25.05.2017, 15:02
Und auch das 2. Kapitel gibt es heute zur Feier des Tages
Kapitel 2: Freund oder Feind
Nachdem ich meine Familie gebeten hatte um das fremde Pegasi erst einmal einen weiten Bogen zu machen, suchte ich die Bürgermeisterin auf. Freundlich wie sie immer ist, wurde ich sogleich zu ihr ins Büro gebeten.
„Guten Morgen Diamond Heart, was führt dich so früh morgens schon zu mir?“
„Ihnen auch einen schönen guten Morgen Frau Bürgermeisterin. Nun ja, ich wollte von ihnen gerne wissen, ob sie mir etwas über ein neues Pegasus-Pony mit rotem Fell sagen können, dass sich seit einigen Tagen hier in der Nähe aufhält.“
Die Bürgermeisterin sah mich etwas verwundert an.
„Nein Diamond, von einem neuen Dorfbewohner ist mir nichts bekannt. Ich bin eine der ersten die darüber informiert werden würde, ein rotes Pegasi ist mir überhaupt nicht bekannt.
„Irgendwie überrascht mich ihre Antwort nicht, denn ich habe bereits den Verdacht, dass es sich bei dem Pony eventuell um einen Spion der letzten verbliebenen Wechselponys handeln könnte. Meine Tochter Lucy hatte es nämlich dabei beobachten können, wie es sich hinter einem Baum versteckte und die Dorfbewohner bei ihren Tätigkeiten beobachtete.“
„Das hört sich in der Tat nach einem Spion an, hast du dir schon überlegt was wir tun können?“
„Ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht. Ich schlage vor, dass man uns zunächst nicht anmerken soll, das wir davon wissen, dass er uns beobachtet. Wir hingegen sollten uns im Geheimen schon mal auf einen möglichen Angriff vorbereiten, nur zur Sicherheit. Meine Freunde und ich werden unterdessen versuchen, ob wir etwas über den Fremden herausbekommen können, wo er herkommt und was er von uns will.“
„Na schön, ich werde in der Zwischenzeit alles veranlassen, damit sich alle dementsprechend vorbereiten können. Deine Fähigkeiten, die du aus deiner alten Heimat zu uns gebracht hast, haben uns schon oft weitergeholfen. Wir können wirklich froh sein, dass du damals zu uns gekommen bist.“
„Dankeschön. Wenn es ihnen recht ist, dann schicke ich nachher Sunny Clouds vorbei, sie wird mich bei den Besprechungen vertreten.“
Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg zu unserem Stützpunkt, wo ich zeitgleich mit Sunny eintraf.
„Guten Morgen Sunny.“
„Guten Morgen Diamond, was führt dich denn schon so früh hierher?“
„Lass uns erst einmal reingehen, dort können wir ungestört sprechen.“
Wir gingen in das Gebäude und setzten uns an den Tisch. Ich berichtete Sunny von den neuen Geschehnissen und was wir gedachten zu unternehmen.
„Ich glaube ich habe das Pegasus-Pony auch vor ein paar Tagen schon einmal gesehen, auf einer Lichtung im Everfree Forest. Es versuchte zu fliegen, aber aus irgendeinem Grund hatte es dabei große Schwierigkeiten. Ich meine, wenn selbst Scootaloo nun fliegen kann, warum ist dann ein ausgewachsener Hengst nicht dazu in der Lage?“ ich staunte nicht schlecht über Sunnys Aussage.
„Die Sache wird immer mysteriöser, je mehr wir gerade über ihn erfahren. Bitte sei so gut und unterrichte die anderen Rettungsponys und nimm später als meine Vertretung an den Besprechungen bei der Bürgermeisterin teil, sie weiß schon Bescheid. Erzähl ihr auch noch einmal von dem, was du mir gerade mitgeteilt hast. Mein Bauchgefühl sagt mir das hier etwas oberfaul ist. Passt bitte auf euch auf, ich werde nun Twilight und die Prinzessin darüber in Kenntnis setzen.“
„Okay, pass auch du bitte auf dich auf. Grüß Fluttershy und Rainbow von mir.“
„Ja mache ich, bis dann.“
Ich flog so schnell ich konnte zu Twilights Schloss, um nun auch meine Freunde über die neueste Entwicklung in Kenntnis zu setzen. Wir nahmen im Thronsaal Platz, auch Fluttershy war zu uns gekommen, nachdem sie unsere Fohlen im Kindergarten abgegeben hatte.
„Guten Morgen meine lieben Freunde. Fluttershy und Rainbow, ich soll euch beide ganz lieb von Sunny grüßen.“
„Danke, das ist lieb von ihr“ lächelten die beiden.
„Ich habe heute Morgen leider keine guten Nachrichten für euch, ich muss euch leider darüber in Kenntnis setzen, dass wir möglicherweise einen Spion in unserem Dorf haben, der uns beobachtet.“
„Wer macht denn so etwas?“ wollte Twilight wissen.
„Ich weiß noch nicht wer er ist, mir selber ist er gestern über den Weg gelaufen, als ich auf dem Weg zu Applejack war. Er ist ein roter Pegasus-Hengst und hat eine Laune, die auf nichts Gutes schließen lässt. Lucy hat ihn auch schon dabei beobachten können, wie er sich hinter einem Baum versteckte und von dort aus das Dorf beobachtete. Auch Sunny hat ihn vor einigen Tagen im Everfree gesehen, und ihn dabei beobachten können, wie er auf einer Lichtung Flugübungen absolvierte und dabei so seine Probleme hatte.“
„Das ist in der Tat ein sehr ungewöhnliches Verhalten. Was glaubst du hat er vor?“
„Ich wünschte ich wüsste es Twily. Ich habe schon mit der Bürgermeisterin gesprochen, sie weiß auch nicht wer er ist. Aber sie wird alles veranlassen, so dass wir uns im Geheimen auf einen möglichen Angriff vorbereiten können. Vielleicht reagiere ich auch gerade etwas über, aber lieber liege ich einmal falsch bevor wir einer neuen Bedrohung unvorbereitet gegenüberstehen.“
„Liebling?“ fragte Fluttershy.
„Was gibt es mein Schatz?“
„Henry hat mir heute Morgen nachdem du weg warst noch etwas über dieses Pony erzählt, dass er verwirrt im Wald umherirren sah. Wie schon vermutet hatte es rotes Fell und ist ein Pegasi.“
„Ich ahnte schon so etwas, Ponymist aber auch.“
„Was gedenkst du zu unternehmen, Brüderchen?“
„Gute Frage AJ, zunächst sollten wir mehr über ihn herausfinden, wo er herkommt, wo er wohnt und was er hier will. Ob Freund oder Feind, aber dazu müssen wir erst einmal wissen mit wem wir es hier überhaupt zu tun haben.“
„Wie willst du das anstellen, Diamond?“
„Ganz einfach Sunset, wenn er uns beobachtet sollten wir uns dafür erkenntlich zeigen und ihn ebenfalls beobachten. Wie du mir so ich dir“ grinste ich verschmitzt.
Während wir weiter an unserem Plan schmiedeten, war das fremde Pegasi im Everfree Forest unterwegs und führte Selbstgespräche.
„Scheiße, seit mehr als zwei Wochen bin ich an diesem merkwürdigen Ort wo auch immer der sein mag. Wohin man auch schaut, überall nur quietschbunte pferdeartige Wesen die immer gut drauf sind, dass macht mich krank.“
„Wie bin ich überhaupt hierher in diese Welt gekommen und warum in Gottes verf****** Namen sehe ich nun genauso aus wie diese Viecher und habe auch noch Flügel? Wieso bestrafst du mich immer noch, habe ich denn in meinem beschissenen Leben noch nicht genug durchgemacht?!“
„Muss ich denn immer weitere Qualen und Erniedrigungen über mich ergehen lassen, was habe ich dir denn getan, dass du mich weiter so leiden lässt? Verdammt, ich habe mir doch nur immer wieder von ganzem Herzen einen Ort gewünscht, an dem ich endlich wieder in Frieden und voller Harmonie leben kann, wo mich niemand mehr ausnutzt und verrät, wo man wahre Freunde hat, aber das hier ist die Hölle auf Erden.“
„WAAAHHH! KANNST DU MICH HÖREN ALTER MANN?! SAG MIR, WAS HAST DU DIR BEI DIESEM SCHEISS NUR GEDACHT?!“ Der rote Hengst sah nach oben in den Himmel und schlug vor Wut mit all seiner Kraft auf die umstehenden Bäume ein, die schon von den tiefen halbrunden Abdrücken seiner Hufe arg in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Er schlug so fest zu, dass seine Hufe erneut anfingen zu bluten, doch da sein Herz so verbittert und voller Schmerz der jahrelangen Pein war, nahm er diesen physischen Schmerz so gar nicht mehr war.
„Wer auch immer dafür die Verantwortung trägt, derjenige wird meinen geballten Zorn zu spüren bekommen, den mache ich fertig. Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen, darauf kannst du wetten!“
Wieder schlug der rote Hengst auf die Bäume ein und beruhigte sich so wieder ein wenig.
„Ich denke ich werde mir auch einen anderen Namen zulegen, mit meinem alten Namen komme ich hier nicht weit und würde nur zu sehr auffallen. Von weitem konnte ich hören, dass sie hier alle merkwürdig klingende Namen haben.“
Er sah erst auf seine Hufe, die dick einbandagiert und von seinem Blut durchtränkt waren, dann neben sich in eine große Pfütze, die sich während der letzten Regenfälle gebildet hatte. Dort blickte ihm ein Pony mit rotem Fell und feuerroter Mähne entgegen, auch wenn ihn der Anblick erneut erschaudern ließ, so wusste er seinen neuen Namen, den er ab sofort tragen würde.
„Fire… Strike…?! Ja, ab sofort werde ich hier den Namen Fire Strike tragen. Ich muss zukünftig noch viel besser aufpassen, dass diese immerzu freundlichen Viecher mich bei meinen Nachforschungen nicht mehr sehen.“
„Es hat mir schon gereicht das mich dieses blaue Pony mit dem Herz auf seinem Hintern beim Spionieren gesehen hat, zum Glück hat es keinen Alarm geschlagen. Was sind das eigentlich für Symbole, die alle großen Ponys dort haben? Tattoos oder was, aber warum haben dann auch schon einige Fohlen welche? Was ist das für eine kranke Welt, in der Erwachsene ihre Kinder tätowieren lassen?“
Nachdenklich, einsam und frustriert ging Fire Strike zurück zu seinem Baumhaus, dass er sich in den letzten Tagen hier notdürftig zusammengezimmert hatte. Dabei musste er immer wieder an eines der Wesen denken, dass er zufällig am Tag nach seiner Ankunft von weitem gesehen hatte.
„Was ich auch nicht verstehe, warum geht mir nur diese orange Stute nicht mehr aus dem Kopf, die ich zwischen den ganzen Apfelbäumen gesehen habe? Ein Tritt mit ihren Hinterläufen gegen einen der Stämme und der ganze Baum war auf einen Schlag abgeerntet. Stark scheint sie zu sein, dazu noch der Cowboyhut und die blonde Mähne sowie drei rote Äpfel an der Hüfte, eine interessante Kombination.“
„Scheiße, ich habe mir doch geschworen, dass niemals wieder irgendjemand mein Herz mit Wärme füllen sollte, doch sie hatte es für einen kurzen Moment geschafft. Warum nur? Ich würde zu gerne wissen wer sie ist und wie sie heißt. Und warum fühle ich mich seitdem ich sie gesehen habe noch schlechter als vorher? Liegt es daran, dass sie so stark ist oder was ist der Grund dafür?“
„Aber wen soll ich fragen, den Wesen hier traue ich nicht über den Weg. Wer immerzu freundlich und gut gelaunt ist, der verbirgt etwas. Das kenne ich nur allzu gut, darauf werde ich garantiert nicht noch einmal hereinfallen. Was mir auch schon die ganze Zeit durch den Kopf geht, sind diese Ponys mit den Hörnern auf dem Schädel etwa Einhörner? Die gibt es doch gar nicht, das sind nur Legenden und Märchen, die sich von irgendwelchen Spinnern für Kinder ausgedacht wurden.“
„Komisch nur, wie schaffen sie es dann Dinge schweben zu lassen oder vertrocknete Blumen zu neuem Leben zu erwecken, dass ist mir nicht ganz geheuer. Tragen die etwa magische Fähigkeiten in sich oder so etwas in der Art, wie soll das gehen? Magie gibt es doch gar nicht, das sind doch nur Illusionen und Tricks. Trotzdem macht mich das Ganze auch neugierig, aber gleichzeitig fühle ich tiefen Neid und Verachtung, sollte es tatsächlich real sein. Für sie schien es anscheinend spielend leicht zu sein, ich würde sowas auch gerne können.“
„Was kann ich denn schon großartiges vollbringen, nichts außer das ich nun fliegen könnte, wenn ich das wollte. Aber was bringt mir das denn schon, außer dass ich von hier wegfliegen könnte. Doch wo soll ich hingehen, ich bin hier doch vollkommen auf mich alleine gestellt. Dreckverdammter Mist, wo bin ich hier nur gelandet, wo verdammt nochmal WOOOO?!“
Erneut stieg die ungezügelte Wut in Fire Strike auf, und wieder reagierte er sich an den umstehenden Bäumen mit massiven Schlägen ab, bevor er sich in sein Baumhaus zurückzog um darüber nachzudenken, was war und was sein würde.
Es war bereits später Nachmittag, als wir in Twilights Schloss so etwas wie einen Plan ausgearbeitet hatten. Rainbow sollte zusammen mit ein paar anderen Pegasi von den Wolken aus die Gegend um den Everfree Forest beobachten, in dem sich unter „Gast“ vorzugsweise aufzuhalten schien.
Jedes noch so kleine Detail das wir über ihn herausfinden würden, sei es noch so unbedeutend könnte uns dabei behilflich sein, herauszufinden mit wem oder was wir es hier zu tun haben. Wir beschlossen auch das wir uns am nächsten Tag zu Huf beim Everfree umsehen würden. Prinzessin Celestia ließen wir einen Brief zukommen, in dem alles niedergeschrieben war, was wir bisher wussten und was wir vorhatten. Wir wollten gerade unsere Runde auflösen, als Luna völlig aufgeregt zu uns in den Thronsaal kam.
„Tut mir leid meine lieben Freunde, ich… ich hätte es euch schon viel eher sagen sollen, ich war mir nur nicht sicher genug, jetzt bin ich es. Bitte verzeiht mir, meine Freunde.“
„Luna, beruhige dich doch erst einmal und sag uns dann was du gesehen hast.“
Es dauerte ein paar Minuten, bis Luna sich soweit gefangen hatte.
„Vor ungefähr zwei Wochen ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass sich unter uns ein neues Pony befinden muss. Ich fange am besten von vorne an.“
„Das wäre von Vorteil.“
„Ich war wie so oft in den Träumen der Ponys unterwegs um mich um sie zu kümmern, als ich eine Art Schockwelle gespürt habe, die mich kurzzeitig irritierte.“
„Wie eine Schockwelle, wie können wir uns das vorstellen?“ fragte ich irritiert.
„Ich kann das nicht genau beschreiben, es ist wie… hmmm… wenn man einen Stein ins Wasser fallen lässt und sich die Wellen ausbreiten und man sie auf sich zukommen sieht. Sie kam aus dem Nichts, mehr kann ich dir leider auch nicht dazu sagen, außer dass ich kurz darauf die Aura des neuen Ponys fühlen konnte, dass sich seitdem größtenteils vor mir abschirmt.“
„Langsam Luna, ist das dein Ernst…“ Luna sah mich mit einem Blick an der sagte, das hast du mich doch jetzt nicht wirklich gefragt oder etwa doch und zog eine ihrer Augenbrauen hoch.
„Tschuldige, es ist dein Ernst. Also du bist der Ansicht das dieses neue Pony während dieser Schockwelle zu uns nach Equestria gekommen ist? Aber wie, ich dachte ohne den besonderen Zauber von dir und deiner Schwester, der auch mich hierher geholt hat sei das unmöglich?“
„Das ist es ja auch Diamond, nur meine Schwester und ich sind dazu imstande ihn auszuführen. Die einzigen Alihörner mit magischen Fähigkeiten denen das in Zukunft ebenfalls gelingen könnte sind du und Twilight. Ihr beide tragt von uns die größten magischen Fähigkeiten in euch und sie werden ständig größer“ Luna hatte bei diesen Worten ein verlegenes Lächeln auf den Lippen.
„Meine Schwester und ich wollten dies vorerst noch vor euch geheim halten, bis ihr eines Tages mit dieser besonderen Form der Magie und der damit einhergehenden Ehre umgehen könnt. Ich als eine eurer engen Freundinnen wollte aber, dass ihr es schon heute erfahrt, was für Möglichkeiten euch einmal offenstehen werden.“
Mit großen Augen sahen Twilight und ich zunächst Luna an, dann uns selber. Wir waren nicht dazu in der Lage, etwas zu dieser Ankündigung zu sagen, so sehr hatte es uns in Ehrfurcht versetzt einmal die Nachfolge der beiden Schwestern anzutreten.
„Diamond, das Wurmloch wie du das Portal zwischen unseren Welten genannt hast, wurde von uns direkt nach deiner Ankunft wieder vollständig verschlossen und ist durch einen besonderen Zauber fest versiegelt.“
„Hierdurch ist der Fremde nicht gekommen, er ist auf einem anderen Weg zu uns gelangt, ich weiß nur nicht wie. Leider weiß ich auch nicht wo er einst herkam. Tut mir leid Diamond, mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, ich wünschte ich könnte es.“
„Schon okay Luna, ich weiß nur allzu gut, dass du dein Bestmögliches getan hast, es ist okay. Verdammt, ich glaube unser „Gast“ ist mysteriöser als ich es zunächst angenommen habe. Wir müssen noch viel vorsichtiger sein als geplant. Wenn er auf eigene Faust und ohne fremde Hilfe hierher gelangen konnte, dann könnten ihm noch andere folgen, was ich nicht hoffe.“
„Ich liebe Equestria und alle seine Bewohner über alles, es ist unser aller Heimat und mein Zuhause. Ich möchte nicht, dass wir schon wieder von irgendwelchen Freaks und bösartigen Kreaturen bedroht werden. Ich liebe diese einzigartige Harmonie und den Frieden, in dem wir hier zusammenleben über alles.“
„Wenn man aus einer Welt stammt wo dies für immer verloren war, dann hängt man noch viel mehr an so etwas, müsst ihr wissen. Es ist einfach nicht fair, dass wir wahrscheinlich schon wieder darum kämpfen müssen“ ich bekam Tränen in den Augen.
„Das wollen wir alle nicht Diamond, wir haben damals Shadow Moon gemeinsam besiegt, und genauso werden wir auch diese neue Herausforderung gemeinsam meistern“ sagten meine Freunde gleichzeitig aufmunternd zu mir.
„Das weiß ich, *schnief* trotzdem müssen wir schon wieder Angst davor haben, dass man uns möglicherweise angreifen und vernichten will…“ *schnief*
„Dazu wird es nicht kommen, Schatz. Hast du es in den vergangenen Monaten denn immer noch nicht verstanden? Wir alle helfen uns gegenseitig, wir stehen zueinander, was auch passiert“ Fluttershy sah mich bei diesen Worten sorgenvoll an.
„Natürlich habe ich das verstanden, nur diese Aggressivität und der verachtende Blick den mir das Pegasi entgegenbrachte, ließ mich zum ersten Mal seit dem Auftreten von Shadow Moon erschaudern. Du weißt das ich sonst keine Angst kenne, aber jetzt habe ich sie wieder.“
„Darling, es ist völlig natürlich Angst zu haben. Wir wissen ja noch nicht, mit wem oder was wir es hier zu tun haben.“
„Richtig, wenn wir mehr über ihn erfahren haben, wird sich deine Angst legen.“
„Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, dann werden wir auch das überstehen.“
„Stimmt Schwester, außerdem stehen dir zwei der stärksten Ponys aus ganz Equestria zur Seite“ ergänzte Rainbow Applejacks Satz.
„Na schön…“ Mehr konnte ich dazu gerade nicht sagen, zu viel ging mir gerade durch den Kopf. Anders als bei unserem Kampf gegen Shadow Moon hatte ich jetzt eine große und sich liebende Familie um die ich mich sorgte und die ich beschützen musste und war noch viel tiefer mit meinen Freunden und allen anderen aus dem Dorf verbunden als damals.
„Luna, dürfte ich dich darum bitten, dass du dich heute Nacht noch einmal in den Träumen der Ponys umzuschaust, aber bitte vorsichtig? Vielleicht kannst du schon einmal versuchen mit dem Fremden in Kontakt zu treten, um so ein paar Informationen über ihn zu erhalten. Versprich mir aber, auch wenn du in den Träumen unverwundbar bist, kein Risiko einzugehen. Wir wissen nicht, über was für Fähigkeiten er verfügt.“
„Vertrau mir, ich werde schon nichts Unüberlegtes tun.“
„Ich weiß Prinzessin“ zwinkerte ich ihr mit einem Lächeln zu.
„Hey, du weißt das ich nicht gerne mit Prinzessin angesprochen werden möchte, von Freunden und Familienmitgliedern schon mal gar nicht“ sagte Luna mit einem leicht wütenden Unterton in der Stimme.
„Yap, war auch nicht böse gemeint, ich wollte nur die etwas angeschlagene und betrübte Stimmung auflockern, du bist darauf reingefallen.“
„Oh… Ähm… Tschuldigung, das habe ich dann missverstanden“ Luna wurde ein wenig rot und verlegen.
„Schon okay“ ich lächelte sie an.
Wir sprachen noch kurz über unsere weitere Vorgehensweise, bevor wir alle nach Hause gingen. Fluttershy und ich holten die Fohlen vom Kindergarten ab, auf halbem Wege trafen wir auf Lucy, die uns den Rest des Weges begleitete. Auch sie brachten wir auf den aktuellen Stand der Dinge und sagten ihr, worauf sie verstärkt achten sollte.
Noch immer stellte sich mir die Frage, wer der unbekannte Pegasus-Hengst war und was er hier bei uns Equestria wollte. War er ein Feind der Ponys oder sollte er sich am Ende gar als ein neuer Freund herausstellen, ich wusste es nicht. Die Antwort darauf lag in einer uns unbekannten Zukunft, in die wir nun erneut schritten.
Kapitel 2: Freund oder Feind
Nachdem ich meine Familie gebeten hatte um das fremde Pegasi erst einmal einen weiten Bogen zu machen, suchte ich die Bürgermeisterin auf. Freundlich wie sie immer ist, wurde ich sogleich zu ihr ins Büro gebeten.
„Guten Morgen Diamond Heart, was führt dich so früh morgens schon zu mir?“
„Ihnen auch einen schönen guten Morgen Frau Bürgermeisterin. Nun ja, ich wollte von ihnen gerne wissen, ob sie mir etwas über ein neues Pegasus-Pony mit rotem Fell sagen können, dass sich seit einigen Tagen hier in der Nähe aufhält.“
Die Bürgermeisterin sah mich etwas verwundert an.
„Nein Diamond, von einem neuen Dorfbewohner ist mir nichts bekannt. Ich bin eine der ersten die darüber informiert werden würde, ein rotes Pegasi ist mir überhaupt nicht bekannt.
„Irgendwie überrascht mich ihre Antwort nicht, denn ich habe bereits den Verdacht, dass es sich bei dem Pony eventuell um einen Spion der letzten verbliebenen Wechselponys handeln könnte. Meine Tochter Lucy hatte es nämlich dabei beobachten können, wie es sich hinter einem Baum versteckte und die Dorfbewohner bei ihren Tätigkeiten beobachtete.“
„Das hört sich in der Tat nach einem Spion an, hast du dir schon überlegt was wir tun können?“
„Ein paar Gedanken habe ich mir schon gemacht. Ich schlage vor, dass man uns zunächst nicht anmerken soll, das wir davon wissen, dass er uns beobachtet. Wir hingegen sollten uns im Geheimen schon mal auf einen möglichen Angriff vorbereiten, nur zur Sicherheit. Meine Freunde und ich werden unterdessen versuchen, ob wir etwas über den Fremden herausbekommen können, wo er herkommt und was er von uns will.“
„Na schön, ich werde in der Zwischenzeit alles veranlassen, damit sich alle dementsprechend vorbereiten können. Deine Fähigkeiten, die du aus deiner alten Heimat zu uns gebracht hast, haben uns schon oft weitergeholfen. Wir können wirklich froh sein, dass du damals zu uns gekommen bist.“
„Dankeschön. Wenn es ihnen recht ist, dann schicke ich nachher Sunny Clouds vorbei, sie wird mich bei den Besprechungen vertreten.“
Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg zu unserem Stützpunkt, wo ich zeitgleich mit Sunny eintraf.
„Guten Morgen Sunny.“
„Guten Morgen Diamond, was führt dich denn schon so früh hierher?“
„Lass uns erst einmal reingehen, dort können wir ungestört sprechen.“
Wir gingen in das Gebäude und setzten uns an den Tisch. Ich berichtete Sunny von den neuen Geschehnissen und was wir gedachten zu unternehmen.
„Ich glaube ich habe das Pegasus-Pony auch vor ein paar Tagen schon einmal gesehen, auf einer Lichtung im Everfree Forest. Es versuchte zu fliegen, aber aus irgendeinem Grund hatte es dabei große Schwierigkeiten. Ich meine, wenn selbst Scootaloo nun fliegen kann, warum ist dann ein ausgewachsener Hengst nicht dazu in der Lage?“ ich staunte nicht schlecht über Sunnys Aussage.
„Die Sache wird immer mysteriöser, je mehr wir gerade über ihn erfahren. Bitte sei so gut und unterrichte die anderen Rettungsponys und nimm später als meine Vertretung an den Besprechungen bei der Bürgermeisterin teil, sie weiß schon Bescheid. Erzähl ihr auch noch einmal von dem, was du mir gerade mitgeteilt hast. Mein Bauchgefühl sagt mir das hier etwas oberfaul ist. Passt bitte auf euch auf, ich werde nun Twilight und die Prinzessin darüber in Kenntnis setzen.“
„Okay, pass auch du bitte auf dich auf. Grüß Fluttershy und Rainbow von mir.“
„Ja mache ich, bis dann.“
Ich flog so schnell ich konnte zu Twilights Schloss, um nun auch meine Freunde über die neueste Entwicklung in Kenntnis zu setzen. Wir nahmen im Thronsaal Platz, auch Fluttershy war zu uns gekommen, nachdem sie unsere Fohlen im Kindergarten abgegeben hatte.
„Guten Morgen meine lieben Freunde. Fluttershy und Rainbow, ich soll euch beide ganz lieb von Sunny grüßen.“
„Danke, das ist lieb von ihr“ lächelten die beiden.
„Ich habe heute Morgen leider keine guten Nachrichten für euch, ich muss euch leider darüber in Kenntnis setzen, dass wir möglicherweise einen Spion in unserem Dorf haben, der uns beobachtet.“
„Wer macht denn so etwas?“ wollte Twilight wissen.
„Ich weiß noch nicht wer er ist, mir selber ist er gestern über den Weg gelaufen, als ich auf dem Weg zu Applejack war. Er ist ein roter Pegasus-Hengst und hat eine Laune, die auf nichts Gutes schließen lässt. Lucy hat ihn auch schon dabei beobachten können, wie er sich hinter einem Baum versteckte und von dort aus das Dorf beobachtete. Auch Sunny hat ihn vor einigen Tagen im Everfree gesehen, und ihn dabei beobachten können, wie er auf einer Lichtung Flugübungen absolvierte und dabei so seine Probleme hatte.“
„Das ist in der Tat ein sehr ungewöhnliches Verhalten. Was glaubst du hat er vor?“
„Ich wünschte ich wüsste es Twily. Ich habe schon mit der Bürgermeisterin gesprochen, sie weiß auch nicht wer er ist. Aber sie wird alles veranlassen, so dass wir uns im Geheimen auf einen möglichen Angriff vorbereiten können. Vielleicht reagiere ich auch gerade etwas über, aber lieber liege ich einmal falsch bevor wir einer neuen Bedrohung unvorbereitet gegenüberstehen.“
„Liebling?“ fragte Fluttershy.
„Was gibt es mein Schatz?“
„Henry hat mir heute Morgen nachdem du weg warst noch etwas über dieses Pony erzählt, dass er verwirrt im Wald umherirren sah. Wie schon vermutet hatte es rotes Fell und ist ein Pegasi.“
„Ich ahnte schon so etwas, Ponymist aber auch.“
„Was gedenkst du zu unternehmen, Brüderchen?“
„Gute Frage AJ, zunächst sollten wir mehr über ihn herausfinden, wo er herkommt, wo er wohnt und was er hier will. Ob Freund oder Feind, aber dazu müssen wir erst einmal wissen mit wem wir es hier überhaupt zu tun haben.“
„Wie willst du das anstellen, Diamond?“
„Ganz einfach Sunset, wenn er uns beobachtet sollten wir uns dafür erkenntlich zeigen und ihn ebenfalls beobachten. Wie du mir so ich dir“ grinste ich verschmitzt.
Während wir weiter an unserem Plan schmiedeten, war das fremde Pegasi im Everfree Forest unterwegs und führte Selbstgespräche.
„Scheiße, seit mehr als zwei Wochen bin ich an diesem merkwürdigen Ort wo auch immer der sein mag. Wohin man auch schaut, überall nur quietschbunte pferdeartige Wesen die immer gut drauf sind, dass macht mich krank.“
„Wie bin ich überhaupt hierher in diese Welt gekommen und warum in Gottes verf****** Namen sehe ich nun genauso aus wie diese Viecher und habe auch noch Flügel? Wieso bestrafst du mich immer noch, habe ich denn in meinem beschissenen Leben noch nicht genug durchgemacht?!“
„Muss ich denn immer weitere Qualen und Erniedrigungen über mich ergehen lassen, was habe ich dir denn getan, dass du mich weiter so leiden lässt? Verdammt, ich habe mir doch nur immer wieder von ganzem Herzen einen Ort gewünscht, an dem ich endlich wieder in Frieden und voller Harmonie leben kann, wo mich niemand mehr ausnutzt und verrät, wo man wahre Freunde hat, aber das hier ist die Hölle auf Erden.“
„WAAAHHH! KANNST DU MICH HÖREN ALTER MANN?! SAG MIR, WAS HAST DU DIR BEI DIESEM SCHEISS NUR GEDACHT?!“ Der rote Hengst sah nach oben in den Himmel und schlug vor Wut mit all seiner Kraft auf die umstehenden Bäume ein, die schon von den tiefen halbrunden Abdrücken seiner Hufe arg in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
Er schlug so fest zu, dass seine Hufe erneut anfingen zu bluten, doch da sein Herz so verbittert und voller Schmerz der jahrelangen Pein war, nahm er diesen physischen Schmerz so gar nicht mehr war.
„Wer auch immer dafür die Verantwortung trägt, derjenige wird meinen geballten Zorn zu spüren bekommen, den mache ich fertig. Ich werde ihm das Leben zur Hölle machen, darauf kannst du wetten!“
Wieder schlug der rote Hengst auf die Bäume ein und beruhigte sich so wieder ein wenig.
„Ich denke ich werde mir auch einen anderen Namen zulegen, mit meinem alten Namen komme ich hier nicht weit und würde nur zu sehr auffallen. Von weitem konnte ich hören, dass sie hier alle merkwürdig klingende Namen haben.“
Er sah erst auf seine Hufe, die dick einbandagiert und von seinem Blut durchtränkt waren, dann neben sich in eine große Pfütze, die sich während der letzten Regenfälle gebildet hatte. Dort blickte ihm ein Pony mit rotem Fell und feuerroter Mähne entgegen, auch wenn ihn der Anblick erneut erschaudern ließ, so wusste er seinen neuen Namen, den er ab sofort tragen würde.
„Fire… Strike…?! Ja, ab sofort werde ich hier den Namen Fire Strike tragen. Ich muss zukünftig noch viel besser aufpassen, dass diese immerzu freundlichen Viecher mich bei meinen Nachforschungen nicht mehr sehen.“
„Es hat mir schon gereicht das mich dieses blaue Pony mit dem Herz auf seinem Hintern beim Spionieren gesehen hat, zum Glück hat es keinen Alarm geschlagen. Was sind das eigentlich für Symbole, die alle großen Ponys dort haben? Tattoos oder was, aber warum haben dann auch schon einige Fohlen welche? Was ist das für eine kranke Welt, in der Erwachsene ihre Kinder tätowieren lassen?“
Nachdenklich, einsam und frustriert ging Fire Strike zurück zu seinem Baumhaus, dass er sich in den letzten Tagen hier notdürftig zusammengezimmert hatte. Dabei musste er immer wieder an eines der Wesen denken, dass er zufällig am Tag nach seiner Ankunft von weitem gesehen hatte.
„Was ich auch nicht verstehe, warum geht mir nur diese orange Stute nicht mehr aus dem Kopf, die ich zwischen den ganzen Apfelbäumen gesehen habe? Ein Tritt mit ihren Hinterläufen gegen einen der Stämme und der ganze Baum war auf einen Schlag abgeerntet. Stark scheint sie zu sein, dazu noch der Cowboyhut und die blonde Mähne sowie drei rote Äpfel an der Hüfte, eine interessante Kombination.“
„Scheiße, ich habe mir doch geschworen, dass niemals wieder irgendjemand mein Herz mit Wärme füllen sollte, doch sie hatte es für einen kurzen Moment geschafft. Warum nur? Ich würde zu gerne wissen wer sie ist und wie sie heißt. Und warum fühle ich mich seitdem ich sie gesehen habe noch schlechter als vorher? Liegt es daran, dass sie so stark ist oder was ist der Grund dafür?“
„Aber wen soll ich fragen, den Wesen hier traue ich nicht über den Weg. Wer immerzu freundlich und gut gelaunt ist, der verbirgt etwas. Das kenne ich nur allzu gut, darauf werde ich garantiert nicht noch einmal hereinfallen. Was mir auch schon die ganze Zeit durch den Kopf geht, sind diese Ponys mit den Hörnern auf dem Schädel etwa Einhörner? Die gibt es doch gar nicht, das sind nur Legenden und Märchen, die sich von irgendwelchen Spinnern für Kinder ausgedacht wurden.“
„Komisch nur, wie schaffen sie es dann Dinge schweben zu lassen oder vertrocknete Blumen zu neuem Leben zu erwecken, dass ist mir nicht ganz geheuer. Tragen die etwa magische Fähigkeiten in sich oder so etwas in der Art, wie soll das gehen? Magie gibt es doch gar nicht, das sind doch nur Illusionen und Tricks. Trotzdem macht mich das Ganze auch neugierig, aber gleichzeitig fühle ich tiefen Neid und Verachtung, sollte es tatsächlich real sein. Für sie schien es anscheinend spielend leicht zu sein, ich würde sowas auch gerne können.“
„Was kann ich denn schon großartiges vollbringen, nichts außer das ich nun fliegen könnte, wenn ich das wollte. Aber was bringt mir das denn schon, außer dass ich von hier wegfliegen könnte. Doch wo soll ich hingehen, ich bin hier doch vollkommen auf mich alleine gestellt. Dreckverdammter Mist, wo bin ich hier nur gelandet, wo verdammt nochmal WOOOO?!“
Erneut stieg die ungezügelte Wut in Fire Strike auf, und wieder reagierte er sich an den umstehenden Bäumen mit massiven Schlägen ab, bevor er sich in sein Baumhaus zurückzog um darüber nachzudenken, was war und was sein würde.
Es war bereits später Nachmittag, als wir in Twilights Schloss so etwas wie einen Plan ausgearbeitet hatten. Rainbow sollte zusammen mit ein paar anderen Pegasi von den Wolken aus die Gegend um den Everfree Forest beobachten, in dem sich unter „Gast“ vorzugsweise aufzuhalten schien.
Jedes noch so kleine Detail das wir über ihn herausfinden würden, sei es noch so unbedeutend könnte uns dabei behilflich sein, herauszufinden mit wem oder was wir es hier zu tun haben. Wir beschlossen auch das wir uns am nächsten Tag zu Huf beim Everfree umsehen würden. Prinzessin Celestia ließen wir einen Brief zukommen, in dem alles niedergeschrieben war, was wir bisher wussten und was wir vorhatten. Wir wollten gerade unsere Runde auflösen, als Luna völlig aufgeregt zu uns in den Thronsaal kam.
„Tut mir leid meine lieben Freunde, ich… ich hätte es euch schon viel eher sagen sollen, ich war mir nur nicht sicher genug, jetzt bin ich es. Bitte verzeiht mir, meine Freunde.“
„Luna, beruhige dich doch erst einmal und sag uns dann was du gesehen hast.“
Es dauerte ein paar Minuten, bis Luna sich soweit gefangen hatte.
„Vor ungefähr zwei Wochen ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass sich unter uns ein neues Pony befinden muss. Ich fange am besten von vorne an.“
„Das wäre von Vorteil.“
„Ich war wie so oft in den Träumen der Ponys unterwegs um mich um sie zu kümmern, als ich eine Art Schockwelle gespürt habe, die mich kurzzeitig irritierte.“
„Wie eine Schockwelle, wie können wir uns das vorstellen?“ fragte ich irritiert.
„Ich kann das nicht genau beschreiben, es ist wie… hmmm… wenn man einen Stein ins Wasser fallen lässt und sich die Wellen ausbreiten und man sie auf sich zukommen sieht. Sie kam aus dem Nichts, mehr kann ich dir leider auch nicht dazu sagen, außer dass ich kurz darauf die Aura des neuen Ponys fühlen konnte, dass sich seitdem größtenteils vor mir abschirmt.“
„Langsam Luna, ist das dein Ernst…“ Luna sah mich mit einem Blick an der sagte, das hast du mich doch jetzt nicht wirklich gefragt oder etwa doch und zog eine ihrer Augenbrauen hoch.
„Tschuldige, es ist dein Ernst. Also du bist der Ansicht das dieses neue Pony während dieser Schockwelle zu uns nach Equestria gekommen ist? Aber wie, ich dachte ohne den besonderen Zauber von dir und deiner Schwester, der auch mich hierher geholt hat sei das unmöglich?“
„Das ist es ja auch Diamond, nur meine Schwester und ich sind dazu imstande ihn auszuführen. Die einzigen Alihörner mit magischen Fähigkeiten denen das in Zukunft ebenfalls gelingen könnte sind du und Twilight. Ihr beide tragt von uns die größten magischen Fähigkeiten in euch und sie werden ständig größer“ Luna hatte bei diesen Worten ein verlegenes Lächeln auf den Lippen.
„Meine Schwester und ich wollten dies vorerst noch vor euch geheim halten, bis ihr eines Tages mit dieser besonderen Form der Magie und der damit einhergehenden Ehre umgehen könnt. Ich als eine eurer engen Freundinnen wollte aber, dass ihr es schon heute erfahrt, was für Möglichkeiten euch einmal offenstehen werden.“
Mit großen Augen sahen Twilight und ich zunächst Luna an, dann uns selber. Wir waren nicht dazu in der Lage, etwas zu dieser Ankündigung zu sagen, so sehr hatte es uns in Ehrfurcht versetzt einmal die Nachfolge der beiden Schwestern anzutreten.
„Diamond, das Wurmloch wie du das Portal zwischen unseren Welten genannt hast, wurde von uns direkt nach deiner Ankunft wieder vollständig verschlossen und ist durch einen besonderen Zauber fest versiegelt.“
„Hierdurch ist der Fremde nicht gekommen, er ist auf einem anderen Weg zu uns gelangt, ich weiß nur nicht wie. Leider weiß ich auch nicht wo er einst herkam. Tut mir leid Diamond, mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen, ich wünschte ich könnte es.“
„Schon okay Luna, ich weiß nur allzu gut, dass du dein Bestmögliches getan hast, es ist okay. Verdammt, ich glaube unser „Gast“ ist mysteriöser als ich es zunächst angenommen habe. Wir müssen noch viel vorsichtiger sein als geplant. Wenn er auf eigene Faust und ohne fremde Hilfe hierher gelangen konnte, dann könnten ihm noch andere folgen, was ich nicht hoffe.“
„Ich liebe Equestria und alle seine Bewohner über alles, es ist unser aller Heimat und mein Zuhause. Ich möchte nicht, dass wir schon wieder von irgendwelchen Freaks und bösartigen Kreaturen bedroht werden. Ich liebe diese einzigartige Harmonie und den Frieden, in dem wir hier zusammenleben über alles.“
„Wenn man aus einer Welt stammt wo dies für immer verloren war, dann hängt man noch viel mehr an so etwas, müsst ihr wissen. Es ist einfach nicht fair, dass wir wahrscheinlich schon wieder darum kämpfen müssen“ ich bekam Tränen in den Augen.
„Das wollen wir alle nicht Diamond, wir haben damals Shadow Moon gemeinsam besiegt, und genauso werden wir auch diese neue Herausforderung gemeinsam meistern“ sagten meine Freunde gleichzeitig aufmunternd zu mir.
„Das weiß ich, *schnief* trotzdem müssen wir schon wieder Angst davor haben, dass man uns möglicherweise angreifen und vernichten will…“ *schnief*
„Dazu wird es nicht kommen, Schatz. Hast du es in den vergangenen Monaten denn immer noch nicht verstanden? Wir alle helfen uns gegenseitig, wir stehen zueinander, was auch passiert“ Fluttershy sah mich bei diesen Worten sorgenvoll an.
„Natürlich habe ich das verstanden, nur diese Aggressivität und der verachtende Blick den mir das Pegasi entgegenbrachte, ließ mich zum ersten Mal seit dem Auftreten von Shadow Moon erschaudern. Du weißt das ich sonst keine Angst kenne, aber jetzt habe ich sie wieder.“
„Darling, es ist völlig natürlich Angst zu haben. Wir wissen ja noch nicht, mit wem oder was wir es hier zu tun haben.“
„Richtig, wenn wir mehr über ihn erfahren haben, wird sich deine Angst legen.“
„Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, dann werden wir auch das überstehen.“
„Stimmt Schwester, außerdem stehen dir zwei der stärksten Ponys aus ganz Equestria zur Seite“ ergänzte Rainbow Applejacks Satz.
„Na schön…“ Mehr konnte ich dazu gerade nicht sagen, zu viel ging mir gerade durch den Kopf. Anders als bei unserem Kampf gegen Shadow Moon hatte ich jetzt eine große und sich liebende Familie um die ich mich sorgte und die ich beschützen musste und war noch viel tiefer mit meinen Freunden und allen anderen aus dem Dorf verbunden als damals.
„Luna, dürfte ich dich darum bitten, dass du dich heute Nacht noch einmal in den Träumen der Ponys umzuschaust, aber bitte vorsichtig? Vielleicht kannst du schon einmal versuchen mit dem Fremden in Kontakt zu treten, um so ein paar Informationen über ihn zu erhalten. Versprich mir aber, auch wenn du in den Träumen unverwundbar bist, kein Risiko einzugehen. Wir wissen nicht, über was für Fähigkeiten er verfügt.“
„Vertrau mir, ich werde schon nichts Unüberlegtes tun.“
„Ich weiß Prinzessin“ zwinkerte ich ihr mit einem Lächeln zu.
„Hey, du weißt das ich nicht gerne mit Prinzessin angesprochen werden möchte, von Freunden und Familienmitgliedern schon mal gar nicht“ sagte Luna mit einem leicht wütenden Unterton in der Stimme.
„Yap, war auch nicht böse gemeint, ich wollte nur die etwas angeschlagene und betrübte Stimmung auflockern, du bist darauf reingefallen.“
„Oh… Ähm… Tschuldigung, das habe ich dann missverstanden“ Luna wurde ein wenig rot und verlegen.
„Schon okay“ ich lächelte sie an.
Wir sprachen noch kurz über unsere weitere Vorgehensweise, bevor wir alle nach Hause gingen. Fluttershy und ich holten die Fohlen vom Kindergarten ab, auf halbem Wege trafen wir auf Lucy, die uns den Rest des Weges begleitete. Auch sie brachten wir auf den aktuellen Stand der Dinge und sagten ihr, worauf sie verstärkt achten sollte.
Noch immer stellte sich mir die Frage, wer der unbekannte Pegasus-Hengst war und was er hier bei uns Equestria wollte. War er ein Feind der Ponys oder sollte er sich am Ende gar als ein neuer Freund herausstellen, ich wusste es nicht. Die Antwort darauf lag in einer uns unbekannten Zukunft, in die wir nun erneut schritten.