06.12.2017, 17:01
Kapitel 14: Trennungsschmerz
Eineinhalb Monate sind nun vergangen, und wir haben uns ein weiteres Mal mit Flash darüber unterhalten, wie wir es Prinzessin Celestia versprochen haben, ob er inzwischen eine Entscheidung getroffen hatte. Leider war er nach wie vor unentschlossen, was Twilight wieder traurig stimmte.
Ich habe nun die Befürchtung, dass wenn Flash sich nicht bald entscheidet, Twily ihn für immer aufgeben wird. Das Ganze wird jetzt noch dadurch erschwert, dass Prinzessin Celestia Flash befördert hat und dieser nun für die Sicherheit von Twilights Schloss verantwortlich ist.
Luna hat mir verraten das ihre Schwester nur dabei helfen wollte, damit Flash in der Nähe seiner Freundin sein kann und sie sich so vielleicht doch wieder zueinander hingezogen fühlen würden. Ich hatte aber große Bedenken, dass dieser Plan nach hinten losgehen könnte und das genaue Gegenteil von dem bewirken würde, was Celestias gute Absicht war.
Wie dem auch sei, es blieb abzuwarten was nun die nächsten Tage bringen würden. Erfreuliches gibt es hingegen von unserer Farm zu berichten, die Schäden sind inzwischen alle behoben und die neue Bäumchen wurden alle angepflanzt. Sunburst hat einen Zauber gefunden, der die Bäume schneller wachsen ließ. Wir wandten den Zauber mit ein klein wenig Bedenken an, um sicherzugehen ließen wir erst einmal nur die Hälfte der neuen Bäumchen schneller wachsen, damit hätten wir zumindest schon mal einen Teil des Verlustes wieder reingeholt.
Mit einer besonderen Freude darf ich darüber berichten, dass sich Fire Strike nun mehr und mehr bei uns einlebt, er und AJ sind sogar schon einmal miteinander ausgegangen. Naja, das trifft es zwar nicht direkt, aber die beiden haben sich verträumt gemeinsam einen Sonnenuntergang auf der Farm angesehen. So fanden wir nach und nach mehr über ihn heraus, nämlich dass er die besagten Sonnenuntergänge und romantische Stunden zu zweit mochte. Na ob unser Cowgirl auf letzteres anspringen würde blieb abzuwarten, denn wie wir alle wissen steht sie eigentlich überhaupt nicht auf so einen wie sie sagt „Mädchenkram.“
Es war ein Freitagabend, ich hatte gerade mit meiner Familie das Abendessen beendet, als es an der Tür klopfte. Zu meiner Überraschung war es Flash, der gekommen war.
„Hallo Flash, was führt dich zu so später Stunde noch zu uns?“
„Hallo Diamond, darf ich kurz reinkommen? Wir müssen reden, unter vier Augen bitte“ Flash machte ein sehr bedrücktes Gesicht.
„Aber sicher, komm rein. Lass uns in die Bibliothek gehen, da sind wir ungestört“ jeder von uns setzte sich in einen der Sessel, dann fing Flash an zu erzählen.
„Diamond, ich weiß das alles sehr zu schätzen, was du für mich und Twilight auf dich genommen hast, doch leider werde ich dir niemals das Wasser reichen können. Ich habe Twilight nach wie vor sehr gerne und sie ist wirklich ein tolles Mädchen, doch sie wird mich niemals so sehr lieben wie dich liebt.“
„Was euer Angebot betrifft, das ich mich eurer Herde anschließen könne, wenn ich es wollen würde muss ich dankend ablehnen, ich hoffe du verstehst das. Ich kann da einfach nicht mitmachen, immer wieder würde ich mitansehen müssen, wie Twilight dich verliebt ansieht, dass könnte ich nicht ertragen. Dann seid ihr beide noch von adliger Abstammung, ihr passt einfach viel besser zusammen als ein einfaches Pegasus-Pony, welches zudem nur eine Palastwache ist.“
„Flash, ich kann deine Sorgen nachvollziehen und es macht mich traurig das zu hören, doch nimm Twilights Bruder als Beispiel. Shining Armor hat auch wie du einst als Palastwache angefangen, später wurde er Kapitän der königlichen Garde und sieh doch nur was er heute ist. Weil er vom Jugendalter an in Prinzessin Cadance verliebt war und sie später heiratete, ist er heute Regent des Kristallkönigreichs.“
„Du könntest eine ähnliche Laufbahn einschlagen, du weißt ich habe noch nie jemanden angelogen und das werde ich auch niemals tun. Ich traue es dir auch zu, dass du dies erreichen kannst. Du bist uns inzwischen ein guter Freund geworden, und als ein Freund bitte ich, gib Twilight nicht auf. Sie liebt dich noch immer, du würdest ihr das Herz brechen und sie für immer verlieren, geb ihr noch mal eine Chance und auch uns, bitte Flash.“
„Danke, dass du mir so etwas zutraust, aber da ist noch mehr was mich belastet. Twilight hat mir erzählt dass es noch einen anderen Flash gibt, einen aus anderen Welt in der sie schon war. Twilight ist eigentlich in diesen Flash verliebt und nicht in mich.
Sie sagte zwar das wir uns nur geringfügig unterscheiden würden, doch alleine diese Aussage hat mir gereicht um zu erkennen, dass ich nur ein Ersatz für jemanden wäre, der ich niemals sein werde geschweige denn kann.“
„Diamond, es tut mir alles sehr leid, vor allem für die Prinzessin. Ich mag sie ja eigentlich auch, doch es gibt so vieles über das ich im Augenblick nicht so einfach hinwegsehen kann. Gleich morgen werde ich meine Rückversetzung nach Canterlot beantragen, bitte richte Twilight von mir aus, dass es mir leidtut. Ich würde es ihr ja selbst sagen, aber ich möchte nicht das wir im Streit auseinandergehen. Sie ist so ein nettes und hilfsbereites Mädchen, sie soll mich so in Erinnerung behalten wie ich die ganze Zeit war.“
„Flash bitte, davon kann ich dir nur dringend abraten, damit würdest du ihren Schmerz nur noch verschlimmern. Bitte tu mir wenigstens ihr zuliebe den Gefallen und geht als Freunde auseinander und nicht im Streit“ Flash sah nachdenklich und traurig auf den Boden.
„Na gut, dir zuliebe und weil ich die Prinzessin ja auch eigentlich immer noch gerne habe.“
Ponymist aber auch, das lange herauszögern ließ an sich schon so eine Entscheidung erahnen, doch genau wie Twilight habe ich sie bis zum bitteren Ende verdrängt. Am nächsten Morgen begleitete ich Flash um es Twily zu sagen. Die Reaktion von Twilight konnte sich jeder ausmalen, als Flash es ihr sagte, dass es zwischen ihnen erst einmal aus sei.
„Nein Flash, bitte tu mir das nicht an, ich habe dich doch auch sehr gern, wir alle könnten als eine glückliche Familie zusammenleben“ Twilight weinte wie ich es bei ihr noch nie gesehen habe.
„Twilight hör auf zu weinen, falls es dich trösten sollte, ich habe dich ja auch noch gern. Deswegen fällt mir die Entscheidung auch nicht leicht, aber es gibt so vieles über das ich noch nicht hinwegsehen kann und mich belastet, bitte verzeih mir Prinzessin.“
„Erst einmal bin ich nicht der Flash in den du wirklich verliebt bist, außerdem kann ich Diamond Heart niemals das Wasser reichen. Prinzessin der Freundschaft… Twilight, lass uns als gute Freunde auseinandergehen. I… ich kann dir nur anbieten, dass wir, wenn du es möchtest auch weiterhin gute Freunde bleiben.“
„Flash, i… ich…“ Twilight nickte und rannte dann völlig in Tränen aufgelöst aus dem Schloss. Auch Flash hatte nun Tränen in den Augen. Leider konnte ich mich jetzt nicht um ihn kümmern, ich musste zu Twilight.
„Flash, wir reden später nochmal, ich muss los und Twilight suchen, nicht dass sie noch etwas Dummes anstellt, verzeih mir.“
Ich suchte über zwei Stunden, aber egal wo Twilight blieb verschwunden. Ich vermutete, dass sie den Unsichtbarkeitszauber angewandt hatte, um nicht gefunden zu werden. Unsere Freunde wollte ich in diese Sache nicht mit einbinden, das war etwas was nur uns drei anging.
Ich wollte die Suche gerade schon abbrechen, da sah ich ein paar Meter von mir entfernt eine kleine Wolke die über dem See schwebte, die sich ohne Pony hin- und her bewegte. Wolken die sich selbstständig bewegten gab es bei uns nur im Everfree und im Kristallkönigreich, wenn der Schutz des Kristallherzens nicht mehr vorhanden war. Ich flog auf die Wolke zu und sah einen deutlichen Abdruck auf ihr.
„Hey Schwesterchen, hier hast du dich also versteckt. Darf ich mich zu dir setzen?“ noch ehe Twily den Zauber wieder aufgelöst hatte fiel sie mir auch schon weinend um den Hals.
„Warum Mark, warum tut mir Flash so etwas an? *schnief* Ich liebe ihn doch immer noch, es ist einfach nicht fair. *schnief* Ich habe als Prinzessin der Freundschaft versagt, ich bin nicht länger würdig diesen Titel zu tragen, wenn ich es denn überhaupt jemals gewesen bin.“ *schnief*
„Ach Twily, du hast nichts falsch gemacht. Ich weiß, sowas möchtest du jetzt nicht hören, doch es ist die Wahrheit. Die Liebe ist niemals einfach und recht kompliziert. Sie ist wie ein Fluss, immer in Bewegung, mal ist sie ruhig und alles ist friedlich, doch manchmal gibt es Stromschnellen, die man auch überwinden muss.“
„Aber warum? Er hat mich doch immer noch gern, *schnief* nicht umsonst hat er gefragt ob wir nicht weiterhin *schnief* Freunde bleiben wollen, es ist so gemein und schmerzt so noch viel mehr.“ *schnief*
„Twily, ich weiß das es wehtut, aber vielleicht überlegt es sich Flash ja noch einmal anders, er hat ja den Kontakt zu dir nicht gänzlich abgebrochen und er sagte auch, dass er im Augenblick über einige Punkte nicht hinwegkommen würde. Twily, ein Funken Hoffnung besteht also noch, dass er wieder zu dir zurückkommt. Ich schätze es war für ihn in letzter Zeit einfach alles zu viel, vielleicht haben wir ihn auch etwas zu arg bedrängt. Er braucht nur mal etwas Abstand, um alles noch einmal in Ruhe abzuwägen. Gib ihm nochmal Zeit über alles nachzudenken, bitte Kleines.“
„Das kann ich dir dieses Mal aber nicht glauben, *schnief* wie soll ich als Prinzessin der Freundschaft weiterhin den Sinn und Vorteil der Freundschaft vermitteln, *schluchz* wenn ich bei mir selber damit schon versagt habe?“ *schnief*
„Twilight Schätzchen, du hast aber nicht versagt. Hätten du oder deine Freunde jemals etwas falsch gemacht oder gar versagt, dann wäre ich nicht mit euch nach Equestria gekommen oder hätte mich in eine von euch verliebt von euren anderen Werken die gut ausgegangen sind möchte ich erst gar nicht anfangen zu erzählen“ ich gab ihr einen langen und zärtlichen Kuss.
Twilight sah mich mit ihren verheulten Augen sorgenvoll an.
„Mark, *schnief* bitte bleib du wenigstens an meiner Seite, verlass du mich nicht auch noch. *schnief* Das würde ich nicht überleben, auch weil ich von dir ein Fohlen erwarte *schnief*“ verblüfft sah ich Twilight an. Ich konnte es noch nicht wirklich realisieren, was sie da gerade zu mir gesagt hast.
„Wie bitte, wir bekommen ein Fohlen?“
„Ja mein Schatz, *schnief* ich weiß es seit zwei Tagen. Ich wünschte ich hätte es dir unter anderen, glücklicheren Umständen sagen können und nicht hier, es tut mir so leid“ *schluchz* Twilight weinte wieder stärker.
„Schhhh. Schon okay Twilight, es kam jetzt zwar ein wenig überfallartig, aber ich freue mich auf das Fohlen. Keine Angst, ich werde dich niemals verlassen, du bist schließlich ein Teil meiner Familie und neben meinem Schatz die allerbeste Freundin die ich habe. Außerdem erwarten wir ja nun Nachwuchs, wir bleiben für immer zusammen, versprochen“ wir fielen uns in die Arme und gaben uns einen sehr innigen Kuss
„Mark, ich möchte in der nächster Zeit nicht alleine sein, dürfte ich daher erst einmal bei euch mit in das Haus einziehen? *schnief* Ich brauche jemanden, der mich wiederaufbaut und mich liebevoll in den Arm nimmt, so wie du es gerade tust“
„Natürlich darfst du erst einmal bei uns wohnen, aber was werden Sunset, Starlight und Trixie dazu sagen, dass du bei uns einziehen wirst?“ Twilight gab mir einen weiteren langen und zärtlichen Kuss.
„Das kleine Schloss von meinem Brüderchen hat doch genügend Gästezimmer oder etwa nicht? Wir ziehen einfach alle bei euch mit ein“ *schnief* dabei hatte sie wieder ein kleines Lächeln auf den Lippen.
„Die Antwort hätte ich mir jetzt auch selber geben können. Ich glaube so langsam sollte ich mir mal darüber Gedanken machen, ob ich nicht Miete verlangen sollte oder ob ich mein Haus nicht gleich ganz zu einem Hotel umbauen lasse, Ponymist. Na gut, meinetwegen können die drei auch mit bei uns wohnen, jetzt ist es eh egal. Aber nur unter der Voraussetzung, dass ihr auch im Haushalt mithelft und euch an den Kosten fürs leibliche Wohl beteiligt.“
„Machen wir, danke mein Schatz, du bist immer so nett und hilfsbereit, deswegen habe ich mich auch in dich verliebt“ *schnief* Twilight gab mir erneut einen langen Kuss.
Nachdem sie sich ihre Tränen weggewischt und sich auch wieder soweit beruhigt hatte, flogen wir zu ihrem Schloss um ein paar Sachen zusammen zu packen, dabei wurden wir von Starlight unterbrochen.
„Twilight, warum in aller Welt packst du deine Koffer, musst du irgendwohin?“ fragte sie verwundert.
„Bitte Starlight, pack auch du ein paar Dinge zusammen, wir ziehen für längere Zeit mit in Diamonds Haus ein, warum erkläre ich euch dort.“
„Starlight, bitte sag auch Sunset und Trixie Bescheid, keine Sorge, es ist alles halb so wild wie es gerade ausschaut.“
„Trixie ist aber nicht da, sie wollte in Canterlot noch ein paar Besorgungen machen und Sunset ist einkaufen.“
„Dann hinterlassen wir ihnen einfach eine Nachricht, sie sollen dann später zu uns rüberkommen.“
So kam es dann auch, Starlight und Trixie teilten sich ein Zimmer und Sunset nahm das andere, Twilight hingegen zog es vor mit in unserem Schlafzimmer zu schlafen. Spät am Abend als wir alle versammelt waren, wollten wir eine Sache aufklären.
„Ihr wundert euch sicher warum Twilight sich so kurzfristig dazu entschieden hat, vorrübergehend hier bei uns einzuziehen. Nun ja, dafür gibt es einen triftigen Grund. Flash hat die Beziehung zu Twilight erst einmal beendet, möchte aber noch weiterhin mit ihr befreundet sein. Dies hat Twily aus der Bahn geworfen und es geht ihr daher nicht so gut. Da sie verständlicherweise jetzt nicht alleine sein möchte, sondern ihre besten Freunde um sich herum haben möchte habe ich zugesagt, dass ihr erst einmal mit bei uns wohnen könnt.“
„Das tut mir aber leid Darling.“
„Schon gut Rarity, ich werde irgendwann darüber hinwegkommen. Es gibt nämlich noch etwas, was wir euch sagen müssen.“
„So was denn?“ fragten unsere Freunde neugierig.
„Diamond und ich bekommen Nachwuchs, in gut zehn Monaten ist es soweit, dann erden wir Eltern.“
„Echt? Ihr bekommt auch ein Fohlen? Da freuen wir uns aber für euch.“
„YAY, ich freue mich so für dich Twily, meine liebe kleine Schwester wird Mutter.“
„Na Brüderchen, dann war eure Zugreise ja doch noch ein voller Erfolg, für Twilight zumindest“ grinste Applejack während sie mir mit dem Ellenbogen in die Seite piekte.
„AJ, erinnere mich bitte nicht mehr daran, es ist mir nach wie vor ultrapeinlich.“
„Was kam eigentlich bei dem Gespräch zwischen euch und der Prinzessin heraus?“
„Mit der Prinzessin ist alles geklärt, wir haben von ihr die Erlaubnis bekommen unsere kleine Herde aufzubauen, gleichzeitig sollen wir quasi auch als Vorbild für andere gelten.“
„Also seid ihr drei nun offiziell zusammen? Verrückte Welt, ich bin zum Glück nur in eine Stute verliebt, nämlich in meine Applejack.“
„Und ich sagte dir, dass wir uns erst näher kennenlernen sollten, bevor ich eine Entscheidung treffe. Wir haben uns zwar inzwischen angefreundet, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich auch bereits in dich verliebt bin“ Fire Strike senkte den Kopf und er wäre am liebsten im Boden versunken.
„He Fire, wir sagten dir doch schon einmal, lass es langsam und ruhig angehen. Das was zwischen mir, Fluttershy und jetzt auch Twilight war, ist etwas komplett anderes. Hab noch etwas Geduld, du hast seit unserem ersten Aufeinandertreffen schon vieles wieder und auch neues dazugelernt, du kannst stolz auf dich sein“ Fire lächelte ein klein wenig verlegen.
Den Abend diskutierten wir noch weiter über Freundschaft, Liebe und was Equestria so lebenswert macht. Auch Fire sah danach ein, dass man für vieles Geduld aufbringen musste, die sich im Nachhinein aber auch auszahlen würde. Wie sehr sich diese Freundschaftslektionen für Fire Strike bald bewahrheiten sollten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
Eineinhalb Monate sind nun vergangen, und wir haben uns ein weiteres Mal mit Flash darüber unterhalten, wie wir es Prinzessin Celestia versprochen haben, ob er inzwischen eine Entscheidung getroffen hatte. Leider war er nach wie vor unentschlossen, was Twilight wieder traurig stimmte.
Ich habe nun die Befürchtung, dass wenn Flash sich nicht bald entscheidet, Twily ihn für immer aufgeben wird. Das Ganze wird jetzt noch dadurch erschwert, dass Prinzessin Celestia Flash befördert hat und dieser nun für die Sicherheit von Twilights Schloss verantwortlich ist.
Luna hat mir verraten das ihre Schwester nur dabei helfen wollte, damit Flash in der Nähe seiner Freundin sein kann und sie sich so vielleicht doch wieder zueinander hingezogen fühlen würden. Ich hatte aber große Bedenken, dass dieser Plan nach hinten losgehen könnte und das genaue Gegenteil von dem bewirken würde, was Celestias gute Absicht war.
Wie dem auch sei, es blieb abzuwarten was nun die nächsten Tage bringen würden. Erfreuliches gibt es hingegen von unserer Farm zu berichten, die Schäden sind inzwischen alle behoben und die neue Bäumchen wurden alle angepflanzt. Sunburst hat einen Zauber gefunden, der die Bäume schneller wachsen ließ. Wir wandten den Zauber mit ein klein wenig Bedenken an, um sicherzugehen ließen wir erst einmal nur die Hälfte der neuen Bäumchen schneller wachsen, damit hätten wir zumindest schon mal einen Teil des Verlustes wieder reingeholt.
Mit einer besonderen Freude darf ich darüber berichten, dass sich Fire Strike nun mehr und mehr bei uns einlebt, er und AJ sind sogar schon einmal miteinander ausgegangen. Naja, das trifft es zwar nicht direkt, aber die beiden haben sich verträumt gemeinsam einen Sonnenuntergang auf der Farm angesehen. So fanden wir nach und nach mehr über ihn heraus, nämlich dass er die besagten Sonnenuntergänge und romantische Stunden zu zweit mochte. Na ob unser Cowgirl auf letzteres anspringen würde blieb abzuwarten, denn wie wir alle wissen steht sie eigentlich überhaupt nicht auf so einen wie sie sagt „Mädchenkram.“
Es war ein Freitagabend, ich hatte gerade mit meiner Familie das Abendessen beendet, als es an der Tür klopfte. Zu meiner Überraschung war es Flash, der gekommen war.
„Hallo Flash, was führt dich zu so später Stunde noch zu uns?“
„Hallo Diamond, darf ich kurz reinkommen? Wir müssen reden, unter vier Augen bitte“ Flash machte ein sehr bedrücktes Gesicht.
„Aber sicher, komm rein. Lass uns in die Bibliothek gehen, da sind wir ungestört“ jeder von uns setzte sich in einen der Sessel, dann fing Flash an zu erzählen.
„Diamond, ich weiß das alles sehr zu schätzen, was du für mich und Twilight auf dich genommen hast, doch leider werde ich dir niemals das Wasser reichen können. Ich habe Twilight nach wie vor sehr gerne und sie ist wirklich ein tolles Mädchen, doch sie wird mich niemals so sehr lieben wie dich liebt.“
„Was euer Angebot betrifft, das ich mich eurer Herde anschließen könne, wenn ich es wollen würde muss ich dankend ablehnen, ich hoffe du verstehst das. Ich kann da einfach nicht mitmachen, immer wieder würde ich mitansehen müssen, wie Twilight dich verliebt ansieht, dass könnte ich nicht ertragen. Dann seid ihr beide noch von adliger Abstammung, ihr passt einfach viel besser zusammen als ein einfaches Pegasus-Pony, welches zudem nur eine Palastwache ist.“
„Flash, ich kann deine Sorgen nachvollziehen und es macht mich traurig das zu hören, doch nimm Twilights Bruder als Beispiel. Shining Armor hat auch wie du einst als Palastwache angefangen, später wurde er Kapitän der königlichen Garde und sieh doch nur was er heute ist. Weil er vom Jugendalter an in Prinzessin Cadance verliebt war und sie später heiratete, ist er heute Regent des Kristallkönigreichs.“
„Du könntest eine ähnliche Laufbahn einschlagen, du weißt ich habe noch nie jemanden angelogen und das werde ich auch niemals tun. Ich traue es dir auch zu, dass du dies erreichen kannst. Du bist uns inzwischen ein guter Freund geworden, und als ein Freund bitte ich, gib Twilight nicht auf. Sie liebt dich noch immer, du würdest ihr das Herz brechen und sie für immer verlieren, geb ihr noch mal eine Chance und auch uns, bitte Flash.“
„Danke, dass du mir so etwas zutraust, aber da ist noch mehr was mich belastet. Twilight hat mir erzählt dass es noch einen anderen Flash gibt, einen aus anderen Welt in der sie schon war. Twilight ist eigentlich in diesen Flash verliebt und nicht in mich.
Sie sagte zwar das wir uns nur geringfügig unterscheiden würden, doch alleine diese Aussage hat mir gereicht um zu erkennen, dass ich nur ein Ersatz für jemanden wäre, der ich niemals sein werde geschweige denn kann.“
„Diamond, es tut mir alles sehr leid, vor allem für die Prinzessin. Ich mag sie ja eigentlich auch, doch es gibt so vieles über das ich im Augenblick nicht so einfach hinwegsehen kann. Gleich morgen werde ich meine Rückversetzung nach Canterlot beantragen, bitte richte Twilight von mir aus, dass es mir leidtut. Ich würde es ihr ja selbst sagen, aber ich möchte nicht das wir im Streit auseinandergehen. Sie ist so ein nettes und hilfsbereites Mädchen, sie soll mich so in Erinnerung behalten wie ich die ganze Zeit war.“
„Flash bitte, davon kann ich dir nur dringend abraten, damit würdest du ihren Schmerz nur noch verschlimmern. Bitte tu mir wenigstens ihr zuliebe den Gefallen und geht als Freunde auseinander und nicht im Streit“ Flash sah nachdenklich und traurig auf den Boden.
„Na gut, dir zuliebe und weil ich die Prinzessin ja auch eigentlich immer noch gerne habe.“
Ponymist aber auch, das lange herauszögern ließ an sich schon so eine Entscheidung erahnen, doch genau wie Twilight habe ich sie bis zum bitteren Ende verdrängt. Am nächsten Morgen begleitete ich Flash um es Twily zu sagen. Die Reaktion von Twilight konnte sich jeder ausmalen, als Flash es ihr sagte, dass es zwischen ihnen erst einmal aus sei.
„Nein Flash, bitte tu mir das nicht an, ich habe dich doch auch sehr gern, wir alle könnten als eine glückliche Familie zusammenleben“ Twilight weinte wie ich es bei ihr noch nie gesehen habe.
„Twilight hör auf zu weinen, falls es dich trösten sollte, ich habe dich ja auch noch gern. Deswegen fällt mir die Entscheidung auch nicht leicht, aber es gibt so vieles über das ich noch nicht hinwegsehen kann und mich belastet, bitte verzeih mir Prinzessin.“
„Erst einmal bin ich nicht der Flash in den du wirklich verliebt bist, außerdem kann ich Diamond Heart niemals das Wasser reichen. Prinzessin der Freundschaft… Twilight, lass uns als gute Freunde auseinandergehen. I… ich kann dir nur anbieten, dass wir, wenn du es möchtest auch weiterhin gute Freunde bleiben.“
„Flash, i… ich…“ Twilight nickte und rannte dann völlig in Tränen aufgelöst aus dem Schloss. Auch Flash hatte nun Tränen in den Augen. Leider konnte ich mich jetzt nicht um ihn kümmern, ich musste zu Twilight.
„Flash, wir reden später nochmal, ich muss los und Twilight suchen, nicht dass sie noch etwas Dummes anstellt, verzeih mir.“
Ich suchte über zwei Stunden, aber egal wo Twilight blieb verschwunden. Ich vermutete, dass sie den Unsichtbarkeitszauber angewandt hatte, um nicht gefunden zu werden. Unsere Freunde wollte ich in diese Sache nicht mit einbinden, das war etwas was nur uns drei anging.
Ich wollte die Suche gerade schon abbrechen, da sah ich ein paar Meter von mir entfernt eine kleine Wolke die über dem See schwebte, die sich ohne Pony hin- und her bewegte. Wolken die sich selbstständig bewegten gab es bei uns nur im Everfree und im Kristallkönigreich, wenn der Schutz des Kristallherzens nicht mehr vorhanden war. Ich flog auf die Wolke zu und sah einen deutlichen Abdruck auf ihr.
„Hey Schwesterchen, hier hast du dich also versteckt. Darf ich mich zu dir setzen?“ noch ehe Twily den Zauber wieder aufgelöst hatte fiel sie mir auch schon weinend um den Hals.
„Warum Mark, warum tut mir Flash so etwas an? *schnief* Ich liebe ihn doch immer noch, es ist einfach nicht fair. *schnief* Ich habe als Prinzessin der Freundschaft versagt, ich bin nicht länger würdig diesen Titel zu tragen, wenn ich es denn überhaupt jemals gewesen bin.“ *schnief*
„Ach Twily, du hast nichts falsch gemacht. Ich weiß, sowas möchtest du jetzt nicht hören, doch es ist die Wahrheit. Die Liebe ist niemals einfach und recht kompliziert. Sie ist wie ein Fluss, immer in Bewegung, mal ist sie ruhig und alles ist friedlich, doch manchmal gibt es Stromschnellen, die man auch überwinden muss.“
„Aber warum? Er hat mich doch immer noch gern, *schnief* nicht umsonst hat er gefragt ob wir nicht weiterhin *schnief* Freunde bleiben wollen, es ist so gemein und schmerzt so noch viel mehr.“ *schnief*
„Twily, ich weiß das es wehtut, aber vielleicht überlegt es sich Flash ja noch einmal anders, er hat ja den Kontakt zu dir nicht gänzlich abgebrochen und er sagte auch, dass er im Augenblick über einige Punkte nicht hinwegkommen würde. Twily, ein Funken Hoffnung besteht also noch, dass er wieder zu dir zurückkommt. Ich schätze es war für ihn in letzter Zeit einfach alles zu viel, vielleicht haben wir ihn auch etwas zu arg bedrängt. Er braucht nur mal etwas Abstand, um alles noch einmal in Ruhe abzuwägen. Gib ihm nochmal Zeit über alles nachzudenken, bitte Kleines.“
„Das kann ich dir dieses Mal aber nicht glauben, *schnief* wie soll ich als Prinzessin der Freundschaft weiterhin den Sinn und Vorteil der Freundschaft vermitteln, *schluchz* wenn ich bei mir selber damit schon versagt habe?“ *schnief*
„Twilight Schätzchen, du hast aber nicht versagt. Hätten du oder deine Freunde jemals etwas falsch gemacht oder gar versagt, dann wäre ich nicht mit euch nach Equestria gekommen oder hätte mich in eine von euch verliebt von euren anderen Werken die gut ausgegangen sind möchte ich erst gar nicht anfangen zu erzählen“ ich gab ihr einen langen und zärtlichen Kuss.
Twilight sah mich mit ihren verheulten Augen sorgenvoll an.
„Mark, *schnief* bitte bleib du wenigstens an meiner Seite, verlass du mich nicht auch noch. *schnief* Das würde ich nicht überleben, auch weil ich von dir ein Fohlen erwarte *schnief*“ verblüfft sah ich Twilight an. Ich konnte es noch nicht wirklich realisieren, was sie da gerade zu mir gesagt hast.
„Wie bitte, wir bekommen ein Fohlen?“
„Ja mein Schatz, *schnief* ich weiß es seit zwei Tagen. Ich wünschte ich hätte es dir unter anderen, glücklicheren Umständen sagen können und nicht hier, es tut mir so leid“ *schluchz* Twilight weinte wieder stärker.
„Schhhh. Schon okay Twilight, es kam jetzt zwar ein wenig überfallartig, aber ich freue mich auf das Fohlen. Keine Angst, ich werde dich niemals verlassen, du bist schließlich ein Teil meiner Familie und neben meinem Schatz die allerbeste Freundin die ich habe. Außerdem erwarten wir ja nun Nachwuchs, wir bleiben für immer zusammen, versprochen“ wir fielen uns in die Arme und gaben uns einen sehr innigen Kuss
„Mark, ich möchte in der nächster Zeit nicht alleine sein, dürfte ich daher erst einmal bei euch mit in das Haus einziehen? *schnief* Ich brauche jemanden, der mich wiederaufbaut und mich liebevoll in den Arm nimmt, so wie du es gerade tust“
„Natürlich darfst du erst einmal bei uns wohnen, aber was werden Sunset, Starlight und Trixie dazu sagen, dass du bei uns einziehen wirst?“ Twilight gab mir einen weiteren langen und zärtlichen Kuss.
„Das kleine Schloss von meinem Brüderchen hat doch genügend Gästezimmer oder etwa nicht? Wir ziehen einfach alle bei euch mit ein“ *schnief* dabei hatte sie wieder ein kleines Lächeln auf den Lippen.
„Die Antwort hätte ich mir jetzt auch selber geben können. Ich glaube so langsam sollte ich mir mal darüber Gedanken machen, ob ich nicht Miete verlangen sollte oder ob ich mein Haus nicht gleich ganz zu einem Hotel umbauen lasse, Ponymist. Na gut, meinetwegen können die drei auch mit bei uns wohnen, jetzt ist es eh egal. Aber nur unter der Voraussetzung, dass ihr auch im Haushalt mithelft und euch an den Kosten fürs leibliche Wohl beteiligt.“
„Machen wir, danke mein Schatz, du bist immer so nett und hilfsbereit, deswegen habe ich mich auch in dich verliebt“ *schnief* Twilight gab mir erneut einen langen Kuss.
Nachdem sie sich ihre Tränen weggewischt und sich auch wieder soweit beruhigt hatte, flogen wir zu ihrem Schloss um ein paar Sachen zusammen zu packen, dabei wurden wir von Starlight unterbrochen.
„Twilight, warum in aller Welt packst du deine Koffer, musst du irgendwohin?“ fragte sie verwundert.
„Bitte Starlight, pack auch du ein paar Dinge zusammen, wir ziehen für längere Zeit mit in Diamonds Haus ein, warum erkläre ich euch dort.“
„Starlight, bitte sag auch Sunset und Trixie Bescheid, keine Sorge, es ist alles halb so wild wie es gerade ausschaut.“
„Trixie ist aber nicht da, sie wollte in Canterlot noch ein paar Besorgungen machen und Sunset ist einkaufen.“
„Dann hinterlassen wir ihnen einfach eine Nachricht, sie sollen dann später zu uns rüberkommen.“
So kam es dann auch, Starlight und Trixie teilten sich ein Zimmer und Sunset nahm das andere, Twilight hingegen zog es vor mit in unserem Schlafzimmer zu schlafen. Spät am Abend als wir alle versammelt waren, wollten wir eine Sache aufklären.
„Ihr wundert euch sicher warum Twilight sich so kurzfristig dazu entschieden hat, vorrübergehend hier bei uns einzuziehen. Nun ja, dafür gibt es einen triftigen Grund. Flash hat die Beziehung zu Twilight erst einmal beendet, möchte aber noch weiterhin mit ihr befreundet sein. Dies hat Twily aus der Bahn geworfen und es geht ihr daher nicht so gut. Da sie verständlicherweise jetzt nicht alleine sein möchte, sondern ihre besten Freunde um sich herum haben möchte habe ich zugesagt, dass ihr erst einmal mit bei uns wohnen könnt.“
„Das tut mir aber leid Darling.“
„Schon gut Rarity, ich werde irgendwann darüber hinwegkommen. Es gibt nämlich noch etwas, was wir euch sagen müssen.“
„So was denn?“ fragten unsere Freunde neugierig.
„Diamond und ich bekommen Nachwuchs, in gut zehn Monaten ist es soweit, dann erden wir Eltern.“
„Echt? Ihr bekommt auch ein Fohlen? Da freuen wir uns aber für euch.“
„YAY, ich freue mich so für dich Twily, meine liebe kleine Schwester wird Mutter.“
„Na Brüderchen, dann war eure Zugreise ja doch noch ein voller Erfolg, für Twilight zumindest“ grinste Applejack während sie mir mit dem Ellenbogen in die Seite piekte.
„AJ, erinnere mich bitte nicht mehr daran, es ist mir nach wie vor ultrapeinlich.“
„Was kam eigentlich bei dem Gespräch zwischen euch und der Prinzessin heraus?“
„Mit der Prinzessin ist alles geklärt, wir haben von ihr die Erlaubnis bekommen unsere kleine Herde aufzubauen, gleichzeitig sollen wir quasi auch als Vorbild für andere gelten.“
„Also seid ihr drei nun offiziell zusammen? Verrückte Welt, ich bin zum Glück nur in eine Stute verliebt, nämlich in meine Applejack.“
„Und ich sagte dir, dass wir uns erst näher kennenlernen sollten, bevor ich eine Entscheidung treffe. Wir haben uns zwar inzwischen angefreundet, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich auch bereits in dich verliebt bin“ Fire Strike senkte den Kopf und er wäre am liebsten im Boden versunken.
„He Fire, wir sagten dir doch schon einmal, lass es langsam und ruhig angehen. Das was zwischen mir, Fluttershy und jetzt auch Twilight war, ist etwas komplett anderes. Hab noch etwas Geduld, du hast seit unserem ersten Aufeinandertreffen schon vieles wieder und auch neues dazugelernt, du kannst stolz auf dich sein“ Fire lächelte ein klein wenig verlegen.
Den Abend diskutierten wir noch weiter über Freundschaft, Liebe und was Equestria so lebenswert macht. Auch Fire sah danach ein, dass man für vieles Geduld aufbringen musste, die sich im Nachhinein aber auch auszahlen würde. Wie sehr sich diese Freundschaftslektionen für Fire Strike bald bewahrheiten sollten, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht…