30.09.2015, 18:32
Hallöchen Freunde des Retro Styles! Vorweg ein paar Dinge:
1. Die beiden folgenden Projekte sind meine ersten beiden Geschichten, die ich jemals geschrieben habe. Und genau so werden sie auch aussehen - kurz, mit Rechtschreibfehlern, allem was man Anfängern, wie jeder es einst war, sagt sie sollen es beim nächsten Mal besser machen.
2. Diese Projekte stehen in keinem Zusammenhang zu aktuellen Projekten und ich übernehme auch keine Verantwortung für das was ich damals geschrieben habe
3. Es steht irgendwo auf meiner ToDo-Liste eine neuere Fassung dieser Geschichten zu verfassen, also wem die Idee gefällt - bald kommt was richtiges dazu
4. JA, die zweite Geschichte ist zu 90% aus der mehrfach verfilmten Story, die wir wohl alle kennen und zu 10% aus der dargestellten Zeit entstanden. Sollte es Probleme geben bin ich gerne bereit diese zu lösen.
So, jetzt aber ohne weiteres Gelaber:
Destiny – Auf einmal ergab alles einen Sinn
My little Pony hatte sich schon an vielen Stellen in mein Leben integriert. Ich hatte Plüschtiere zum knuddeln wenn ich traurig war, ich hatte die Sendung, wenn ich traurig war und ich hatte generell alles was es zu dem Thema gab – wenn ich traurig war. An sich gab es nur 2 Zustände: traurig und glücklich, wobei galt: Ich habe My little Pony wenn ich traurig bin und bin glücklich wenn ich My little Pony habe. Und im Laufe der Zeit, wenn ich zuhause lag und mir Geschichten ausdachte und generell über Dinge nachdachte, wie z.B. welches Pony würde ich sein, wenn ich in Equestria wäre?, dann konnte ich mich gesamt betrachtet in so gut wie jedes Pony reinfühlen. Sie alle hatten etwas, was ich bestimmten Situationen meines Lebens zuordnen konnte, doch es gab ein Pony, mit welchem ich mich noch nie vergleichen konnte: Rainbow Dash. Ich dachte mir: Was solls, liegt vielleicht da dran, dass ihr Leben toll ist und sie alle positiven Eigenschaften hat, welche ich nicht besitze und auch niemals besitzen werde. Aber wer hätte gedacht, was wirklich dahinter steckte…
Es war eine ganz normale Woche in den Ferien wie sonst auch immer. Meine Familie und ich machten einen einwöchigen Urlaubsausflug. Eingesunken in den Sitz der Rückbank des Autos, welchen man bequemer Weise zum Schlafen waagerecht verschieben kann, lag ich dort. Eingehüllt in meine Decke, auf meinem Kissen liegend und guckte aus dem Fenster – schlafen konnte ich nicht, dafür war es zu hell. Und das war, als es das erste Mal passierte: So unglaubwürdig das auch klingen mag, ich sah Rainbow Dash! Ich sah sie, wie sie am Auto vorbei flog, hineinschaute, mir zuzwinkerte und davonflog! Natürlich konnte – wollte ich es zuerst auch nicht glauben, so gestört war ich nun auch wieder nicht. Die erste Frage, die ich mir in so einer Situation stelle ist natürlich: Warum sehe ich plötzlich, am helligten Tage, hellwach und nicht high Rainbow Dash am Auto vorbeifliegen?! Und die zweite Frage, welche mein Hauptargument gegen ihre wirkliche Erscheinung ist: Warum hat niemand sonst, weder meine Eltern, noch einer der anderen hunderten Fahrer sie gesehen? Wenn man ein fliegendes Pegasus Pony aus einer Kinderserie, welches einen Regenbogen hinter sich herzieht, plötzlich auf der Autobahn vorbeifliegen sieht, auf Augenhöhe – da gerät selbst der konzentrierteste Fahrer aus der Konzentration. Aber keines der Anderen Autos zeigte eine Reaktion, sie fuhren alle ungestört weiter, wie eine graue Masse (nur dass die Autos alle Farbig waren) oder wie eine Hintergrundanimation eines Films: Ohne jegliche auffällige Details. Und damit habe ich mir diese Erscheinung abgestempelt, auch wenn ich mir nicht erklären konnte, wieso ich diese Erscheinung hatte. Und bei dieser Meinung wäre es vermutlich auch geblieben, wäre diese Erscheinung einmalig geblieben…
Während meines Aufenthaltes bei Verwandten ging ich öfters spazieren. Alleine, da ich so die besten Möglichkeiten hatte mich meinen kleinen Träumen und Geschichten zu widmen, welche ich niemanden anvertrauen konnte ohne wie ein Geisteskranker angestarrt zu werden. Ja, auch von meinen Eltern. Tja, und wie ich schon erwähnte, war diese Erscheinung nicht die einzige. Während meiner Spaziergänge ist mir Rainbow Dash noch öfters erschienen, auf die Selbe, unerklärlich wenig Aufmerksamkeit erregende Art und Weise wie zuvor: Niemand in der Umgebung zeigte auch nur ansatzweise eine Reaktion, welche „OMG, da fliegt ein regenbogenfarbenes Pony!!!!“ gleichkommen würde. Und jedes Mal wenn ich versuchte zu ihr hinzugehen verschwand sie am Horizont. Da mir das fast jeden Tag passierte (Obwohl ich eigentlich nur genau deswegen jeden Tag spazieren ging) fing ich langsam an daran zu zweifeln, dass es noch irgendwie real sein konnte. Denn auch wenn es das unglaublichste und schönste Ereignis meines Lebens wäre eine echte Rainbow Dash zu treffen und meine Fantasie somit alles daran legte eine halbwegs akzeptable Theorie aufzustellen wie sich das Ganze erklären lässt, so konnte ich einfach keine Möglichkeit finden diese recht wage Erscheinung zu begründen. Somit gab ich irgendwann auf.
Auf der Rückfahrt war es genauso wie auf der Hinfahrt: Ich lag auf dem Rücksitz, mit meiner Decke und meinem Kissen und starrte aus dem Fenster. Das einzige was sich verändert hatte war, dass ein Teil von mir immer noch glaubte/hoffte, dass Rainbow Dash real war und vor allem, dass sie nochmal auftauchte. Und das tat sie: sie flog wieder neben dem Auto her! Nur diesmal blieb sie länger und machte den Anschein mir etwas mitteilen zu wollen. Sie machte Gesten, die für mich so aussahen als wollte sie sagen: „Spring auf!“ Und ab hier wird die Geschichte der größte Mist den du je gehört hast: Ich tat es…
Ich kann dir beim besten Willen, selbst nachträglich, nicht erklären warum, jedoch bin ich aus dem fahrenden Auto gesprungen mit dem einzigen Gedanken: „Bitte sag mir, dass sie real ist…“
Sie war es nicht. Und wie es nun mal normal ist, sowohl für menschliche als auch für equestrianische Logik, war es nicht gerade gesund aus einem fahrenden Auto mit ungefähr 160km/h Geschwindigkeit zu springen. Doch irgendwie lebte ich noch. Irgendwie spürte ich nichts, nicht mal den kleinsten Schmerz. Und als ich die Augen aufmachte, da sah ich etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte.
Als ich die Augen aufmachte, da war ich Rainbow Dash. Oder zumindest hatte ich ihren Körper. Und ich war umgeben von allen anderen Ponys der Sendung (oder zumindest die aus Ponyville). Es dauerte einige Zeit bis ich das verarbeiten konnte, doch es war so. Und diesmal war es ohne Zweifel kein Traum, oder eine Illusion. Denn ich war ich, und ich spürte alles was Rainbow Dash, oder in dem Falle mich, berührte.
Nach einiger Zeit lebte ich mich ein, gewöhnte mich daran mein Lieblingscharakter aus einer Welt zu sein, welche man nur aus einer Kindersendung kennt. Oder allgemein der Fakt, dass ich ein sprechendes, fliegendes, buntes Pony war. Jedoch hat mich eben diese Sendung genug gelehrt, damit ich mich fast mühelos in diese Welt integrieren konnte. Denn, was nach all diesen Geschehnissen nichts überraschendes mehr war, hat die Sendung die gezeigten Ausschnitte aus dieser Welt exakt wiedergegeben. Und somit war ich mit Hintergrundwissen und Story Line ausgestattet, ich musste mich nur noch an meinen neuen Körper gewöhnen.
Doch nach einiger Zeit kamen Gedanken auf, Gedanken wie: Wie geht es meinen Eltern wohl? Ein weiterer Erstaunlicher Fakt war, dass Twilight scheinbar über meine Menschliche Situation bescheid wusste und mir ohne Diskussionen und stundenlange Fragestunden bereit war mir zu helfen. Und somit schickte sie mich mehrmals zurück, in meiner Rainbow Dash Form, als geisterhafte Erscheinung. Und als ich zu unserem Auto flog, da kam mir schlagartig ein Gedanke. Und auf einmal ergab alles einen Sinn!
Es ergab plötzlich einen Sinn, warum mir Rainbow Dash erschienen ist, warum sie nur mir erschienen ist – Warum sie das einzige Pony ist in das ich mich nicht hineinversetzen konnte. Denn ich war sie, schon immer. Dies wurde mir klar, als ich in das Auto blickte und mich selbst sah. Ich konnte mich nie in sie hineinversetzen, weil sie der besondere Teil von mir war, den ich entdecken musste um mein „Cutie Mark“ zu bekommen…
Der einzige Unterschied zwischen der Sendung und dem echten Leben ist, dass bei uns nicht immer alles nach Plan läuft, während es dort immer ein Happy End gibt. Auch wenn es Situationen gibt, wo Handlungen 1zu1 in der realen Welt passieren, muss es dennoch nicht immer gut ausgehen. Und deswegen muss man manchmal auch drastische Wege gehen um zu entdecken, wer man wirklich ist…
My little Pony hatte sich schon an vielen Stellen in mein Leben integriert. Ich hatte Plüschtiere zum knuddeln wenn ich traurig war, ich hatte die Sendung, wenn ich traurig war und ich hatte generell alles was es zu dem Thema gab – wenn ich traurig war. An sich gab es nur 2 Zustände: traurig und glücklich, wobei galt: Ich habe My little Pony wenn ich traurig bin und bin glücklich wenn ich My little Pony habe. Und im Laufe der Zeit, wenn ich zuhause lag und mir Geschichten ausdachte und generell über Dinge nachdachte, wie z.B. welches Pony würde ich sein, wenn ich in Equestria wäre?, dann konnte ich mich gesamt betrachtet in so gut wie jedes Pony reinfühlen. Sie alle hatten etwas, was ich bestimmten Situationen meines Lebens zuordnen konnte, doch es gab ein Pony, mit welchem ich mich noch nie vergleichen konnte: Rainbow Dash. Ich dachte mir: Was solls, liegt vielleicht da dran, dass ihr Leben toll ist und sie alle positiven Eigenschaften hat, welche ich nicht besitze und auch niemals besitzen werde. Aber wer hätte gedacht, was wirklich dahinter steckte…
Es war eine ganz normale Woche in den Ferien wie sonst auch immer. Meine Familie und ich machten einen einwöchigen Urlaubsausflug. Eingesunken in den Sitz der Rückbank des Autos, welchen man bequemer Weise zum Schlafen waagerecht verschieben kann, lag ich dort. Eingehüllt in meine Decke, auf meinem Kissen liegend und guckte aus dem Fenster – schlafen konnte ich nicht, dafür war es zu hell. Und das war, als es das erste Mal passierte: So unglaubwürdig das auch klingen mag, ich sah Rainbow Dash! Ich sah sie, wie sie am Auto vorbei flog, hineinschaute, mir zuzwinkerte und davonflog! Natürlich konnte – wollte ich es zuerst auch nicht glauben, so gestört war ich nun auch wieder nicht. Die erste Frage, die ich mir in so einer Situation stelle ist natürlich: Warum sehe ich plötzlich, am helligten Tage, hellwach und nicht high Rainbow Dash am Auto vorbeifliegen?! Und die zweite Frage, welche mein Hauptargument gegen ihre wirkliche Erscheinung ist: Warum hat niemand sonst, weder meine Eltern, noch einer der anderen hunderten Fahrer sie gesehen? Wenn man ein fliegendes Pegasus Pony aus einer Kinderserie, welches einen Regenbogen hinter sich herzieht, plötzlich auf der Autobahn vorbeifliegen sieht, auf Augenhöhe – da gerät selbst der konzentrierteste Fahrer aus der Konzentration. Aber keines der Anderen Autos zeigte eine Reaktion, sie fuhren alle ungestört weiter, wie eine graue Masse (nur dass die Autos alle Farbig waren) oder wie eine Hintergrundanimation eines Films: Ohne jegliche auffällige Details. Und damit habe ich mir diese Erscheinung abgestempelt, auch wenn ich mir nicht erklären konnte, wieso ich diese Erscheinung hatte. Und bei dieser Meinung wäre es vermutlich auch geblieben, wäre diese Erscheinung einmalig geblieben…
Während meines Aufenthaltes bei Verwandten ging ich öfters spazieren. Alleine, da ich so die besten Möglichkeiten hatte mich meinen kleinen Träumen und Geschichten zu widmen, welche ich niemanden anvertrauen konnte ohne wie ein Geisteskranker angestarrt zu werden. Ja, auch von meinen Eltern. Tja, und wie ich schon erwähnte, war diese Erscheinung nicht die einzige. Während meiner Spaziergänge ist mir Rainbow Dash noch öfters erschienen, auf die Selbe, unerklärlich wenig Aufmerksamkeit erregende Art und Weise wie zuvor: Niemand in der Umgebung zeigte auch nur ansatzweise eine Reaktion, welche „OMG, da fliegt ein regenbogenfarbenes Pony!!!!“ gleichkommen würde. Und jedes Mal wenn ich versuchte zu ihr hinzugehen verschwand sie am Horizont. Da mir das fast jeden Tag passierte (Obwohl ich eigentlich nur genau deswegen jeden Tag spazieren ging) fing ich langsam an daran zu zweifeln, dass es noch irgendwie real sein konnte. Denn auch wenn es das unglaublichste und schönste Ereignis meines Lebens wäre eine echte Rainbow Dash zu treffen und meine Fantasie somit alles daran legte eine halbwegs akzeptable Theorie aufzustellen wie sich das Ganze erklären lässt, so konnte ich einfach keine Möglichkeit finden diese recht wage Erscheinung zu begründen. Somit gab ich irgendwann auf.
Auf der Rückfahrt war es genauso wie auf der Hinfahrt: Ich lag auf dem Rücksitz, mit meiner Decke und meinem Kissen und starrte aus dem Fenster. Das einzige was sich verändert hatte war, dass ein Teil von mir immer noch glaubte/hoffte, dass Rainbow Dash real war und vor allem, dass sie nochmal auftauchte. Und das tat sie: sie flog wieder neben dem Auto her! Nur diesmal blieb sie länger und machte den Anschein mir etwas mitteilen zu wollen. Sie machte Gesten, die für mich so aussahen als wollte sie sagen: „Spring auf!“ Und ab hier wird die Geschichte der größte Mist den du je gehört hast: Ich tat es…
Ich kann dir beim besten Willen, selbst nachträglich, nicht erklären warum, jedoch bin ich aus dem fahrenden Auto gesprungen mit dem einzigen Gedanken: „Bitte sag mir, dass sie real ist…“
Sie war es nicht. Und wie es nun mal normal ist, sowohl für menschliche als auch für equestrianische Logik, war es nicht gerade gesund aus einem fahrenden Auto mit ungefähr 160km/h Geschwindigkeit zu springen. Doch irgendwie lebte ich noch. Irgendwie spürte ich nichts, nicht mal den kleinsten Schmerz. Und als ich die Augen aufmachte, da sah ich etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte.
Als ich die Augen aufmachte, da war ich Rainbow Dash. Oder zumindest hatte ich ihren Körper. Und ich war umgeben von allen anderen Ponys der Sendung (oder zumindest die aus Ponyville). Es dauerte einige Zeit bis ich das verarbeiten konnte, doch es war so. Und diesmal war es ohne Zweifel kein Traum, oder eine Illusion. Denn ich war ich, und ich spürte alles was Rainbow Dash, oder in dem Falle mich, berührte.
Nach einiger Zeit lebte ich mich ein, gewöhnte mich daran mein Lieblingscharakter aus einer Welt zu sein, welche man nur aus einer Kindersendung kennt. Oder allgemein der Fakt, dass ich ein sprechendes, fliegendes, buntes Pony war. Jedoch hat mich eben diese Sendung genug gelehrt, damit ich mich fast mühelos in diese Welt integrieren konnte. Denn, was nach all diesen Geschehnissen nichts überraschendes mehr war, hat die Sendung die gezeigten Ausschnitte aus dieser Welt exakt wiedergegeben. Und somit war ich mit Hintergrundwissen und Story Line ausgestattet, ich musste mich nur noch an meinen neuen Körper gewöhnen.
Doch nach einiger Zeit kamen Gedanken auf, Gedanken wie: Wie geht es meinen Eltern wohl? Ein weiterer Erstaunlicher Fakt war, dass Twilight scheinbar über meine Menschliche Situation bescheid wusste und mir ohne Diskussionen und stundenlange Fragestunden bereit war mir zu helfen. Und somit schickte sie mich mehrmals zurück, in meiner Rainbow Dash Form, als geisterhafte Erscheinung. Und als ich zu unserem Auto flog, da kam mir schlagartig ein Gedanke. Und auf einmal ergab alles einen Sinn!
Es ergab plötzlich einen Sinn, warum mir Rainbow Dash erschienen ist, warum sie nur mir erschienen ist – Warum sie das einzige Pony ist in das ich mich nicht hineinversetzen konnte. Denn ich war sie, schon immer. Dies wurde mir klar, als ich in das Auto blickte und mich selbst sah. Ich konnte mich nie in sie hineinversetzen, weil sie der besondere Teil von mir war, den ich entdecken musste um mein „Cutie Mark“ zu bekommen…
Der einzige Unterschied zwischen der Sendung und dem echten Leben ist, dass bei uns nicht immer alles nach Plan läuft, während es dort immer ein Happy End gibt. Auch wenn es Situationen gibt, wo Handlungen 1zu1 in der realen Welt passieren, muss es dennoch nicht immer gut ausgehen. Und deswegen muss man manchmal auch drastische Wege gehen um zu entdecken, wer man wirklich ist…
My little Christmas – a christmas short by Rainbow Fresh
Weihnachten hatte für mich keine wirkliche Bedeutung – warum auch, ich bin ein einsamer Förster, der abgelegen in seiner Hütte im Wald lebt. Die meisten meiner Freunde sind um diese Zeit immer bei Verwandten oder auf anderen größeren Feiern und meine Verwandten haben nicht die Möglichkeit mich jedes Jahr zu Weihnachten besuchen zu kommen. Also sitze ich hier, mit meinem mager geschmückten, selbst gefällten Weihnachtsbaum, trinke Glühwein und mache es mir am Kamin gemütlich. Die wenigen Geschenke die mir noch geschickt werden ändern kaum etwas an der Situation. Doch dieses Weihnachten sollte alles anders kommen, denn dieses Weihnachten bekam ich das beste Geschenk das mir irgendjemand hätte machen können: Einen wahren Freund.
Wie auch sonst immer saß ich dieses Weihnachten vor dem Kamin mit dem Baum in der Ecke des Raumes und trank Glühwein, als ich plötzlich einen lauten Knall in der Ferne hörte. „Bestimmt wieder irgendwelche Kinder, die sich mit Silvesterknallern einen Spaß in meinem Wald erlaubten, weil es hier ja eh niemanden interessierte“ – ich habe schon vor Jahren aufgegeben sie erwischen zu wollen. Dennoch reichte die natürliche menschliche Neugier in mir aus um mich trotzdem zur Tür zu bewegen und nach zu gucken. Und es waren keine jugendlichen Scherzkekse - naja, das konnte ich nicht beurteilen, denn vorher wurde ich abgelenkt – von einem Regenbogen; Im tiefsten Winter! „Was zum Teufel?!“ sagte ich zu mir selbst. „1. Wie ist ein Regenbogen im Winter überhaupt möglich, 2. Warum berührt er genau vor meiner Hütte den Boden, was ebenfalls physikalisch nicht möglich ist und 3. …“ Noch bevor ich den Satz beenden konnte entdeckte ich etwas. In dem Krater, der an der Stelle war, wo der Regenbogen den Boden berührte, bewegte sich etwas. Vorsichtig näherte ich mich dem ca. 120cm Tiefen Loch im Schnee und lugte hinein, was sich denn darin befand. Die Antwort war: Ein Rainbow Dash Filly. …Moment mal, WAS?! Ein lebendes, sich bewegendes, ECHTES RAINBOW DASH FILLY?!? Es war ein Traum, es musste einer sein. Es konnte einfach nicht wahr sein… Ich stand dort gefühlt 2 Minuten in welchen ich nur darauf wartete, dass ich aufwache, sich die Halluzination in Luft auflöste oder sonst irgendein Anzeichen dafür, dass das hier nicht real ist! Doch auch nach dieser viel zu langen Zeit stand ich immer noch am Weihnachtsabend im zugeschneiten Wald und starrte auf ein Rainbow Dash Filly in einem Krater am Ende eines Regenbogens. Als ich begriff, dass das kein Traum war, sank ich auf die Knie, denn mein Gehirn konnte mit dem Schwall an Gedanken, die in meinen Kopf strömten, einfach nichtmehr mithalten. Kein Wunder, wenn man nicht nur gerade erfährt, dass die Lebewesen und vermutlich die ganze Welt aus seiner Lieblingsendung wirklich existieren, sondern auch, dass eben ein solches Lebewesen hilflos und vermutlich planlos über seinen Aufenthaltsort vor deiner Haustür abgestürzt ist. In dem Augenblick machte es *klick* in meinem Kopf und mir wurde bewusst: „Es ist klein, hilflos und sicherlich nicht für Temperaturen von -5°C ausgelegt.“ Mir fiel auf die Schnelle nichts Besseres ein als es mit in meine Hütte zu nehmen, wo es am Kamin schön warm war. Doch wie? „Hey kleines.“ sprach ich sie an, ohne daran zu denken, dass sie mich wahrscheinlich sowieso nicht verstehen kann. „Du brauchst keine Angst zu haben, ich will dir nur helfen.“ Vorsichtig hob ich sie aus dem Krater. Und nun stand ich da, mit einer entweder sehr verängstigten oder schon unterkühlten Rainbow Dash auf dem Arm mitten im Wald. Ich weiß nicht ob ich froh darüber sein soll, dass es nie jemand erfahren wird, weil ich alleine und ohne Zeugen in einem Wald stehe, oder ob ich traurig darüber sein soll, eben dass es niemals jemand erfahren wird. Ich trug sie vorsichtig in meine Hütte und setzte sie zwischen dem Kamin und dem Weihnachtsbaum ab und setzte mich in meinen Sessel. „Und nun was? Was soll ich jetzt bloß mit dir anfangen? Ich bin ein armer, einsamer Förster und habe keine Ahnung was ich mit einem fliegenden Baby-Pony machen soll…“ Also beschloss ich sie erstmal bis zum nächsten Tag bei mir zu behalten und dann nach einer Lösung des Problems zu suchen – denn es war schon spät und um diese Uhrzeit konnte ich sowieso generell nichts mehr großartig machen.
Am nächsten Morgen wachte ich auf und vergewisserte mich als aller erstes, dass es nicht doch ein (wenn auch für einen Traum viel zu detaillierter) Traum gewesen ist – Nope, dort lag immer noch eine auf einer Decke zusammen gerollte Rainbow Dash in meiner Hütte. Und als ich sie dort liegen sah, wurde mir etwas bewusst: Auch wenn dies vielleicht die absurdeste Vermutung ist die ich – die irgendjemand jemals aufgestellt hat, ich fing an zu überlegen, ob ihr Erscheinen nicht vielleicht einen tieferen Sinn für mich haben könnte. Sie ist noch ein kleines Filly, das heißt alleine könnte sie fernab ihrer Welt auf gar keinen Fall zurechtkommen. Zwar braucht so ein „Haustier“ viel Pflege, aber genau das ist der Punkt: mein Job als Förster nimmt nicht wirklich viel Zeit in Anspruch und da ich sowieso immer nur alleine in meiner Hütte hocke wäre die Pflege dieses Fillys eine gute Beschäftigung!
20 Jahre später.
Es stellte sich heraus, dass sie mich doch verstehen kann und nicht nur das, sie hat auch noch gelernt mit mir zu sprechen. Und da 20 Jahre nicht gerade eine kurze Zeit sind und sie in dieser Zeit bereits erwachsen geworden ist sind auch ihre Ansprüche in der Zeit gestiegen. Doch glücklicherweise bringt das abgelegene, einsame Leben auch Vorteile: Ich konnte ihr aus meinem eigenen Holz einen eigenen Raum anbauen, da man hier draußen keine Genehmigungen oder sowas braucht, und weil mir der Wald als Förster zur freien Verfügung steht hatten wir genug abgelegenen Platz um ihr Freiraum in der Natur und Übungsstrecken zum Fliegen zu bieten, da höchsten 3-4 mal im Jahr eine Firma zu mir kamen um Holz zu bestellen. In diesen 20 Jahren sind wir – ja, doch, richtige Freunde geworden. Ich war immer für sie da, wenn sie mich brauchte und sie war immer für mich da, wenn ich sie brauchte. Und seit dem Tag an dem sie zu mir kam hatte Weihnachten für mich auch wieder eine Bedeutung, denn ich hatte jemanden für den ich mir ein tolles Geschenk ausdenken konnte, und auch wenn die Möglichkeiten in dieser Welt für ein Pony sehr eingeschränkt sind, so war es doch jedes Jahr aufs Neue eine Freude ihre Geschenke an mich zu öffnen. Doch einen Haken hatte die ganze Sache: Ihr ist natürlich sehr schnell deutlich geworden, dass sie als sprechendes, fliegendes, Regenbogenfarbiges Pony eine Seltenheit in meiner Welt war, somit ließ sich die Frage nach dem „Warum?“ nicht ewig umgehen. Ich habe ihr immer erzählt, dass ich glaube einen Ort zu kennen an dem sie andere Ponys dieser Art treffen könnte, jedoch war ich mir selbst nicht sicher ob ich mir das glauben konnte. Dass sie hier ist lässt sich nichtmehr bestreiten, jedoch muss das nicht gleichzeitig bedeuten, dass ihre Welt auch existiert. Und selbst wenn – Wie soll sie dort jemals hinkommen? Mit dieser Frage habe ich mich in diesen 20 Jahren immer wieder intensiv beschäftigt – bis ich tatsächlich eine Möglichkeit gefunden habe. Und was wäre ein besseres Weihnachtsgeschenk, als sie in ihre Welt zurück zu bringen, wo sie viele Artgenossen hat? Doch je näher der Weihnachtstag rückte, desto mehr wurde mir bewusst, was diese Aktion im Gegenzug für mich bedeuten würde: Ich würde meine beste Freundin verlieren – vermutlich für immer, eigenhändig weg geschickt… Dennoch wusste ich, dass es das Beste ist was ich für sie tun kann. Sie gehört nicht in diese Welt, auch wenn ich mir das immer gewünscht habe. Und dann war es schließlich soweit – es war Weihnachten. Ich nahm das letzte Mal all meinen Mut zusammen und überzeugte mich, dass ich das tun muss, denn irgendwie habe ich es ihr all die Jahre auch versprochen.
„Dashie, wegen der Sache wo ich dir erzählt habe ich glaube einen Ort zu kennen wo du Artgenossen treffen kannst…“
„Ja? Was – was ist damit?“
„Nun, es ist soweit, ich habe jetzt endlich eine Möglichkeit wie wir da hinkommen.“
„Das ist doch toll!“
„Nunja, die Sache hat nur einen Haken…“
„Hm?“
„Die Sache ist die, du kannst dort nur alleine hin…“
Und natürlich kamen daraufhin viele Fragen zu dem Thema, also erzählte ich ihr alles. Ich erzählte ihr, dass dieser Ort eine andere Welt ist, dass sie dort eigentlich hingehört, dass sie dort eigentlich die anderen Charaktere der Sendung als beste Freunde hat – eigentlich den ganzen Inhalt der Serie, soweit es ging ohne die Serie selbst zu erwähnen. Während des Gespräches konnte ich zusehen, wie ihre Laune schlechter und schlechter wurde, wie ihr Gesichtsausdruck von `Weihnachtlicher Vorfreude´ auf `Bitte sag mir dass das nicht wahr ist´ umschlug. Als wir fertig waren, herrschte erstmal Stille. Lange, beängstigende Stille. Eigentlich dachte ich, sie würde sich über alles freuen, jedoch hatte ich jetzt eher Angst vor ihrer Reaktion.
Als sie endlich das Schweigen beendete, brach sie in Tränen aus. Ich hätte nie gedacht, dass ich als Mensch, als komplett gegenteiliges Lebewesen ihr so ans Herz gewachsen bin. Jedoch merkte ich auch, dass sie sich innerlich irgendwo freute, dass sie in ihre eigene Welt zurück kann. Nach einiger Zeit des Begreifens und des Verabschiedens wurde es Zeit den Plan in die Tat um zu setzen – und genau das Tat ich. Nun war ich wieder alleine. Und auch wenn ich wusste, dass ich das Richtige getan habe, so wird einem doch immer erst wirklich bewusst wie sehr man etwas mag, wenn man es vermisst. Ich habe meine einzige wirkliche Freundin in eine andere Welt geschickt, weit weit Weg, irgendwo vergraben in den Tiefen der uns nicht bekannten Existenz. Als ich wieder zuhause ankam, sah ich ihr Geschenk an mich noch unter dem Weihnachtsbaum liegen. Es war schöner verpackt als je zuvor, auch wenn es immer noch so aussieht, als wenn – nunja, ein Pony es mit seinen Hufen verpackt hat. Ich setzte mich neben den Kamin auf den Boden und öffnete es. Darin war ein Fotoalbum mit allen schönen Erinnerungen die wir gemeinsam erlebt hatten. Anbei auch ein Brief, in dem Stand:
„Damit du immer etwas hast woran du denken kannst, auch wenn wir einmal nichtmehr zusammen sind. Ich hoffe nur das wird dich nicht davon abhalten weitere schöne Dinge zu erleben.
- Dashie“
Jetzt brach auch ich in Tränen aus. Es war fast so, als wusste sie, dass dieser Tag kommt. Aber sie hatte Recht, all die schönen Dinge die wir erlebt haben kann ich auch jetzt noch erleben, mit meinen Menschenfreunden. Es braucht kein fliegendes, sprechendes Pony um ein schönes Weihnachtsfest zu haben.
Im nächsten Jahr habe ich all meine Freunde und Verwandten zu einem großen Weihnachtsfest eingeladen, mit Party, Essen, richtiger Weihnachtsdeko und allem Drum und Dran. Und tatsächlich, auch wenn sie mir fehlt, so war das doch das schönste „normale“ Weihnachtsfest seit Jahren. Und auch meine Freunde dachten das, weshalb wir schon Planungen für das nächste Jahr machten. Alles war perfekt, und das dank eines etwas anderen Freundes, der mir zeigte, was der eigentliche Sinn von Weihnachten war. Und grade als mir das bewusst wurde hörte ich einen Knall. Ich lief nach draußen und sah wie sich langsam ein Regenbogen über den Himmel zog.
„Frohe Weihnachten, Dashie.“
Seitdem hatte Weihnachten wieder einen Sinn für mich, so dass ich das Fest, die Vorfreude und die Nachklingzeit – ja sogar den Planungsstress wieder genießen konnte. Dashies Zimmer habe ich in einen Partyraum geändert und da ich immer noch Förster war brachte ich jedes Jahr den schönsten Weihnachtsbaum nach Hause, den ich gemeinsam mit meiner Familie prächtig schmückte. Alle meine Freunde kamen zum Feiern zu mir und brachten manchmal sogar ihre Freunde bei denen sie vorher gefeiert hatten mit. Und jedes Jahr am Weihnachtsabend gucke ich in den Himmel hinauf und beobachte Rainbow Dash dabei, wie sie ihren Regenbogen über mein Haus zieht.
...until we meet again one day.
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