Apfel und eine Möhre und tat sie auf sechs Teller. Diese stellte er ihnen auf den Küchenboden.
„Hier, bitteschön. Lasst es euch schmecken.“
Sich selbst schmierte er ein Sandwich und aß es. Er warf einen Blick auf die Uhr.
„Es wird Zeit für mich zu gehen. Ich komme heute Abend wieder, fühlt euch solange wie zuhause. Aber bitte – Lasst mein Haus Leben und noch viel dringender: Tut uns allen den Gefallen und lasst euch nicht blicken. Macht nicht die Tür auf zeigt euch nicht zu offensichtlich im Fenster. Ich weiß das klingt doof, aber glaubt mir bitte, es ist besser für uns alle.“
Rainbow Dash warf jetzt auch einen Blick nach draußen: Es war wieder einmal ein verregneter Tag.
„..Darf ich wenigstens für schönes Wetter sorgen?“
„Nein, da würde man dich auf jeden Fall sehen! Außerdem funktioniert das Wetter hier von alleine und vollkommen anders als bei euch. Wir können es nicht kontrollieren, aber es kontrolliert unsere Welt. Wir können es nur vorhersagen und deswegen wissen alle, dass es heute regnet.“
Er zog sich die Schuhe an und ging zur Tür.
„Ich bin so bald wie möglich wieder da, macht’s gut.“
Die Ponys blickten ihm hinterher, wie er durch die Tür verschwand, diese hinter sich schloss und die Straße entlang spazierte. Danach widmeten sie sich wieder ihrem Frühstück.


Auf der Arbeit war er diesmal mehr bei Sinnen und somit unauffälliger, dennoch war er im Kopf eher bei der Einkaufsliste für nachher als bei seiner eigentlichen Arbeit. Auf dem Rückweg machte er Halt beim Supermarkt und bei einem Laden für Tierfutter. Er kaufte zwei Kilogramm Äpfel, zwei Bündel Möhren und eine große Tüte Heu. Die schleppte er mühsam nach Hause wo ihm direkt etwas auffiel: Die Tür war offen.
„Fuck.. Fuck….. FUCK!“
Er ließ seine Einkäufe fallen und rannte ins Haus. Dort lag eine Person mit Magie gefesselt auf dem Boden und alle sechs Ponys standen im Kreis drum herum und schauten ihn an.
„Was zum Teufel geht hier vor?! Ich sagte doch ihr sollt euch nicht blicken lassen!!!“
„Er wollte dich ausrauben – zumindest kann ich mir sonst nicht erklären, warum er hier so rumgeschlichen ist und Sachen eingesteckt hat…“
„Und Außerdem, da er von alleine rein gekommen ist dachten wir, dass du es warst…“
Die gefesselte Person gab unverständliche Laute von sich, was auch kein Wunder ist, wenn einem der Mund zugeklebt ist. Er raufte sich die Haare, lief auf und ab und überlegte, was er jetzt machen sollte. Ihn behalten, damit er niemandem erzählen konnte, dass er grade einen Haufen bunter Ponys gesehen hatte? Nein, das wäre zu aufwendig, zu gefährlich und er möchte den Ponys schließlich nicht mit unmenschlich schlechtem Beispiel vorangehen. Aber was dann? Egal ob er ihn laufen lässt oder ihn der Polizei übergibt – am Ende wird er plaudern, dass er einen Haufen bunter Ponys gesehen hat. Und dann werden bald viele Behörden aufmerksam werden und sie hier finden. Wenn er sich doch nur nichtmehr daran erinnern würde… In dem Moment kam ihm eine Idee. Er blieb abrupt stehen und schaute Twilight an.
„Hey, kannst du ihn nicht irgendwie die Geschehnisse mit Magie vergessen lassen?“
„Ähm – ja, ich kanns versuchen…“
„Gut, dann hol ich schnell menschliches Fesselmaterial, du lässt ihn vergessen und dann übergebe ich ihn der Polizei!“
Mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht rannte er in den Keller und holte ein Seil. Als er wieder hoch kam legte er dieses dem Einbrecher sofort an und nickte Twilight zu. Sie konzentrierte sich, die magische Aura sammelte sich um ihr Horn, funken flogen und ein magischer Schimmer umgab den Einbrecher. Erschöpft sackte Twilight zusammen und sofort eilten ihr Fluttershy und Rarity zur Hilfe um sie zu stützen.
„Ist das Wirken von Zaubern immer so schwer…?“
„Nur… wenn ich einen so… schweren Zauber mit so… wenig Magie wirken muss…“
„Hat es denn funktioniert…?“
Er blickte den Einbrecher erwartungsvoll an. Diese schaute sich verwirrt im Raum um.
„Wo zur Hölle bin ich hier?! Und warum bin ich gefesselt?!“
Erleichtert atmete er auf und griff zum Hörer. Nach kurzer Zeit war die Polizei dann vor Ort. Die Ponys haben sich inzwischen im Schlafzimmer versteckt und er übergab den Einbrecher.
„Ich bin grade noch rechtzeitig nach Hause gekommen um ihn auf frischer Tat zu ertappen!“
„Wovon reden sie, ich habe nichts getan, ich weiß nicht mal wie ich hier her gekommen bin!“
„Jetzt reden sie sich da nicht raus! Herr Officer, durchsuchen sie seine Taschen und sie werden Gegenstände aus meinem Haus finden!“
Nach kurzer Zeit war die Sache geklärt – der Einbrecher wurde abgeführt und zum weiteren Verhör mit aufs Revier genommen. Vorsichtig lugten die Ponys die Treppe hinunter.
„Alles ok, sie sind weg.“
Langsam kamen sie zu ihm runter.
„Puh, das war knapp…“
„Entschuldigung… Aber – was hätten wir denn tun sollen?“
„Schon ok, schon ok. Ist nicht eure Schuld, ihr habt alles richtig gemacht. Und gut gegangen ist es ja auch.“
Er ging in die Küche und bereitete sechs Gerichte aus den gekauften Zutaten zu und stellte sie an die selbe Stelle wie am Morgen.
„Essen ist fertig.“
Die Ponys folgten dem Ruf und machten sich genüsslich über das zubereitete Mahl her. Als sie fertig waren fragte er:
„So Twilight, trotz dass die Katastrophe abgewendet ist sollten wir langsam mal anfangen euch nach Hause zu bringen.“
„Du hast Recht, es wird eh eine Zeit dauern bis du bereit bist.“
Sie gingen ins Wohnzimmer.
„Dann hab ich mal ne Frage – wie genau funktioniert das jetzt eigentlich…?“
Sie blickte kurzzeitig abwesend in die Ferne, danach fing sie an im Wohnzimmer wie ein Lehrer auf und ab zu laufen.
„Nun, es ist so: Fantasie sie ist überall, in jedem Lebewesen und auch in unserer Welt, da sie aus eurer Fantasie entstanden ist. Wir Einhörner sind jedoch die einzigen, die es schaffen Magie aktiv anzuwenden. In deiner Welt ist die Fantasie nicht in der Umgebung verteilt, sondern in euch Menschen gebündelt. Deswegen musst du sie freisetzen, indem du ihr freien Lauf lässt, damit ich sie nutzen kann.“
„Das heißt, ich muss einfach nur an irgendwas denken damit du Magie benutzen kannst…?“
„Naja, grob gesehen ja, nur ist es nicht ganz so einfach. Wenn man sich normal etwas vorstellt, dann ist diese Vorstellung beschränkt. Damit du die Magie freisetzt musst du dir deine eigene kleine Welt bilden, indem du sie dir bis ins kleinste Detail vorstellst. Die Bewegungen, das Aussehen, die Gedanken – alles, vom Vordergrund bis in den Hintergrund.“
Sie schaute ihn erwartungsvoll an. Er erwiderte ihren Blick, jedoch mit einem eher ratlosen Ausdruck.
„Ich… kann mir darunter immer noch nicht wirklich was vorstellen… Ich meine, wenn ich mir in meiner Fantasie ein Bild ausmale, dann dachte ich eigentlich immer, dass sie detailliert ist…“
„Oh, du wirst schon bald merken, dass dem nicht so ist. Und außerdem, wir reden hier nicht von Bildern oder Szenen, wir reden hier von Welten, mit Leben und Bewegung. Du stellst dir keine Menschenmenge vor, du stellst die dir vor, wie sie sich bewegt, wie sie denkt, was sie macht! Und das was man daran lernen muss, ist die Kapazität der Vorstellungskraft. Normale Menschen können sich die Welt nur bis zu einem bestimmten Grad vorstellen. Diese Grenze muss überschritten werden! Und daran müssen wir arbeiten!“


Sie nutzten den ganzen Abend zum Üben. Rarity, Fluttershy, Pinkie Pie, Applejack und Rainbow Dash hatten sich inzwischen auch im Wohnzimmer eingefunden und beobachteten das Spektakel. Dabei saßen sie einfach still und leicht zu übersehen am Rand und fieberten mit. Sie wollten auf gar keinen Fall stören, denn schließlich hing die Möglichkeit jemals wieder nach Hause zu kommen einzig und allein vom Erfolg dieses Projektes ab.
„Ok, stell dir einfach mal Ponyville vor. Du bist jetzt in Ponyville und stehst dort herum.“
Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
„Ooookey…“
„Was siehst du?“
„Ich stehe vor deiner Bibliothek.“
„Was machen die Ponys in der Umgebung?“
Er kniff die Augen noch fester zusammen und versuchte sich noch stärker darauf zu konzentrieren.
„Lyra, Bon Bon und Octavia stehen im Dreieck rechts neben dem Eingang der Bibliothek und reden.“
„Worüber?“
Er öffnete die Augen und schaute sie ratlos an.
„Das sind die Details von denen ich gesprochen habe. Versuchs einfach nochmal!“
Ihm wurde die Schwierigkeit dieser Aufgabe allmählich bewusst. Doch er konnte nicht aufgeben, so gern er es wollte, die Ponys konnten nicht in dieser Welt bleiben! Er strengte sich an und versuchte jede von Twilights Anweisungen präzise umzusetzen. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er sich erschöpft auf das Sofa fallen. Die Ponys blickten ihm bedrückt hinterher.
„Sorry Twilight, aber es geht einfach nicht besser…“
„Nein nein, du musst dich nicht Entschuldigen – jeder fängt mal klein an und hast schon große Fortschritte gemacht! Es braucht einfach seine Zeit.“
Sie lächelte ihn aufmunternd an. Er schaute die anderen an, welche weiterhin still daneben saßen und ihm zuschauten. Auch sie kamen ihn mit aufmunternden Blicken und Gesten entgegen.
„Hey, nicht aufgeben. Du schaffst das schon, aber nur wer es versucht kann es auch schaffen.“
Er lächelte zurück, holte tief Luft und stand mit einem Ruck wieder auf.
„Ok, ich versuch es noch mal!“
„That’s the spirit, so ist’s richtig!“
„Ok, dann stell dir diesmal Sweet Apple Acres vor…“
Sie übten noch bis spät in die Nacht. Als sich die ersten Anzeichen für Müdigkeit zeigten beschlossen sie gemeinschaftlich es für heute ruhen zu lassen und ins Bett zu gehen. In der Nacht hatte er einen Traum: Er war wieder vor Twilights Bibliothek. Verwirrt schaute er sich um und bemerkte, dass er in einem weißen, leeren Raum war, in dem lediglich dieser Baum stand. Er bewegte einen Arm, dann den Anderen und schließlich machte er ein paar Schritte. Für einen Traum fühlte es sich verdammt realistisch an. Er blickte nachdenklich in die Leere. Plötzlich stand vor ihm ein weiteres Haus.
„Woah…!“
Er taumelte ein paar Schritte zurück. Das Haus war jedoch schlicht – ein als Haus erkennbarer, viereckiger Klumpen mit einem Fenster und einer Tür. Er betrachtete dieses Gebilde genauer und es ertönte Twilights Stimme in der Ferne:
„…Das sind die Details von denen ich gesprochen habe…“
Erschrocken guckte er sich um, konnte aber nirgendswo jemanden sehen. Er widmete sich wieder dem Haus.
„…Was machen sie? Wie sehen sie aus?...“
Er betrachtete es erneut im Detail und hinterfragte es. Was fehlt? Warum nur ein Fenster? Ist ein plumpes Viereck nicht langweilig? Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verformte sich das Haus. Zwei Stockwerke, eine schöne, zweiteilige Holztür mit verziertem Rahmen, 5 Räume pro Etage, Spitzdach mit Überhang, … Als er fast fertig war machte er sich zum Schluss noch Gedanken über ein Pony, welches darin lebte. Octavia tauchte auf und in dem Moment gab es einen Knall und ein heller Strahl kam vom Himmel herab und traf mitten das Haus. Er machte einen Schritt zurück, drehte sich zur Seite und hielt die Hand schützend vors Gesicht. Als sich die Helligkeit gelegt hatte sah er, dass sich um das Haus herum ein Kreis gebildet hatte. Ein Kreis, umgeben von magischer Aura, in welchem Leben herrschte. Außerhalb dieses Kreises war es immer noch weiß und leer, darin jedoch war eine schöne, grüne Wiese, auf welcher Blume wuchsen und sein Haus stand. Octavia lief drinnen herum, öffnete ein Fenster und begrüßte ihn. Es ertönte erneut die Stimme:
„…Das sind die Details von denen ich gesprochen habe…“
Zufrieden lächelte er und fing an zu begreifen, was genau passierte. Dann verschwand die Umgebung um ihn herum wieder, es wurde langsam dunkel, bis es vollkommen schwarz war. Er schreckte aus seinem Schlaf hoch. Schnell begriff er, dass das alles nur ein Traum war, dennoch blieb das Gefühl der Freude in ihm erhalten. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten schaute er sich im Raum um. Die Ponys um ihn herum schliefen weiterhin tief und fest, aber etwas war anders: Rainbow Dash war auch dort. Sie hatte es sich auf seinem Bauch gemütlich gemacht. Ein Lächeln überflog seine Lippen. Glücklich legte er sich wieder hin und schlief erneut ein.


Am nächsten Morgen wachte er von alleine auf. Diese Gelegenheit nutze er um den Wecker aus zu machen, damit die Ponys diesmal ausschlafen konnten. Vorsichtig nahm er Rainbow Dash, welche immer noch auf seinem Bauch schlief und legte sie an seine Stelle, nachdem er aufgestanden ist. Als er sich aus dem Zimmer schleichen wollte und schon bei der Tür angekommen war, hörte er hinter sich:
„Na du Schlafmütze?“
Verwirrt drehte er sich um und sah, dass Applejack schon wach war.
„Du bist schon wach…?“
„Natürlich bin ich das, schließlich arbeite ich eigentlich auf einer Farm – da muss ich schon um diese Uhrzeit aufstehen.“
„Stimmt… Naja, wenn du schon wach bist, dann kannst du ja auch mit runter kommen.“
Sie stand auf und folgte ihm die Treppe hinunter. Er ging in die Küche und machte sich an die Zubereitung des Frühstücks.
„An der Stelle kann ich ja mal fragen, ist das Frühstück so eigentlich recht?“
„Ach, keine Sorge Mister, es ist schon gut so. Aber sie sollten ja wissen, dass wir so gut wie alles essen.“
„Oh, warum so formal? Du darfst mich ruhig duzen.“
„Enääh, lassen sie mal, ich bleib beim `sie´“
„Ok… Hey, wenn du doch schon mal hier bist, dann könntest mir ja helfen?“
Sie trottete zu ihm rüber und gemeinsam bereiteten sie für alle sechs Ponys jeweils ein Heu-Sandwich zu.
„Was genau macht ihr eigentlich ihr eigentlich mittags, während ich nicht da bin?“
Sie wendete sich von ihrem Sandwich ab und ihm zu und schaute ihn fragend an.
„Was soll die Frage? Wie sie sehen können steht ihr Haus ja noch.“
Er grinste.
„Das meine ich doch gar nicht, sondern – Ich bin viele Stunden nicht da, deswegen kann ich euch nur Frühstück und Abendessen machen. Was macht ihr dazwischen? Oder hab ihr gar nicht so viel Hunger?“
„Doch doch, aber wir wissen sehr wohl uns selbst zu versorgen. Die Äpfel und Möhren sind ja auch ohne sie noch da.“
„Aber sollte das Mittagessen nicht eine richtige Mahlzeit sein…?“
Sein Blick schweifte ab, während er nachdachte.
„Hey, ich habe eine Idee!“
„Schieß los, Partner!“
Er schaute sie überrascht schmunzelnd an. Sie antwortete darauf mit einem verlegenen Grinsen.
„Ihr wisst ja wie man Kuchen und Muffins und all das macht. Die Materialien sollte ich noch zu genüge da haben, also warum backt ihr nicht einen Apfelkuchen? Dann habt ihr eine spaßige Beschäftigung und nachher was Leckeres zu essen!“
„Das ist ehrlich gesagt eine großartige Idee! Und dann machen wir ihnen – dir – auch einen, damit können wir uns dann in gewissem Maße revanchieren.“
„Ach, das ist doch nicht nötig. …Obwohl, gegen einen leckeren Apfelkuchen hab ich nichts einzuwenden!“
Er stellte die fertigen Sandwiches an den bekannten Frühstücksplatz und suchte nach Applejacks Anleitung die benötigten Zutaten raus. Mit einem Blick auf die Uhr verabschiedete er sich und ging zur Arbeit.
„Dann habt viel Spaß, ich vertraue euch mal, dass ihr meine Küche heile lasst und du kannst die anderen dann ja einweihen. Bis heute Abend.“
„Komm heil wieder.“
Er wank zum Abschied und ging seinen bekannten Weg. Applejack hingegen ging wieder zurück nach oben um die Anderen zu wecken und ihnen von dem Plan mit dem Kuchen zu erzählen.


Nach einem reibungslosen Arbeitstag kam er entspannt und gelassen nach Hause. Er schloss seine Tür auf und schon dann überflutete ihn der köstliche Duft von frischem Gebäck.
„Ich bin wieder dahaa!“
Die Ponys kamen ihm aus der Küchen entgegen und trugen ein Blech unwiderstehlich gut aussehendem Apfelkuchen auf ihrem Rücken.
„Überraschung!“
„Ihr habt euch wirklich selbst übertroffen!“
Er warf unauffällig einen vorsichtigen Blick in die Küche: Sie war etwas zugemüllt und verdreckt, aber sie war heile und das bisschen Müll nahm er für den Kuchen in Kauf. Dann setzte er sich aufs Sofa und schnitt den Kuchen in kleine Stücke und verteilte ihn unter den Ponys, sich selbst nahm er den Rest. Alle aßen genüsslich ihr Stück. Als sie aufgegessen hatten wurde Pinkie Pie aktiv:
„Uh uh uh, da fällt mir noch was ein, ich bin gleich wieder da!“
Und mit diesen Worten rannte sie in die Küche. Nach kurzer Zeit und etwas Gerumpel kam sie wieder herausgehüpft und hatte ein weiteres Blech auf dem Rücken.
„Wir hatten noch Zutaten über und ich konnte nicht widerstehen, also hab ich uns allen noch Muffins gebacken! Ist das nicht toll? Huh huh huh???“
Mit einem sehr breiten Grinsen auf dem Gesicht hüpfte sie im Kreis um die Gruppe herum.
„Pinkie, wann hast du die denn gemacht…?“
„Ooch, irgendwann zwischendurch.“
Plötzlich klingelte es an der Tür. Schlagartig gingen alle Köpfe nach oben und blickten erschrocken zur Tür.
„Schnell, geht nach oben, ich hol euch dann!“
Die Ponys rannten so leise wie möglich nach oben und verschwanden im Schlafzimmer. Er stand langsam auf und näherte sich der Tür. Davor stand ein Polizist. Twilight lief im Zimmer auf und ab.
„Warum dauert das denn so lange…?!“
„Beruhig dich Twilight, es wird schon alles ok sein.“
Die anderen fünf waren recht gelassen und warteten geduldig, bis er Entwarnung gab. Weitere Minuten vergingen bis endlich der Ruf von unten ertönte.
„Er ist weg, ihr könnt wieder raus kommen…“
Die Ponys gingen zurück nach unten, wo er immer noch vor der geschlossenen Tür stand und diese mit geöffnetem Mund erschrocken anstarrte. Twilight näherte sich ihm vorsichtig.
„Ist… Ist alles in Ordnung…?“
Langsam kam er wieder zu Sinnen und regte sich.
„Wir haben ein Problem.“
„Ein großes…?“
„Das eben war ein Polizist – der Einbrecher, den du mit dem Vergessenszauber belegt hast,-„ Er taumelte ein paar Schritte zurück. „-er… er… hat sich erinnert…! Und dementsprechend geplaudert…“
Benommen machte er ein paar Schritte in Richtung Sofa.
„Und aufgrund der Ereignisse, die ihr ausgelöst habt, haben sie jetzt angefangen zu ermitteln…“
Seine Stimme brach ab, so dass die letzten Worte kaum noch zu verstehen waren. Er ließ sich aufs Sofa fallen. Nun brachen auch die Anderen in Entsetzen aus.
„U-und… Das bedeutet was???“
„Dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis sie uns im Nacken sitzen und dann werden sie uns auf die Schliche kommen…“
Er atmete tief durch und stand ruckartig auf.
„Wir müssen euch hier so schnell wie möglich weg schaffen!“
Twilight zwang sich wieder einen klaren Kopf zu bekommen, sich keine Gedanken mehr darüber zu machen, warum der Zauber nicht funktioniert hat und sich stattdessen auf das wichtige hier und jetzt zu konzentrieren.
„..Äh, ja, du hast recht. Gib mir einen ganz kurzen Augenblick.“
Beide beruhigten sich und sammelten ihre Gedanken, damit sie mit voller Konzentration bei der Sache sein konnten.
„Ok, dann los.“
Sie setzten dort fort wo sie am Vorabend aufgehört hatten. Sie übten die ganze Nacht und auch wenn er dank seines Traumes, welchen er nicht erwähnt hatte, besser geworden ist, so reicht es noch nicht ganz. Immerhin hatte er schon genug Magie freigesetzt, damit Twilight einen Apfel zum Schweben bringen konnte. Inzwischen ist es 2:54 geworden und da er durch das intensive Training ist er sehr erschöpft, deswegen beschließen sie schlafen zu gehen.
„Ist es nicht ein wenig spät geworden?“
„Solange es was nützt ist es mir das wert. Ich wird es schon irgendwie schaffen, mach dir darüber mal keine Sorge.“
Sie legten sich schlafen und holten sich die verbleibenden 3 Reststunden Schlaf, bevor sie wieder von dem lauten und penetranten Piepen seines Weckers aus dem Schlaf gerissen wurden.


Er quälte sich aus dem Bett und bereitete das Frühstück zu. Dabei fiel ihm auf, dass seine Vorräte zur Neige gehen und er dringend wieder einkaufen muss. Er griff ganz tief in seinen Schrank und holte Kaffeepulver hervor, dass er dort vergraben hatte, da er nie wirklich ein Kaffeetrinker war – Doch bei seinem jetzigen Zustand brauchte er ein Hilfsmittel. Er kochte sich im Schnellverfahren einen einfachen Kaffee und kippte ihn runter – er schmeckte scheußlich, aber das war ihm grade egal. Er verabschiedete sich von seinen Ponys und machte sich auf den Weg zur Arbeit. Doch ein einzelner Kaffee hat keine Wirkung, die auch nur ansatzweise groß genug ist um etwas zu bewirken. Deswegen konnte es man ihm einfach ansehen, dass er vollkommen übermüdet und erschöpft war. Deswegen stand erneut die Frage im Raum:
„Was ist mit dir los?“
„Nichts, hab nur ein bisschen zu wenig geschlafen…“
„Das ist jetzt schon das zweite Mal binnen einer Woche, dass du vollkommen neben der Spur bist. Also, was ist los?“
„Es ist wirklich nichts. Mir geht’s gut.“
„Gut, dann sorg bitte dafür, dass deine Arbeitsmoral etwas besser ist. Morgen ist Wochenende, da kannst du machen was du willst, aber als dein Chef muss ich dir sagen, dass du momentan keine brauchbare Arbeit ablieferst.“
„Geht klar Chef.“
Es dauerte ungefähr bis Mittag, bis er endlich halbwegs zuverlässig wach war. Doch das änderte nicht. Er war bei seinem Chef angezählt, die Welt erwachte und machte sich auf die Suche nach seinen Ponys und das Schicksal selbiger lag immer noch in seinen Händen. Noch dazu musste er neues Essen einkaufen. Einen Moment lang fragte er sich selbst, wie er all das bewältigen sollte, aber dann erinnerte er sich an das Bild wie Rainbow Dash am aller ersten Tag hilflos da lag. Er hat sich das selbst ausgesucht und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Er kann hilflose kleine Ponys aus seiner Lieblingsserie nicht im Stich lassen, egal was, wie oder warum. Und im Moment waren sie hilfloser als jemals zuvor. Sie hatten nur eine Hoffnung, und das war er. Einer gegen alle. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf beendete er seine Arbeit und stürmte unauffällig aus dem Büro. Er wusste genau was er wollte: Er brauchte neue Äpfel und Möhren, ein bisschen Toast und neue Backzutaten. Da er hier seit Jahren einkaufen ging wusste er genau wo was war. Sein Einkauf dauerte keine 10 Minuten, wobei der Großteil aus Wartezeit an der Kasse bestand. Er wollte grade gehen, da wurde von hintern angesprochen:
„Sehr vegetarischer Einkauf…“
Überrascht drehte er sich um.
„Oh, Boss, was machst du denn hier?“
„Einkaufen – immerhin ist es ein Supermarkt. Und als ich dich gesehen habe dachte ich, ich sag mal hallo.“
„Nun ja, alles andere hab ich halt noch. Hab letztens einen Apfelkuchen gebacken und wollte mal wieder eine schöne Suppe kochen, dafür brauchte ich Möhren.“
Sein Chef musterte ihn mit einem beängstigend misstrauischem Blick.
„Du hast nicht zufälligerweise ein neues Hobby – eins, das mit Pferden zu tun hat, oder?“
„Nein, wieso…?“
„Nun, Einkäufe schön und gut und ich weiß, dass mich dein Privatleben nichts angeht – aber so viele Äpfel und Möhren braucht kein einzelner Mensch. Und da es die Lieblingsnahrung von Pferden ist dachte ich, dass dem vielleicht so ist. Außerdem wäre das dann die akzeptable Erklärung warum du so durch den Wind bist in letzter Zeit, nach der ich immer noch Suche, damit du nicht am Arsch bist.“
„Ich habe doch bereits gesagt, es wird nicht wieder vorkommen. Und nein, ich habe kein Pferd. Ich muss jetzt aber wirklich los, ich hab noch was geplant. Einen schönen Tag noch.“
Zum Abschied gaben sie sich die Hand, dann drehte er sich um und versuchte so ruhig und normal weg zu gehen wie nur irgendwie möglich. Sein Herz raste und er wollte einfach nur noch rennen. Zudem konnte er förmlich spüren, wie sich der misstrauische Blick seines Chefs in seinen Nacken bohrte. Als er endlich außer Sicht war joggte er los.


Als er zuhause ankam sah er, dass auf der Lichtung, wo er Rainbow Dash gefunden hatte, eine große Versammlung von Regierungstypen und Leuten mit Messgeräten war.
„Verdammt, sie fangen schon an…“
Er  öffnete seine Haustür, ging hinein, schlug sie hinter sich zu und schloss die Vorhänge. Die Ponys haben ihn schon erwartet und standen alle auf, als er ins Haus stürmte.
„Was ist los?“
„Die Leute werden immer neugieriger…“
Er brachte die Einkäufe in die Küche und sortierte sie ein.
„Wieso…?“
„Mein Chef hat mich heute wie ne Zitrone ausgequetscht, da ich auf der Arbeit schon wieder neben der Spur war. Und Rainbows Absturzstelle wird grade gründlichst analysiert.“
„…Ist das nicht sozusagen direkt vor der Tür…??“
„Eeeyup, deswegen ist das ja so schlimm.“
Besorgtes Gemurmel brach unter den Ponys aus. Er war fertig und kam aus der Küch zu Twilight.
„Deswegen sollten wir jetzt weitermachen. Wir dürfen keine Zeit verlieren-„
„Das wird nicht funktionieren!“
„…Was? Warum nicht?!“
„Du bist vollkommen angespannt und hektisch. Du brauchst dafür deine volle Konzentration und Ruhe, sonst wird das nichts. In deinem jetzigen Zustand wärst du viel zu abgelenkt. Das wäre kontraproduktiv. Komm erstmal runter.“
„Hehe, ja, komm runter. Du weißt in welcher Lage wir uns grade befinden?“
„Ja weiß ich, nur das hilft uns trotzdem nicht!“
Er guckte sie wütend an, jedoch heiterte sich sein Gesichtsausdruck schnell auf, das er wusste, dass sie Recht hatte.
„Betrachten wir einmal unsere Situation, positiv: Dein Chef gibt dir noch eine Chance, das heißt noch ist alles ok. Und morgen ist sowieso Freitag, wenn ich mich nicht irre musst dann sowieso erstmal nicht arbeiten?“
„Genau.“
„Dann musst du dir darüber erstmal keine Gedanken mehr machen. Und die Leute die uns suchen sind noch auf der Lichtung, nicht hier.“
„Die müssen sowieso erstmal Beweise für eure Existenz finden bevor sie Suchen gehen.“
In dem Moment fuhr ein schwarzer Van mit hoher Geschwindigkeit vorbei und verschwand mit quietschenden Reifen an der nächsten Kreuzung.
„Ok, ich glaube das war soeben der Beweis…“
Er versank tiefer im Sitz und schlug die Hände über seinem Kopf zusammen.
„Hey, konzentrier dich!“
Twilight sprang ihm auf den Schoß und starrte ihm jetzt genau in die Augen. Seine Anspannung lockerte sich langsam und er beruhigte sich. Twilight bemerkte dies und ging wieder von ihm runter.
„Ok, dann versuchen wir es jetzt.“
Inzwischen war schon recht gut geworden, er hinterfragte alle möglichen Details und erschuf schon recht große Welten mit allem Drum und Dran. Verglichen mit der Szene aus seinem Traum hatte er jetzt schon die den ganzen Marktplatz. Dies reichte inzwischen schon für Magie, die stark genug war um eine Teleportation durchzuführen – doch das war bei weitem immer noch nicht genug. Da er jedoch sowieso schon unter strengster Beobachtung stand und die Ponys für besser für ihn erachteten ging er heute wieder früh ins Bett. Diese Nacht hatte er wieder einen Traum – nur diesmal einen nicht ganz so schönen: Er war irgendwo in einer Zelle mit weißen, glatten Wänden. In den Zellen um ihn herum waren die sechs Ponys eingesperrt. Hatte er versagt? Ein Wissenschaftler in einem Ganzkörperschutzanzug kam den Gang entlang, öffnete eine der Zellen und nahm Rainbow Dash mit. Sie zappelte und wehrte sich, doch der Griff des Wissenschaftlers war zu fest. Sie schrie um Hilfe, aber niemand konnte ihr helfen. Er beobachtete Verzweifelt wie sie weggebracht wurde. In dem Moment kamen ihm Fragen in den Kopf: Warum wurden sie plötzlich geschnappt? Warum wurde er mit ins Labor gebracht, anstatt verhaftet zu werden? Warum Teleportiert sich Twilight nicht einfach? Gibt es hier Magieschutz? Wenn ja, woher sollen die Menschen wissen was Magie ist und wie man sie eindämmt? Da wurde ihm bewusst, dass es alles nur ein Traum war. Und er hatte eine Mission: Er musste sie retten! Also konzentrierte er sich und schuf sich seine eigene Welt, so wie es ihm beigebracht wurde. Er stellt sich die ganze Szenerie erneut vor, nur mit ein paar kleinen Änderungen: Die Gitter der Zellen waren allesamt verbogen. Die anderen fünf Ponys rannten in die entgegengesetzte Richtung als die, in die sie Rainbow gebracht hatten. Er schaute die Wand an und sie zerbröselte. Inzwischen war er sich seiner Kraft bewusst, er brauchte keine Konzentration um sie einzusetzen. Dessen bewusst folgte er dem Wissenschaftler. Keine Tür konnte ihn aufhalten, keine Barrikade stoppen. Beim letzten Raum, dem eigentlich Labor angekommen trat er die Tür aus den Angeln und stürmte den Raum. Der Wissenschaftler überrascht, aber nicht verängstigt legte Rainbow Dash auf einen der Tische und fixierte sie dort. Er geht auf den Wissenschaftler zu, dieser zückt eine Pistole und eröffnet das Feuer. Die Kugeln prallten alle eine nach der anderen ab. Er kam beim Wissenschaftler an, hob ihn an und warf ihn durch eine Wand. Grade als diese nachgab schreckte er aus seinem Schlaf hoch. Beruhigt stellte er fest, dass alles beim alten war. Die sechs Ponys schliefen tief und ruhig um ihn herum. Dennoch wusste er, was dieser Traum im Zeigen sollte. Er kann es schaffen, da seine Kraft schon recht groß ist, solange er für die richtige Sache kämpft. Mit diesem beruhigenden Gedanken legte er sich wieder schlafen.


Der nächste Morgen verlief wieder ruhiger, auch wenn er im Hinterkopf immer wusste, dass die Zeit knapp wurde. Er bereitete wieder einmal ein liebevoll angerichtetes Frühstück zu und stellte es an den bekannten Platz. Er wollte auf Nummer sicher gehen, damit nicht mehr schief geht, deswegen kippte er sich wieder einen Kaffee ein – auch wenn er genauso scheußlich schmeckte wie beim ersten Mal. Er schaute auf die Uhr und ging gelassen los zur Arbeit. Er hoffte mit dieser ruhigen und gelassenen Einstellung würde alles gut gehen. Und so war es auch, er machte seine Arbeit gut, wurde nicht von seinem Chef zusammengefaltet und bekam auch keine Probleme durch seine Kollegen. Es war ein entspannter und reibungsloser Tag – bis sein Chef doch noch in sein Büro kam. Er schaute ihn mit einem todernsten Blick an und hielt ihm einen Laptop hin. Darauf lief ein Video von einer Nachrichtenseite.
„…wir haben Beweise für die wirkliche Existenz der bereits häufiger erwähnten `bunten Ponys´ gefunden, welche in den letzten Tagen für Aufruhr gesorgt haben. Dabei handelt es sich um unbekannte, intelligente Lebewesen, welche durch ihre Fähigkeiten als gefährlich eingestuft wurden. Jeglicher Kontakt ist sofort zu melden, damit sich die entsprechenden Behörden um den Fall kümmern können. Wir vermuten, dass sie sich in der näheren Umgebung dieser Lichtung aufhalten.“
Gezeigt wurde die Lichtung neben seinem Haus, wo Rainbow Dash abgestürzt war. Sein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, ihm wurde schwindelig, heiß und kalt zu gleich. Er atmete schwer und konnte noch grade so seinen Blick vom Bildschirm heben und seinen Chef direkt angucken.
„…Das ist direkt neben deinem Haus. Du hast sie aufgenommen, oder? Ich meine sie sind wie Ponys – das würde den übermäßigen Konsum von Äpfeln und Möhren erklären.“
Er starrte abwesend in die Ferne, immer noch schwer atmend und schwitzend.
„Warum wollt ihr immer alles vernichten, was ihr nicht kennt?!“
„Du hast sie gehört, sie sind gefährlich!“
Er schaute seinen Chef nun wieder direkt an, mit einem ernsten und überzeugtem Blick.
„Wenn dem so wäre, wäre ich dann hier?“
Sein Chef klappte den Laptop zu und richtete sich auf.
„Du hast sie also wirklich aufgenommen…“
„Natürlich habe ich das!!!“
Sie blickten sich eine gefühlte Ewigkeit schweigend in die Augen.
„Du musst das trotzdem melden – sonst muss ich es tun.“
„Wenn du einmal, EINMAL in deinem Leben das richtige tun willst, dann hältst du schön deine Klappe!“
„Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie dich eh finden werden! Es hat keinen Sinn!
„Ach, wenn du wüsstest…“
Mit diesen Worten stand er rauf riss seine Jacke von seinem Stuhl und stürmte aus dem Gebäude. Sein Chef blickte ihm enttäuscht hinterher und trat aus Frust gegen seinen Bürostuhl.


Er rannte die Straße entlang, ohne Rücksicht auf irgendetwas zu geben. Die Menschen zogen an ihm vorbei, genauso wie die Häuser. Ihm war alles egal, er wollte nur noch nach Hause. Vorbei am Supermarkt, an der Tankstelle, links abgebogen ohne auf die Autos zu achten, was einen Verkehrsstau auslöste, immer weiter die Straße entlang, bis er endlich bei seiner Straße ankam. An der Haustür gegenüber stand ein Beamter im schwarzen Anzug und sprach mit dem Einwohner. Er verlangsamte sein Tempo damit er nicht direkt auffiel und ging nach drinnen. Dort angekommen schloss er wieder alle Vorhänge. Die Ponys kamen aus verschiedenen Richtung an und sammelten sich im Wohnzimmer.
„Twilight, los!“
„Was?“
„Sie sind uns auf den Fersen, jetzt ist es soweit – wir haben keine Zeit mehr!“
„Ich hab dir schon gestern gesagt, dass es mit solcher Anspannung nicht funktioniert!“
„Tut mir leid, aber darauf können wir jetzt keine Rücksicht nehmen – entweder jetzt oder nie!“
Er versuchte seinen Kopf so leer wie möglich zu bekommen und stellte sich Ponyville in allen Details vor. Sie brauchten ein Portal nach Equestria, also fand er es am besten geeignet sich das Ziel der Teleportation vorzustellen. Er dachte an alles was er wusste, den Aufbau von Ponyville, wo welche Gebäude waren, wer wo lebte, wen er aus der Sendung kannte. Auch Twilight konzentrierte sich währenddessen auf ihren Teil des Zaubers. Die freigesetzte Magische Aura sammelte sich um ihr Horn, ein immer größer werdender lilafarbener Schimmer umgab die sechs Ponys. In dem Moment hörte er wie zwei Wagen vorfuhren und mehrere Leute ausstiegen. Er versuchte sich davon nicht ablenken zu lassen und arbeitete weiter an seinem eigenen Ponyville. Inzwischen waren alle sechs Ponys komplett von einem dichten lilafarbenen Schimmer umgeben und die magische Aura um Twilights Horn versprühte einzelne Funken. Er hörte Stimmen vor der Tür und mehrere Schritte.
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#2
Trotz seiner krampfhaften Bemühungen sich nicht ablenken zu lassen verblasste seine Vorstellung langsam, wurde immer wieder durch Bilder, Vorstellungen und Ängste vor dem was kam ersetzt, bis er letztendlich vollkommen aus der Konzentration gebracht wurde. Auch Twilight sackte erschöpft zusammen.
„Es tut mir leid… Wir hätten einfach mehr Zeit gebraucht…“
Ungläubig, angsterfüllt und traurig schaute er sich im Raum und, sah in die Gesichter der Ponys, welche ihre Köpfe hängen ließen.
„Trotzdem Danke für alles…“, brachte Rainbow Dash grade noch so hervor.
Bei diesem Anblick überkam ihn ein Gefühl, eins, das er noch nie zuvor verspürt hatte. Es war warm und durchströmte seinen ganzen Körper, es gab ihm Kraft. Er konnte seine Freunde nicht hängen lassen.
„Nein, hätten wir nicht…!“, flüsterte er sich selbst zu.
Schlagartig war er in der Welt, in der er auch in seinem ersten Traum war. Wieder in dem leeren, weißen Raum vor Twilights Bibliothek. Er schloss die Augen und eine Druckwelle breitete sich von ihm aus, welche nach und nach alle Gebäude und Ponys an ihren richtigen Platz brachte. Jedes einzelne Gebäude war von einem magischen Kreis des Lebens umzogen, wie das erste Gebäude, was er sich bis ins kleinste Detail vorgestellt hatte. Doch sie waren alle zusammenhanglos, irgendetwas fehlte. Er betrachtete sein Werk von oben, das ganze Ponyville, wie die Ponys umherliefen, wie sie sich verhielten, was sie sagten, was sie machten. Er suchte verzweifelt nach dem fehlenden Teil, doch konnte es nicht finden. Genau dann fiel es ihm ein: das Gefühl, das er verspürt hatte, das ihn zum Weitermachen bewegt hatte, was ihn von Anfang an begleitet hatte. Er wusste was fehlte: Sie alle waren Freunde, die durch dick und dünn gingen, die immer für einander da waren. Er zog eine magische Linie zwischen den Mane 6 und grade als er die letzte Verbindung vervollständigt hatte und der Kreis geschlossen war, verband sich diese Linie mit ihm. Er stand in dem Sechseck und alle sechs Ecken verbanden sich mit ihm. Ein heller Strahl gebündelter Energie schoss in den Himmel und mit einem lauten Donnergrollen breitete sich ein riesiger magischer Kreis aus, der alle Lücken schloss und die Welt vollkommen belebte.

Er wurde zurück in die Realität gerissen, wo ein Sondereinsatzkommando grade seine Tür eintrat und sein Haus stürmte. Er taumelte umher, konnte sich kaum auf den Beinen halten, seine Wahrnehmung war verschwommen, er hörte alles nur dumpf. Er konnte grade so den Umriss von mehreren Soldaten erkennen, welche die Waffe auf ihn richteten und anhand dieser Tatsache konnte er sich denken, dass die Geräusche im Hintergrund die Schreie selbiger waren „Hände hinter den Kopf!“. Er tat es einfach. Als er langsam wieder zu Sinnen kam und wenigstens alles wieder scharf sehen konnte, sah er, wie sein Chef im Türrahmen stand. An seiner Lippenbewegung konnte er ablesen:
„Es tut mir leid…“
Er guckte hinter sich ins leere Wohnzimmer und sank auf die Knie.


 
Zwei Wochen sind seitdem Vergangen. Da man ihm nichts nachweisen konnte hat man ihn gehen gelassen und da alle Spuren in Sackgassen führten gab die Regierung die Suche nach den Ponys endgültig auf. Sein Leben hatte sich wieder normalisiert – auch wenn sein Chef die Ereignisse niemals vergessen wird. Manchmal wacht er morgens auf und denkt, dass es alles nur ein Traum gewesen ist, aber dann verspürt er das Gefühl der Freundschaft und weiß, dass es real war. Eines Morgens ging er in die Küche und stellte sich vor, wie sie noch hier sind und gemeinsam mit ihm Frühstücken. Doch die Vorstellung verblasste, aber eins fiel ihm auf – er hatte einen Apfel in der Hand, den Applejack ihm in der Vorstellung gegeben hatte. Ungläubig betrachtete er diesen Apfel – er war eindeutig real. Er versuchte es erneut, diesmal stellte er sich vor, wie Twilight ihn in sein Schlafzimmer teleportiert. Als er die Augen wieder öffnete befand er sich tatsächlich dort. Auch wenn die Ponys weg sind, die Kraft ist geblieben. Und durch das ganze Training weiß er, wie man sie nutzen kann. Er fing an zu lächeln. Den Rest des Wochenendes verbrachte er mit weiterem Training um seine Fähigkeiten auszubauen und am Montag war es dann so weit. Er ging nicht zur Arbeit, stattdessen ging er zurück auf die Lichtung, wo Rainbow Dash abgestürzt ist. Die Bäume waren inzwischen wieder heile und der Krater aufgeschüttet. Trotzdem wusste er genau, wo er sie gefunden hatte. Er stellte sich genau an die Stelle und begann. Seine Vorstellungskraft war inzwischen so groß, dass er ohne weiteres seine Umgebung verändern konnte. Doch er hatte nur ein Ziel. Er fing an seine Umgebung in Ponyville zu verwandeln. Langsam entstand um ihn herum dieser magische Kreis des Lebens, während der Rest um ihn herum langsam mit farblosen Ponys und Gebäuden zu projiziert wurde. Aus dem Bild heraus kam Twilight, direkt auf ihn zu. Sie blieb am Rand des Kreises stehen und hielt ihm den Huf hin. Er betrachtete noch einmal die Umgebung, wie die Ponys herum liefen und ihrem Alltag nachkamen. Dann packte er ihren Huf und wurde aus dem Kreis heraus gezogen. Schlagartig nahmen die Ponys und alles andere in seiner Umgebung Farbe an, in einer Druckwelle breitete sich das Leben aus. Ein lauter Knall gefolgt von einem Strahl gebündelter Energie traf direkt vor ihm auf den Boden. Er wurde umgeworfen und geblendet. Alles was er noch sehen konnte, war der Umriss eines Ponys im Strahl.

Als er wieder zu Sinnen kam und seine Augen öffnete schwebte vor ihm ein Portal. Er stand benebelt auf konnte seinen Augen nicht trauen: Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte ein Portal nach Equestria erzeugt… Mit geöffnetem Mund und weit aufgerissenen Augen näherte er sich diesem vorsichtig. Er streckte seine Hand aus und berührte es mit einem Finger. Dieser tauchte hinein und fing an zu kribbeln. Er zuckte zurück. Ein kleines Schmunzeln auf seinem Gesicht verwandelte sich in ein breites Grinsen. Er ging einen Schritt zurück, atmete tief durch, nahm Anlauf-
- Und sprang hindurch…
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#3
Woooooow! Diese Geschichte ist der HAMMER! Du hast echt Talent so was zu schreiben! Mach weiter so und ich freue mich schon auf weitere schöne Geschichten. :hoofbro:
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#4
Hm ich wollte dir 5 Sterne geben bin aber aus versehen auf 3 gekommen. Sorry!  :mlp-fsorry:
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#5
Ich antworte zwar seeeeeehr spät, aber trotzdem danke für deinen netten Kommentar! Das mit den 3 Sternen ist nun wirklich keine große Sache, brauchst dich nicht zu entschuldigen ;)
Und jetzt wo ich endlich mit meinem letzten Projekt fertig bin kann ich mich wieder neuen Ideen widmen - das heißt (je nachdem wie lange ich diesmal brauche...) gibt es in garnicht all zu ferner Zukunft ne neue Geschichte ^^
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#6
Ok. Die Geschichte hat Hand und Fuss. Sagen wirs so, bis auf ein par kleine Fehler ist das die beste Und vorallem längste Geschichte die ich hier je gelesen habe.

Du hast wirklich alles sehr schön ausgeschmückt, und eigentlich immer die passenden Worte gefunden.

Der Kerl, ich nenn ihn Otto war sehr Real und man konnte sich ohne Problem mit ihm identifizieren, da du genau das richtige Mass an spekulations freiheit gelassen hast.

Zudem hast du eine wirklich schöne Erklärung der Magie gefunden. Es ist wirklich eine tolle Vorstellug das Fantasie = Magie ist.

Einen Punkt habe ich allerdings, der ein wenig störend war. Die Zeiten sind ab und zu durcheinander gekommen.

Aber sonst...ich will mehr davon.

Zum schluss ein Gedanke den ich hatte als ich mit meinem IPhone das erste mal runter gescrollt habe. "Holy Mother of holy Chinesische Wall of Text" Zitat ende.
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#7
So wie ich das sehe könntest du ohne Probleme selbst ein Portal nach Equestria erschaffen.
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#8
@DiNaboo
Vielen Dank für das Lob! ^^
Mit den Zeiten, meinst du da zufälligerweise das Ende? Wo der Zeitsprung ist? Wenn ja - das war meine eigene Dummheit. Und noch "lustiger" ist, dass ich es erst jetzt gemerkt habe :maybe: Nach dem Zeitsprung wollte ich eigentlich in die Gegenwart wechseln, aber das hat wohl nicht ganz so geklappt...

@3DPony
Kannstest ja auch versuchen ;)
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#9
(23.04.2015, 10:51)Rainbow Fresh schrieb: Ich antworte zwar seeeeeehr spät, aber trotzdem danke für deinen netten Kommentar! Das mit den 3 Sternen ist nun wirklich keine große Sache, brauchst dich nicht zu entschuldigen ;)
Und jetzt wo ich endlich mit meinem letzten Projekt fertig bin kann ich mich wieder neuen Ideen widmen - das heißt (je nachdem wie lange ich diesmal brauche...) gibt es in garnicht all zu ferner Zukunft ne neue Geschichte ^^
Jaaaaaaaa :)
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#10
Ok los crowdfunding ich brauche neuen Stoff zum lesen. Ich würde sogar in ein Krankenhaus einbrechen! (Glückwunsch wer die Anspielung versteht)
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